Die heiligen drei Könige (Mt 2, 1–2)

Die heiligen drei Könige (Mt 2, 1–2)

Wie aus dem Junias eine Junia wurde (Brief an die Römer 16,7)

«Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, siehe, da kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen». Beim Evangelisten sind es keine Könige, sondern «Magoi», also «Magier aus dem Osten». Es ist wahrscheinlich, dass es sich bei der Geschichte über die «heiligen drei Könige» vor allem um eine theologische Aussage handelt. Die Historizität der Begebenheit um die drei Weisen wird viel­ fach bezweifelt.

Heilige oder Gauner?
Im Neuen Testament finden wir noch eine zweite Stelle, die von einem Magier berichtet und zwar in der Apostelge­schichte (13,4–12). Dort trifft Paulus auf einen Magier, «einen Zauberer und fal­schen Propheten, namens Barjesus», den der Apostel als «elenden und gerissenen Betrüger, Sohn des Teufels und Feind al­ler Gerechtigkeit» tituliert. Sicher gehör­ten die Magier aus dem Morgenland, die zu Jesus kamen, nicht zu dieser Katego­rie. Sie waren wohl Angehörige der persi­schen Priesterklasse in Babylon. Die kirchliche Tradition hat die Geschichte von den Magiern verbunden mit der Ges­chichte im Psalm 72, 10, wodurch die Magier der Weihnachtsgeschichte zu Köni­gen geworden sind.

Die drei Gaben
Die Meinung, dass es such dabei um drei Könige handelte, schliesst die Tradition aus den drei Gaben von Gold, Weihrauch und Myrrhe, die diese Magier aus dem Osten dem Neugeborenen in der Krippe
darbrachten (Mt 2, 11). In diesen kostba­ren Gaben aus Arabien (vgl. Jeremia 10, 1) sahen die Kirchenväter ein Sinnbild des Königtums (Gold), der Gottheit (Weih­rauch) und des Leidens Christi (Myrrhe).
Die Myrrhe treffen wir im Neuen Testa­ment noch zweimal an und zwar beim Tod Jesu, wo diesem am Kreuz mit Myrrhe ge­mischter Wein angeboten wurde (Mar­kusevangelium 15,23), den der Gekreuzigte jedoch ablehnte. Zweck dieser Mi­schung war, die Schmerzen Jesu zu lin­dern, da Myrrhe beruhigend und betäu­bend wirkte. Wir finden diesen Saft aus der Rinde eines arabischen Balsambau­mes auch im Evangelium nach Johannes, wo Nikodemus für die Grablegung Jesu hundert Pfund Aloe und Myrrhe spende­te (Johannesevangelium 19,39). Gerade durch die Gabe der Myrrhe, die die Ma­gier zur Krippe brachten, leuchtet schon bei der Geburt Christi (griechisch: der Gesalbte) sein Tod am Kreuz auf.
Paul Martone/Foto: Sr Catherine