Die Eltern als Katecheten ihrer Kinder

Kinder fragen nach Gott – Wie geht eigentlich Beten?
Beten ist Reden mit Gott. Ihm darf ich alles erzählen. All das, was mich freut, aber auch all das, was mich traurig macht, was mich ängstigt, worüber ich mir Sorgen mache, worum ich bitten will. Unser Vater im Himmel ist ganz nahe bei uns, er sieht und hört uns und er kennt uns wirklich gut.
Darum muss ich nicht lange darüber nachdenken, wie ich es Gott sagen soll, wie schön ich die Sätze formulieren soll, oder welche Position ich einnehmen soll, also Sitzen, Stehen oder Knien.
Es gibt lange Gebete, aber auch Stossgebete, die manchmal nur aus einem Satz oder einem Wort bestehen. Jeder von uns kann mit Gott reden, «wie ihm der Schnabel gewachsen ist», frei von der Leber weg. Wir dürfen nämlich nie vergessen, dass Gott uns immer sehr nahe ist, wie ein guter Vater und eine liebende Mutter. Ihm können wir uns mit all unseren Freuden und Sorgen in die Arme werfen. Gott hat immer Zeit, er ist immer erreichbar für alle Menschen in allen Ländern.Meister Eckhart, ein Gottesgelehrter hat vor vielen Jahrhunderten den schönen Satz gesagt: «Wäre das Wort “Danke” das einzige Gebet, das du je sprichst, so würde es genügen».
Gott antwortet tatsächlich auf unsere Fragen und Bitten. Wir können ihn aber nicht hören wie Menschen oder Geräusch um uns herum. Gott spricht ganz leise zu uns, er klopft ganz sachte an die Tür unseres Herzens, denn er will uns nicht erschrecken. Er spricht die Herzenssprache. Diese geht direkt vom Herzen Gottes in unser eigenes Herz. Deshalb ist es wichtig, dass wir unser Herz auf Empfang stellen.
Gott spricht auch durch Menschen zu uns, durch die Bibel und hie und da auch durch «Zufälle». Deshalb braucht es neben dem Herzen, das auf Empfang gestellt ist, auch offene Augen und Ohren. Das ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich!
Paul Martone
