BETEN IM ALLTAG

Foto: © Antoine Salina

1. September

Wer seine eigenen Wege gegangen, soll umkehren und zum Herrn kommen. «Eure Rettung ist nahe», sagt der Herr. «Denn meine Gedanken sind nicht zu messen an euren Gedanken. So hoch der Himmel über der Erde ist, so weit reichen meine Gedanken hinaus über alles, was ihr euch ausdenkt, und so weit übertreffen meine Möglichkeiten alles, was ihr für möglich haltet.» (Jes 55,7.8.9)

Bescheiden müssen wir sein im Reden über Gott – zu schnell meinen wir zu wissen, wer Gott ist, was er zu tun hat. Und das entspricht häufig nur unseren eigenen Bedürfnissen. Wer­den die nicht erfüllt, sind wir sauer. Gott ist nicht zu verstehen, weil er der Ganz-andere ist, und ausserdem, weil wir mit Gott und seinen Weisungen zur Liebe oft nichts am Hut haben – auch von dieser Distanz her begreifen wir Gott nicht. Wirklich verstehen können wir Gott nicht, aber: Wenn wir in ihm leben, werden wir ihn ein klein wenig besser verstehen.

Gott, lass mich in dir und aus deiner Liebe leben, dir immer näherkommen, bis ich dich einst voll erkennen darf. Amen

30. September

Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen. (Mt 5,9)

Aus vertrauensvoller Unschuld heraus einen offenen Sinn dafür entwickeln, dass hinter und in dem Sichtbaren das unsichtbare Göttliche wirkt – es erschauen, verspüren, eintauchen in seine verwandelnde Kraft, schweigen, anbeten. Gott und Menschen lieben, heute schon selig sein.

Vor allem aber: im Menschen Jesus den Gott schauen, der sich hier auf einmalige Weise offenbart – und niederfallen und anbeten.

Gott, lass mich dich immer tiefer erschauen. Amen

Das Buch aus dem Styria-Verlag ist in jeder Buchhandlung erhältlich.

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