Eine Galerie mit ergreifenden Porträts

Eine lange Liste von gläubigen Frauen aus der Bibel

Foto: DR

Was für ein schwieriges und scheinbar unannehmbares Wort: «Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist!» (Kolosser 1, 24) Einerseits will Paulus nicht andeuten, dass Christus nicht vollständig verwirklicht hätte, was er nach dem Plan des Vaters für das Heil der Welt vollbringen sollte. Der Apostel will auch nicht unterstellen, dass Jesus nicht genug gelitten hätte und seine Mittlerschaft nicht vollkommen wäre, so dass der Jünger die erlösenden Leiden zur Vollendung bringen müsste.
Paulus will damit sagen, dass er nach dem Beispiel des Sohnes Gottes selbst dazu berufen ist, seinen eigenen apostolischen Weg der Verkündigung des Evangeliums zu vollenden, auch wenn er dabei vielleicht durch Prüfungen gehen muss. So wie Jesus alles tat, um den Kelch seines Leidens von sich fernzuhalten, indem er Gott bat, den Kelch an ihm vorübergehen zu lassen, sich schliesslich aber doch dem Willen des Vaters überliess (Matthäus 26, 42), so möchte auch Paulus die ihm vom Herrn anvertraute Aufgabe vollständig übernehmen: das Geheimnis zu offenbaren, das seit Jahr-hunderten verborgen war und nun für die ganze Menschheit offenbart wurde (Kolosser 1, 26–27). 
Und so erklärt sich der Völkerapostel bereit, um Christus unter den Menschen zu verkünden, «jeden Menschen zu ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit zu belehren, damit wir jeden Menschen vollkommen darstellen in Christus» (Kolosser 1, 27–28). Nur für diese Sache, die jeder anderen überlegen ist, erklärt er sich bereit, «sich zu m

Die Heilige Schrift bietet eine unendliche Galerie wunderschöner Porträts biblischer Frauen sowohl im Alten als auch im Neuen Testament: 

Eva, die Mutter der Lebenden, und Maria, die Mutter Gottes, die Mutter Christi und der Menschheit

Sara, Rebekka und Rachel, «Matriarchinnen» und Quellen des Volkes Israel

Ruth, die Vorfahrin Jesu gemäss dem Stammbaum von Matthäus

Judith und Esther, die Kämpferinnen, die ihre Reize und ihren Mut einsetzen, um die heilige Nation zu retten

Elisabeth, die ihrer Cousine Maria bei einem Besuch in ihrem Haus den unfassbaren Segen offenbart, den diese empfängt, und der Welt den Vorläufer, Johannes den Täufer, das grösste aller Menschenkinder, schenkt

– Martha und Maria, die Freundinnen des Menschensohnes, die gemeinsam die Menschheit vom eigensüchtigen Sorgen zum Hören des Wortes führen, das für das Wesentliche öffnet

die sündige Frau bei Lukas, die Samariterin und die Ehebrecherin bei Johannes, die durch ihre Begegnung mit dem Sohn Gottes ein neues Leben beginnen können

die Gruppen von Frauen, die Jesus während seines Wirkens, insbesondere im dritten Evangelium, bis unter das Kreuz begleiten

Lydia und all die Glaubenszeuginnen in der Apostelgeschichte

und noch viele andere mehr

Die Liste dieser biblischen Gläubigen ist lang: Frauen in der Bibel, deren Glaube meistens langlebig und dauerhaft ist, im Gegensatz zur Sprunghaftigkeit der Apostel und der männlichen Jünger. Das ist auch heute noch der Fall, wenn man das Feuer sieht, das so vielen Katechetinnen und Pastoralassistentinnen Schwung verleiht. Möge die Kirche als Institution, Frau und Mutter ihnen einen immer wirkungsvolleren Platz in der Ausübung der apostolischen Verantwortung einräumen, so wie Papst Franziskus es wünscht!


François-Xavier Amherdt

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