Mariä Verkündigung oder Verkündigung des Herrn?

Verkündigung, seitlich der Gnadenkappele Einsiedeln. / Foto Sr Catherine

Am 25. März wurde früher immer das Fest Mariä Verkündigung gefeiert. Nun ist aus diesem Marienfest ein Herrenfest geworden. Warum ist das so?
Es ist heute ein Herrenfest, also ein Fest, genauer sogar ein Hochfest, an dem wir Ereignisse aus dem Leben des Herrn Jesus betrachten. Es geht am 25. März nicht um die Verkündigung eines Er­­eig­nisses aus dem Leben der Muttergot-tes, sondern um die Verkündigung der Mensch­werdung des Herrn. Deshalb heisst es heute richtigerweise «Hochfest der Verkündigung des Herrn».

Was genau feiern wir am 25. März?
Wir feiern, dass der Engel Gabriel zur Jung­frau Maria nach Nazaret kam und ihr verkündete, dass sie die Mutter Jesu werden soll. Maria hat dazu «Ja!» gesagt und so konnte im Heiligen Geist «die Kraft des Höchsten» sie überschatten und sie empfing Jesus, der neun Monate später, also am 25. Dezember geboren wurde.

Ich dachte, die Empfängnis Jesu sei am 8. Dezember. Es heisst doch Mariä Un­­befleckte Empfängnis.
Da unterliegen Sie dem gleichen Irrtum, wie viele andere auch. Am 8. Dezember geht es nämlich nicht darum, dass Jesus von Maria unbefleckt empfangen wurde. Vielmehr feiern wir am 8. Dezember, dass Maria von ihrer Mutter Anna, unbefleckt, also ohne Erbschuld, empfangen wurde. Somit feiern wir den Geburtstag der Mut­­tergottes neun Monate später, also am 8. September.

Dieses Jahr feiern wir das Hochfest der Verkündigung des Herrn aber erst am 8. April. Warum ist das so?
Es gibt bei den kirchlichen Festen eine Rang­ordnung. Es ist so, dass es Tage im Kirchenjahr gibt, die einen höheren Rang bekleiden, und deshalb Feste, die mit ih­­nen zusammenfallen, nicht gefeiert wer­­­den dürfen oder verschoben werden. Die «Verkündigung des Herrn» rutscht dann automatisch auf den darauffolgenden Mon­­tag.

Dieses Jahr ist es aber wieder anders!
Ja, denn der Montag nach dem 25. März liegt dieses Jahr in der Karwoche. All­gemein gilt: Falls der Termin in der Kar­woche oder in der Woche nach Ostern liegt, wird das Hochfest der Verkündigung des Herrn am Montag nach dem Weissen Sonntag gefeiert, denn in diesen zwei Wochen darf kein anderes Fest begangen werden.

Besten Dank für die Auskunft. pam

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