Die Eltern als Katecheten ihrer Kinder

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In vielen Pfarreien ziehen um den 6. Januar viele Kinder in bunten Kostümen und mit glänzenden Kronen als Könige verkleidet von Haus zu Haus, um diese zu segnen, indem sie mit geweihter weisser Kreide die drei Buchstaben CMB an die Türe schreiben und für Projekte in aller Welt, die den Gleichaltrigen zugutekommen, Geld sammeln. Weit über 10’000 Kinder sind es, die beim Sternsingen mitmachen.

Die «Könige», die an diesem Tag singend von Haus zu Haus ziehen, meistens begleitet von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, von Lehrerinnen und Lehrern, oder auch vom Seelsorger, erinnern an die Heiligen Drei Könige aus der Bibel, die zu Jesus nach Bethlehem ziehen und ihm drei Geschenke geben. Man weiss zwar nicht, wie diese drei Männer geheissen haben, aber im Laufe der Jahrhunderte erhielten sie die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar.
Viele meinen daher, die drei Buchstaben CMB, die an die Türe oder darüber auf den Türrahmen geschrieben werden (es gibt auch einen Kleber mit diesen Buchstaben) und dazu die aktuelle Jahreszahl, seien die Abkürzung für Caspar, Melchior und Balthasar. Das kann auch sein, aber heutzutage wird es meistens gelesen als: «Christus Mansionem Benedicat». Das ist Latein und heisst auf Deutsch: «Christus segne dieses Haus». Bei der Segnung eines Hauses wird also der Segen Christi erbeten, der allen Menschen, die darin wohnen, zuteilwerden soll.
Zu den drei Buchstaben kommen noch andere Zeichen, und zwar ein Stern, der den Stern von Bethlehem symbolisiert, dem die Drei Weisen damals zum Stall von Bethlehem gefolgt sind. Zwischen den Buchstaben stehen drei Kreuze für den dreifaltigen Gott: den Vater, den Sohn und den Heiliger Geist. Die Zahlen stehen für das Jahr in dem der Segen durch die Sternsinger verteilt werden. So steht dann im Jahr 2024 an der Türe zu lesen:

Das Sternsingen ist ein sinnvoller Brauch, der den Kindern in einfacher Weise einen Teil der Weihnachtsgeschichte nahebringt. Deshalb sind alle Eltern eingeladen, dieses Sternsingen in ihrer Pfarrei zu unterstützen.
Hie und da sieht man, dass einer der Drei Könige schwarz ist. Das soll keine Diskriminierung sein, sondern war einst ein Zeichen hoher Wertschätzung. Melchior galt als „Mohr“ und Vornehmster der drei. Da ein schwarz angemalter König heute aber falsch interpretiert werden kann, rät Missio Schweiz bei den Sternsingern dort vom Schminken ab, wo der Brauch nicht mehr verstanden wird oder den örtlichen Gepflogenheiten nicht mehr entspricht.
Paul Martone