Angenommen und wiedergeboren (Römer 6)

Angenommen und wiedergeboren  (Römer 6)

Die Taufe durch Untertauchen wird manchmal noch praktiziert. Foto J.-Cl. Gadmer

René. Was für ein schöner Vorname! Taufe par excellence! Re-né heisst auf deutsch wiedergeboren! In Jesus Christus werden wir getauft, mit ihm begraben,  in Gemeinschaft mit ihm durch einen Tod, der dem seinen gleicht. Nicht, um dort zu bleiben, sondern, um verwandelt herauszukommen und ein neues Leben zu führen, das bereits mit seiner Auferstehung verbunden ist.

Paulus bekräftigt dies in seinem Brief an die Römer, der für die christliche Theologie sehr bedeutungsvoll ist (6, 3–5).

Am Anfang beschreibt er, welches der Zustand der Menschheit ist, die sich der Sünde übergibt (Kap. 7) und woraus das neue Leben der Gläubigen im Heiligen Geist bestehen kann (Kap. 8).

In gewisser Weise spricht diese Grundidee von der Teilhabe am Ostergeheimnis mit Nachdruck für die Aufrechterhaltung der traditionellen Praxis der Taufe von Kleinkindern. In der Taufe, wie in den anderen Sakramenten, ist es Gott selbst, der handelt. Er schenkt uns sein übernatürliches Leben, ohne dafür Bedingungen festzulegen. Er setzt keine Fristen, bevor er uns seine Liebe zeigt. Die Kirche freut sich, diese Kleinen zu begrüssen, die ihren Reihen ein wenig Jugendlichkeit verleihen!

Andererseits geht eine solche Wiedergeburt damit einher, dass der alte Mensch stirbt,  zu dem das Neugeborene nicht in der Lage ist. Die Taufe setzt den Glauben voraus, der wiederum einen Verzicht auf die Dunkelheit beinhaltet. Sollten wir uns dann nicht mit einer einfachen «Präsentation » des Babys begnügen, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine Entscheidung für einen solchen «lebenswichtigen Übergang » reifen zu lassen?

Die paulinische Logik setzt sich meiner Meinung nach für den Vorrang der Gnade und der göttlichen Initiative und damit für die Taufe kleiner Kinder ein. Es liegt an uns, alles zu tun, um diesen Keim der Heiligkeit Tag für Tag wachsen zu lassen, insbesondere durch das Buss-Sakrament und die Eucharistie. Die Firmung wird dann zu einer wahren «Aktualisierung» der Taufe, zu einer neuen «Wiedergeburt » durch das gereifte Ja zur neuen Gabe des Heiligen Geistes.

François-Xavier Amherdt