Statue Jesu, des göttlichen Erlösers und Retter aller Menschen (Foto DR)
«Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen» (1 Timotheus 2, 4). Diese zentrale Aussage des Paulus lädt uns ein, weiterhin zu hoffen, dass alle Wesen von überall, von allen Glaubensrichtungen und Religionen teilhaben an der Errettung Gottes in Jesus Christus. Somit besteht kein Widerspruch zwischen Dialog und Mission. Im Gegenteil, die Mission beinhaltet notwendigerweise einen Dialog, und der Dialog öffnet sich zu einer herzlichen und respektvollen Verkündigung. Nachdem wir im Oktober den «Missionsmonat» gefeiert haben, sind wir daher eingeladen, in der ersten Novemberwoche die «Woche der Religionen» voll und ganz zu leben.
Denn der Herr der Bibel ist einzigartig, er ist «der lebendige Gott, der Retter aller Menschen» (1 Timotheus 4, 10b). Christus ist «der Weg, die Wahrheit und das Leben: niemand kommt zum Vater ausser durch mich», sagt er seinen Jüngern im Johanneseveangelium (Jo 14, 6).
Im Dienst der Wahrheit
Gleichzeitig ist es die Liebe in der Tat und in der Wahrheit, nach der jeder Mann und jede Frau guten Willens beurteilt wird, wenn der Menschensohn uns allen sagen wird: «Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben: Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen. Ich war nackt und ihr habt mir Kleider gegeben. Ich war krank oder im Gefängnis und ihr habt mich besucht. Was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan» (Matthäus 25, 31–46).
Wir können uns also nicht damit zufriedengeben, es uns miteinander gemütlich zu machen. Papst Franziskus drängt uns an die Peripherie anderer religiöser Traditionen, damit wir der Welt den «Dienst der Wahrheit» erweisen, denn diese hat das Recht sie zu kennen. Damit wir uns auch durch die Keime der Wahrheit bereichern lassen, die in allen Religionen vorhanden sind und wir gemeinsam die Wege des Königreichs des Friedens, der Gerechtigkeit und des Schutzes der Schöpfung frei legen. Deshalb ist der interreligiöse Dialog ein wesentlicher Bestandteil der Verkündigung der Freude am Evangelium und der Sendung Christi (vgl. Evangelii gaudium, Nr. 247–254). In einen authentischen Dialog einzutreten bedeutet, das Heil aller unserer Gesprächspartner anzustreben.
François-Xavier Amherdt