BETEN IM ALLTAG

Foto: © DR

1. Juni

Sie ist fest gegründet auf den heiligen Bergen. Herrliche Dinge werden in dir gepredigt, die Stadt Gottes. Und sie singen beim Reigen: Alle meine Quellen sind in dir! (Ps 87, 1.3.7)

Es gibt Tage, da fühlst du dich frisch gestärkt, könntest Bäume ausreis­­sen, fühlst dich wie reingewaschen von Schatten der Vergangenheit. Es ist, als hättest du in einem klaren Fluss gebadet, aus ihm getrunken. Keine ausgetrocknete Kehle mehr, keine verdorrte Seele, kein verstaubtes Herz.
Und du erkennst dankbar, dass das neue Leben dir aus der Stadt Gottes zufliesst, allein aus Gottes Zuwendung herrührt, dass es wie dein ganzes Leben ein Geschenk des Himmels ist – alles Leben kommt von Gott.Gott, ich danke dir, weil du meine Lebensquelle bist, weil ich im Strom deiner Liebe immer neu aufleben kann. Amen

30. Juni

Halte dich nicht für etwas Besseres unter der Masse der Sünder. Halte dem nicht seine Sünde vor, der sich bessert, und denke daran, dass wir alle Schuld tragen. Verachte einen Menschen nicht, weil er alt ist; denn wir werden ja wohl auch alt werden. Freue dich nicht, wenn dein Feind stirbt; denke daran, dass wir alle ster­ben müssen (Sir 7.17; 8, 6-8) (Ps 86, 14.16.17)Na klar: Immer sind die anderen die Bösen, die Schwa­­chen – nur ich nicht – ich bin ja perfekt! Merken wir nicht, wie wir uns damit selbst betrügen?

Ehe wir andere verurteilen ihnen Schlimmes gönnen, uns an ihren moralischen und körperlichen Schwächen und Hinfälligkeiten wenden, sollten wir uns mit uns selbst beschäftigen – eigene Fehler und Hinfälligkeiten klar erkennen – die Fehler ernst nehmen – und zugleich nach Gottes Weise deshalb nicht zu hart zu uns sein – und auch verständiger, liebevoller mit den Menschen umgehen.

Gott, mach mich sensibler für mich und andere. Amen

Das Buch aus dem Styria-Verlag ist in jeder Buchhandlung erhältlich

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Ihr Kommentar wird nach unserer Freigabe angezeigt. Pflichtfelder sind mit * gekennzeichnet