
Am 14. September wird das Fest der Kreuzerhöhung gefeiert und am Karfreitag wurde der qualvolle Tod Jesu am Kreuz gefeiert. Wie kann man denn so etwas feiern?
Ihre Frage ist berechtigt, denn der Tod am Kreuz war qualvoll und alles andere als heroisch. Es war ein Schauspiel, durch das die sadistischen Gefühle mancher Zuschauer befriedigt wurden.
Und so etwas feiern wir?
Wir feiern nicht den Sadismus der Menschen, sondern die bedingungslose Liebe Jesu, die radikal war bis in den Tod hinein.
Und was wollte Jesus damit bezwecken?
Er wollte die Menschen retten, befreien, ihnen Hoffnung schenken – über den Tod hinaus. Das hat er sich nicht leicht gemacht. Auch für Jesus war der Tod am Kreuz nicht einfach. Vielmehr hat auch er mit Gott gerungen und in tiefster Verzweiflung nach diesem Gott geschrien: «Warum hast du mich verlassen?».
Und warum ist denn das Kreuz trotzdem ein Symbol des Christentums?
Es ist ja ein Zeichen für das Leben und Sterben Jesu. Das Kreuz weist über den Tod hinaus, denn der Tod Jesu war nicht das Letzte, nur das Vorletzte.

Was kam denn noch? Tot ist tot…
Gott hat seinen Sohn nicht im Tod gelassen, sondern ihn auferweckt. Das ist die Grundlage des christlichen Glaubens, der uns die Gewissheit schenkt, dass auch wir zu einem endgültigen Leben bei Gott auferstehen werden.
Deshalb ist das Kreuz im Letzten ein Pluszeichen, weil es daran erinnert, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Einer hat den Tod besiegt und daher dürfen wir den Tod Jesu am Kreuz feiern, denn durch seinen Tod am Kreuz hat er die ganze Welt erlöst.
Besten Dank für ihre Ausführungen. pam