Es ist an der Zeit, die Ursachen des Hungers zu beseitigen

Es ist an der Zeit,  die Ursachen des Hungers  zu beseitigen

BROT FÜR ALLE – FASTENOPFER

In der noch jungen Demokratie Burkina Faso, finden im Jahr 2020 Wahlen statt. Trotz verbesserter Mitsprache kämpft die ländliche Bevölkerung aber immer noch mit existentiellen Problemen.
Der Klimawandel hinterlässt Spuren. Die alljährliche Hungerperiode vor der Ernte, die Soudure, ist noch lange nicht Geschichte. Im Gegenteil: Ernteausfälle zu bewältigen, wird immer schwieriger. Viele junge Männer lassen sich vom Gold-rausch anstecken. Sie brechen dafür ihre Ausbildung ab und versuchen, als Kleinschürfer das grosse Geld zu machen.
Gegen die Gefahren in den engen Stollen und die giftigen Chemikalien sind sie meist nur ungenügend geschützt. Und die tatkräftigen Haushaltsmitglieder fehlen auf den Feldern. Den Kleinbauernfamilien fehlt es zudem an Landtiteln, mit denen sie ihr Land gegen die Interessen von Konzernen verteidigen können.

Gesicherter Zugang zu Land, Nahrung und Wasser
Die in den Projekten von Fastenopfer engAgierten Burkinabe erfahren in Schulungen, wie sie die ihnen zustehenden Rechte einfordern können. Denn Rechte bedeuten Zugang zu Land, Wasser, Wald und Weiden und sichern langfristig die Ernährung und das friedliche Zusammen-leben. Mit der Unterstützung von Fastenopfer erhalten die Familien zudem Ausbildung zu angepasster Landwirtschaft, zu traditionellem Saatgut und dessen Vielfalt. Die Bauern und Bäuerinnen können so besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren. In Solidaritätsgruppen können die Burkinabe zudem regelmässig Geld einlegen und sich in Notlagen damit ohne Zinsen gegenseitig aushelfen.

Was wir mit Ihrer Hilfe erreichen wollen
500 Haushalte verfügen dank Ausbildung in Landwirtschaft und Viehzucht über mehr Einkommen.
5500 Menschen auf Goldschürf-Stätten werden für die Gefahren der Goldschürferei sensibilisiert.
900 Frauen und 100 Männer sind neu Mitglieder von Solidaritätsgruppen.

Sich für Menschenrechte einsetzen, bedeutet die Menschen über ihre Rechte aufzuklären, Verletzungen festzustellen und sich gemeinsam dafür zu engagieren, dass die Rechte respektiert und eingefordert werden. Dies macht Justice et Paix (JILAP), die Menschenrechtsorganisation der katholischen Kirche, in Haiti seit bald 50 Jahren.
Diese Arbeit ist in Haiti besonders wichtig, geht es doch um ein Land, in dem eine Kultur der Gewalt herrscht. Gründe dafür sind die überbordende Armut und eine politische Unkultur, in der Gewalt immer wieder als Mittel zur Machtgewinnung und zum Machterhalt eingesetzt wurde und wird.
JILAP hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Menschen sollen sich auf freiwilliger Basis für Menschenrechte und Gerechtigkeit einsetzen. JILAP engagiert sich auf nationaler Ebene und arbeitet mit 200 Kommissionen in Pfarreien in allen 10 Bistümern zusammen. Freiwillige Animatorinnen und Animatoren werden ausgebildet und bilden ihrerseits Pfarreimitglieder, Mitglieder von Basisorganisation und Behörden weiter.

Vielfältige Aktivitäten stärken die Zivilgesellschaft
2018–2020 legt JILAP den Schwerpunkt auf das Recht auf Nahrung und das Recht auf Land. Zu diesen Themen werden Work-shops und Treffen sowohl auf lokaler, regionaler wie auch nationaler Ebene organisiert und durchgeführt. Ausserdem werden Radiosendungen zu Menschenrechten, Friedensbildung und Advocacy-Aktivitäten im ganzen Land ausgestrahlt. Charakteristisch für die Arbeit von JILAP ist ein partizipativer Ansatz, der es erlaubt, Workshops, Ausbildungskonzepte, Aktionspläne und politische Stellung-nahmen unter Mitarbeit verschiedener lokaler Akteure auszuarbeiten.
Insgesamt nehmen rund 6 800 Personen an den Aktivitäten von JILAP teil. Schätzungsweise 30 000 Personen werden dadurch direkt oder über Radiosendungen für Menschenrechte sensibilisiert. Darüber hinaus bietet JILAP den beiden Fastenopfer-Partnerorganisationen UPTKMA und KOPBB juristische Begleitung und Unterstützung im Prozess der Landlegalisierung und der Erlangung von Landtiteln. Weiter werden Menschen dabei unterstützt, ihre Geburtsurkunden einzufordern. Auf vielfältige Art und Weise gelingt es JILAP, die Zivilgesellschaft in Haiti zu stärken und Menschen in die Lage zu versetzen, sich für ihre Rechte einzusetzen.


