Vorbeugung: sich zurückziehen und beten

Manchmal ist es gut, von allem wegzugehen, sich auszuruhen und zu beten

Foto: DR

«Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! » Bei der Rückkehr von ihrer ersten Mission sind die Apostel «erschöpft» und gestresst. Sie berichten dem Meister alles, was sie getan und gelehrt haben, nicht ohne einen gewissen Stolz. (Markus 6, 30) Aber, so heisst es im zweiten Evangelium, es kamen und gingen so viele Menschen, dass die Zwölf keine Zeit zum Essen hatten. Nicht einmal ein Sandwich und ein Kaffee auf die Schnelle!


Wie soll man reagieren? Als guter Psychologe, Trainer und Seelsorger empfiehlt Jesus ihnen, was er selbst jeden Tag tut (vgl. Lk 5, 16): sich von der Menge zurückzuziehen, um Kraft zu schöpfen und beim Vater zu sein, seinen Willen anzunehmen und ihn zu preisen, mit ihm aus tiefstem Herzen zu sprechen, um den Versuchungen zu widerstehen. So fuhren die Jünger «mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein». (Markus 6, 32)


Doch die Menge durchschaut die Strategie! Als sie Jesus und die Jünger weggehen sieht, eilt sie aus allen Städten zu dem Ort, an den sich die Apostel mit Christus zurückziehen wollten, und kommt noch vor ihnen dort an. (Markus 6, 33) Es ist nicht leicht, sich dem Druck der Öffentlichkeit zu entziehen, wenn man in der Seelsorge tätig ist, sei es als Priester, Diakon oder Laie! Es ist nicht leicht, bei all unseren beruflichen und familiären Aktivitäten ein Burn-out zu verhindern! Von Anfang an werden die Missionare unter Druck gesetzt, obwohl sie von den Anweisungen des Rabbis von Nazareth profitieren können.


Jesus zeigt uns den Weg: Nur im direkten Kontakt mit dem Herrn, in der Stille des Gebetes und in der Intimität der herzlichen Verbundenheit mit Gott können wir unsere lebensnotwendigen inneren Ener–gien schöpfen. Indem wir uns abgrenzen und ausruhen, indem wir wissen, wie man Nein sagt, indem wir die Falle vermeiden, alles tun und kontrollieren zu wollen, gelingt es uns, körperliche, psychische und geistige Erschöpfung zu vermeiden. Vor allem, wenn Widerstand und Versagen auftreten… (Matthäus 17, 6)

Wenn sogar Christus selbst das brauchte, warum nicht jeder und jede von uns auch?

François-Xavier Amherdt

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