« Die Leuchte des Leibes ist das Auge »

Die Augen seines Herzens für das Licht öffnen

Weil Christus sich als das Licht der Welt darstellt (Johannes 8, 2) können wir ihm auf dem Weg der Wahrheit und des Lebens folgen (Johannes 14, 6). Dafür ist das von der Seele ausgehende Licht noch notwendiger als dasjenige, das von unserem Auge wahrgenommen wird.

In der Bergpredigt des Matthäusevangeliums stellt Jesus drei Bilder gegenüber: das Gleichnis von den wahren Schätzen, jene des Himmels und der echten Beziehungen, in die wir unser Herz (Matthäus 6, 19–21), als das Zentrum unserer Persönlichkeit hineingeben; das des Herrn, dem wir mit unserem ganzen Leben dienen, entweder ist es Gott, der uns glücklich macht, oder es sind das Geld und die Götzen, die uns versklaven (6, 24); und dazwischen das Bild des Auges, die Leuchte des Leibes (6, 22–23). Die Augen sind die «Pforten der Seele»: Wenn unser inneres Wesen in Dunkelheit getaucht ist, hat unser Auge nicht die notwendigen Fähigkeiten zur Unterscheidung. Unser ganzer Körper ist dann blind in der notwendigen Beurteilung der Wirklichkeit, sodass wir riskieren zu fallen oder verloren zu gehen.

«Ändere deinen Blick auf die Welt und die Welt wird sich ändern», heisst es in einem Lied. Wenn meine Seele verdunkelt ist, wird diese Blindheit noch schlimmer sein als eine körperliche Blindheit. Alles ist miteinander verbunden, weil der Mensch eins ist: Geist, Seele und Körper werden von ein und demselben Licht bewohnt. In der christlichen Kunst geht dieses Strahlen von Jesus, den Heiligen und den biblischen Figuren aus. Es ist sichtbar in dem Blick, den die Maler ihnen zuschreiben, und im Heiligenschein, mit dem sie geschmückt sind.

Alle, die die Augen ihres Herzens für das Licht öffnen, das von den Zeugen des Evangeliums stammt, beginnend mit dem Sohn Gottes, dem wahren Menschen, werden selbst fähig sein, dieses auszustrahlen. Nach dem Vorbild des Mose im alten Bund, der erleuchtet ist durch die Herrlichkeit des Herrn, sind auch wir verklärt durch den Glanz der Taufe und erfüllt mit dem Feuer des Geistes des neuen Bundes (vgl. 2. Korinther 3, 4–18).

François-Xavier Amherdt

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