Fastenopfer und Brot für Brüder
Ökumenische Kampagne 2020: 26. Februar bis Osterstonntag, 12. April


 

Klimawandel –  Bevölkerung und Behörden werden aktiv
Im Zuge der Dezentralisierung haben die lokalen Behörden im Senegal grössere Finanzkompetenzen erhalten und die Bevölkerung soll stärker in lokale Entscheidungen einbezogen werden. Die neu gewählten Lokalbehörden sind aber oft noch sehr unbeholfen und kämpfen mit dem Analphabetismus ihrer Mitglieder.
Die Partnerorganisation Recodef ist in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Akteur im Südwesten Senegals geworden und geniesst das Vertrauen der Bevölkerung aber auch der Behördenmitglieder. Der Ansatz von Recodef orientiert sich stets an den dringendsten Bedürfnissen der Bevölkerung und berücksichtigt die komplexen Zusammenhänge von Hunger, Schulden, Kultur, Klimawandel, Gesundheit und Bildung. In über zehn Jahren Zusammenarbeit mit Recodef hat die Organisation in ihrer Region viel verändert.

Zusammenarbeit und Autonomie
In dieser Projektphase geht es darum, die Zusammenarbeit zwischen Behörden und Bevölkerung zu stärken. Gleichzeitig erhalten die Solidaritätskalebassen mehr Autonomie und politisches Gewicht, um ihre Interessen selbst durchzusetzen. Es bestehen bereits 158 Solidaritätskassen in der Region, denen über 8000 Mitglieder in 62 Dörfern angehören. In der zweijährigen Projektlaufzeit baut Recodef 80 neue Solidaritätskassen auf und unterstützt sie, sich in lokalen Netzwerken zu organisieren. So entwickeln sie sich zu selbständigen Akteuren und Recodef kann sich nach und nach zurückziehen. Neue Gemeinschaftsfelder und -speicher werden gegründet, die nach dem Solidaritätsprinzip funktionieren. Ausbildungen fördern bestehende kulturelle Gepflogenheiten und agrarökologische Ansätze, um lokale, ökologische und traditionelle Lebensmittel zu fördern und die Ernährungsunabhängigkeit zu erhöhen. Dabei werden auch lokal reproduzierbares Saatgut und das Wissen um dessen Vermehrung erhalten und verbreitet.
Die bestehenden Klimaplattformen werden um einen neuen Bezirk erweitert und ihre Mitglieder werden weiter ausgebildet, insbesondere die Behörden. Damit werden die Produzenten unterstützt, den besten Zeitpunkt zu Aussaat und die optimalen Sorten zu wählen, um teure Doppelaussaaten und Ernteverluste zu verhindern. In alle Aktivitäten werden auch die Bezirksbehörden einbezogen. Zudem setzt sich das Projektteam dafür ein, dass die Behörden die Kosten der Klimaplattformen und anderer Aktivitäten langsam übernehmen.

Solidarisch Hunger und Armut überwinden
Vom Wirtschaftswachstum in Kenia profitiert vor allem die Elite. Fastenopfer setzt sich dafür ein, dass auch die verschuldete und benachteiligte ländliche Bevölkerung zu ihrem Recht kommt.
Durch die öffentliche Versöhnung zwischen dem Präsidenten und dem Oppositionsführer war das Jahr 2018 in Kenia vergleichsweise ein ruhiges Jahr. Doch Korruption auf allen Ebenen sowie weitreichende Einschränkungen der Pressefreiheit ist für die Entwicklung des Lan-des wenig förderlich. Hohe Schul- und Gesundheitskosten und die fortschreitende Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen als Folge von Übernutzung und Klimawandel tragen zur Verschuldung grosser Teile der Bevölkerung bei.
Der zunehmende Mangel an Wasser, fruchtbarem Ackerland und Weideflächen verursacht gewalttätige Konflikte zwischen nomadischen Viehzüchtergruppen und sesshaften Bauernfamilien.

Gemeinsam sparen und agrarökologische Anbaumethoden
Fastenopfer setzt auf erprobte Ansätze: Einerseits stärken Solidaritätsgruppen den Organisationsgrad und Zusammen-halt der ländlichen Bevölkerung. Gemein-same Aktivitäten fördern das gegenseitige Vertrauen und die Gruppen legen Ersparnisse an, um sich in Notlagen gegenseitig zinslose Darlehen geben zu können. Andererseits lernen Familien agrar-ökologische Anbaumethoden anzuwenden, welche die Bodenqualität verbessern.
Ein wichtiger Teil der Arbeit bleibt das Erarbeiten von friedlichen Lösungen bei Konflikten um Land und Wasser.
In einem weiteren Projekt werden energie-effiziente Kochöfen gebaut, die Brennholzverbrauch und Atemwegerkrankungen massiv reduzieren.

Was wir mit Ihrer Hilfe erreichen wollen
100 neue Solidaritätsgruppen sparen gemeinsam, um Schul- und Gesundheitskosten zu bezahlen.
700 Frauen und 300 Männer erhöhen mit Agrarökologie die Nahrungsproduktion für 1 000 Haushalte.
13 000 Frauen nutzen energieeffiziente Kochherde, wovon 3 550 Öfen neu sind.