Für Eltern von Kleinkindern

Die Eltern als Katecheten ihrer Kinder

Foto © Anne

Mit Kindern über den Tod reden

Mit Kindern über den Tod zu sprechen ist schwer, doch ist der Tod ein unausweichlicher Teil unseres Lebens, und Kinder wollen dieses Thema verstehen und ihren eigenen Weg finden, um zu trauern. Jedes Kind wird schon früh mit dem Tod konfrontiert, sei es in Märchen, im Fernsehen, oder indem es auf tote Insekten und Vögel stösst. Einige haben auch schon Erfahrung mit dem Tod eines Fami­­lien­mitglieds gemacht. Wenn ein Geschwisterkind stirbt, müssen nicht nur die Eltern ihre Trauer verkraften, sondern auch die verbleibenden Ge­­­schwister. Hie und da kommen dabei kindliche Schuldgefühle auf: «Ist der Bruder oder die Schwester gestorben, weil ich immer so böse zu ihnen war? Hätte ich mein Geschwisterchen vor Krank­­heit oder Tod schützen können? Gerade wenn es nicht so harmonisch war und ein Kind das Gefühl hat, es sei gemein zu dem andern gewesen, kann es ganz schwer werden, Geschwister­trauer zu verarbeiten.» In so einem Fall sollten zunächst die Schuldgefühle bewältigt werden, bevor es mit der Trauer klappen kann. Eltern müssten deutlich machen: «Das ist nicht deine Schuld.» In Be­­zug auf Krankheit oder Todes­art sind sachliche Erklärungen wichtig, sonst be­­steht die Gefahr, dass Kinder sich etwas zusammenreimen und Dinge fehlinterpretieren und die Schuld bei sich selber suchen. 

Die Eltern helfen der Trauer ihrer Kin­der, wenn sie sie in den Arm nehmen, gemeinsam weinen, zuhören und in Ruhe und einfacher Sprache Fra­gen be­­­antworten und erklären, was passiert ist und was die nächsten Schritte sind, ohne alle Details verstehen zu können. Wichtig ist: Immer ehrlich blei­ben und sagen, wenn man keine Ant­wort weiss. Dazu gehört, dass die Kin­­der über die Endgültigkeit des To­­des in­­for­miert werden, dass der Ver­stor­bene /die Verstor­bene nie mehr zu­­rück­kommen wird. 

Rituale können beim Abschiednehmen und dem Umgang mit negativen Gefühlen helfen. Aber die Kinder müssen dabei begleitet werden. Solche Rituale können sein: die Gelegenheit bekommen durch Berührung oder das Sehen des Verstorbenen die Körperveränderungen wahrzunehmen. Das hilft ihnen zu begreifen, dass der Mensch wirklich tot ist. Man kann auch den Sarg verzieren, etwas zeichnen oder aufkleben, dem Verstorbenen zum Abschied schreiben oder sagen. Wichtig ist, die Kinder bei einem Todesfall nicht von den dazugehörigen Riten auszuschliessen. Hilfreich ist auch, wenn die Eltern dem Kind von ihrem Glauben erzählen, dass der Tod nicht das Ende ist, sondern ein Übergang zum Paradies, wo die Verstorbenen gut aufgehoben sind, keine Schmerzen haben und glücklich sind, weil sie jetzt bei Jesus leben. Und wir glauben, dass wir sie einmal wiedersehen werden.

Paul Martone

Foto: ©by_NicoLeHe_pixelio.de

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