THEOLOGIE DER MEDALLIEN

Die Schutzengel-Medallie

Das Pfarrblatt entschlüsselt, was sich hinter den wichtigsten Medaillen, die wir tragen, verbirgt. In diesem Monat geht es um die Schutzengel-Medaille. Jeder Mensch, ob gläubig oder nicht, hat einen Schutzengel. Die Medaille stellt diesen Engel dar, der uns auf persönliche Weise von Gott zugewiesenwurde, um uns zu beschützen.


Gebet des heiligen Charles de Foucauld zum Schutzengel 

Mein guter Engel, Gefährte, Lehrer, Statthalter, Herr, König, geliebter und gütiger Prinz, du, der du so gütig über mich wachst, du, in den ich so viel Vertrauen habe, du, der du mich immer beschützen wirst.  Vertrauen habe und nie genug davon haben kann, der du mich in allen Augenblicken des Lebens unterstützt… Bitte für mich.


1. Die Engel sind die Boten Gottes. Im Alten Testament werden sie oft er­­wähnt, während Jesus im Evan­gelium uns auffordert, die Kleinsten zu respektieren, indem er auf ihre Engel verweist, die über sie wachen und sie be­­schützen. In den ersten Jahrhun­derten des Christentums vertraten die Kirchenväter die Ansicht, dass es für jeden Menschen einen Schutzengel gibt, ein Element, das später auf dem Konzil von Trient (1545-1563) bekräftigt wurde. So wurde die Verehrung ab dem 17. Jahrhundert immer populärer und Papst Paul V. nahm das Schutz­engelfest in den liturgischen Kalender auf (2. Oktober). 

2. Obwohl Engel körper- und geschlechtslose geistige Wesen sind, werden sie gerne mit Flügeln dargestellt, nicht ohne Bezug auf das erste Kapitel des biblischen Buches Ezechiel, in dem die Vision von Cherubim mit vier Flügeln und Augen beschrieben wird, was ihre allwissende und wachsame Natur unterstreicht.

3. In einer Geste der nicht erdrückenden Nähe ist der Schutzengel derjenige, der uns vorausgeht und uns im Auf und Ab unseres Lebens begleitet. Er schützt uns vor dem Bösen und führt uns auf den Weg zum Himmel, er kann aber nicht für uns ent­­scheiden oder uns Entscheidungen aufzwingen. Es liegt an uns, zu lernen, auf diesen vertrauenswürdigen stillen Ratgeber zu hören.      

Pascal Ortelli / Fotos: DR

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