Mariensamstage

Foto: © Sabine Crittin

Können Sie mir erklären,  was ein Mariensamstag ist?
Der Begriff «Mariensamstag» begegnet uns öfters in den liturgischen Kalendern. Dahinter steckt der alte Brauch, die Wo­­chentage mit bestimmten Ereignissen aus dem Leben von Jesus zu verbinden. 

Davon habe ich noch nie etwas gehört!
Das kann ich mir vorstellen, denn diese Zuordnung wird heute kaum mehr ge­­macht. Den Mittwoch brachte man mit dem Verrat des Judas und den Freitag mit dem Tod Jesu in Verbindung.

Und warum wurde der Samstag Maria gewidmet?
Dieser Brauch entstand schon im 8. Jahr­­hundert. Dabei gedachte man der Schmer­zen Marias über den Kreuzes­tod ihres Sohnes, aber auch ihrer Glaubens­treue am Vortag der Auferste­hung.

Wie kann mir ein Mariensamstag im Glaubensleben helfen?
Dieser Tag kann jeden Getauften zum be­­­harrlichen Glaubenszeugnis ermutigen, vor allem in den Zeiten der persönlichen und gesellschaftlichen Unsicherheit und Orientierungslosigkeit.

Aber warum ausgerechnet am Samstag?
Dazu hat der Theologe Bastian Rütten einmal geschrieben, dass Maria für ihn ein «Samstagsmensch» sei. Denn er sei am Samstag immer besonders mit All­­täg­lichkeiten beschäftigt, wie Rasen­mä­­hen, Autowaschen, Kochen. Das sei für ihn die Vorbereitung auf den Sonntag. Da­­bei sei ihm Maria ein Vorbild, denn sie sei bei allem, was sie – nach christlichem Glauben – erlebt hat, auf dem Tep­­­pich ge­­­blieben. Sie sei ein Mensch von nebenan.

Wie meinte Herr Rütten das?
Er ist überzeugt davon, dass die Sorgen der Muttergottes nicht weit von unseren Sorgen entfernt gewesen seien. «Es geht um Zukunft, es geht um Hoffnungen, Sor­­gen und Ängste. Mir gefällt diese mensch­liche Seite Mariens, weil sie mir zeigt: Gott schreibt seine Geschichte mit dem normalen Men­­schen von nebenan. Maria ist vielleicht gerade deshalb für mich ein “Samstagsmensch”».

Das ist ein interessanter Aspekt!
Das finde ich auch! Maria gibt dieses Le­­­bensbeispiel des «Samstagsmen­schen», als ein Mensch von nebenan und erdet so die himmlischen Pläne Gottes mit uns Menschen. Man kann sagen, dass Maria mit dem Kopf im Himmel war, aber auch «geerdet» blieb, sodass sie den Men­­schen auf Augenhöhe begegnen kann – auch heute noch.

Danke für diese Antwort. Sie hilft mir sehr in mei­­ner Beziehung zu Maria. pam  

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