Christliche Kehrrichttrennung

Foto: © by_Thomas Weiss_pixelio.deetung der Könige, Relief von einem gotischen Schnitz­altar (1470–1480), Dom zu Erfurt.

Gestern sagte mir eine Bekannte, dass ein Christ den Kehricht trennen muss. Was haben das Trennen des Kehrichts und das Christentum gemeinsam?
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass beide nichts miteinander zu tun hätten.

Und auf den zweiten Blick?
Das Trennen des Kehrichts hat ja den Zweck die Umwelt zu schonen und Ma­­terial, das man wiederverwenden kann, nicht zu verschwenden. Genauso wichtig ist es aber, erst gar nicht so viel Müll entstehen zu lassen, denn jede Schwei­zerin und jeder Schweizer produzieren 730 Kilogramm Abfall pro Jahr.

Ja, schön und gut, aber was hat das mit meinem Christsein zu tun?
Es geht um die grundlegende Fest­stel­lung, dass sich das Christsein nicht nur auf den Sonntagsgottesdienst oder das Gebet reduzieren lässt, sondern dass die­­ses auch auf die Ge­­stal­tung meines Alltages einen Einfluss hat und da­­­­zu ge­­hört auch das Trennen von Abfall.

Foto: © by PeeF_pixelio.de

Ich verstehe das nicht!
Wenn wir die ersten Seiten der Bibel auf­­schlagen, so finden wir dort die Schöp­fungs­geschichte, die in gros­s­artigen Bi­­l­dern be­­schreibt, wie Gott die Welt und die Menschen erschaffen hat. Diese Er­­zählung en­­det mit dem Auftrag an die Men­schen zu dieser Schöp­fung Sorge zu tragen, sie als Gärt­ner zu hegen und zu pfle­­­­gen. Wer also die Natur schützt und be­­wahrt, ehrt damit auch Gott, den Schöpfer.

Und das machen wir durch die Kehrichttrennung?
Nicht nur, aber auch! Viele kleine Schrit­te, die wir Menschen im schonenden Um­­gang mit der Natur setzen, er­­mög­lichen es ihr aufzuatmen, sich zu er­­holen, und dadurch dienen wir letztlich auch den Menschen. 

Gott und den Menschen durch Kehrichtrennung dienen, ist schon eine ungewohnte Sichtweise. 
Ungewohnt vielleicht schon, aber gerade als Christen müssen wir Sorge tragen zur Schöpfung, die Gott uns zur Ge­­stal­tung geliehen hat. Wir sollten vermehrt Gott auch in der Natur zu entdecken suchen und dann gehen wir automatisch respektvoller mit ihr um. Dann kann auch das Kehrichttennen zu einer Art Gottes­dienst werden.

Besten Dank für diese bedenkenswerten Antworten.

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