[thb_image full_width=“true“ lightbox=“true“ image=“20048″]Letzthin behauptete jemand, dass bei einer katholischen Trauung gar nicht der Priester die Ehe spendet, sondern das Brautpaar. Stimmt das?
Ja, das stimmt!
Wie muss ich das verstehen?
Braut und Bräutigam versprechen einander vor Gottes Angesicht Liebe und Treue, bis der Tod sie scheidet. Dieses Versprechen wird von Gott angenommen und be siegelt und dadurch kommt das Sakrament der Ehe zustande.
Und was ist die Aufgabe des Priesters bei der Trauung?
Der Priester oder Diakon ist der Zeuge da für, dass die Ehe unter den richtigen Bedingungen zustande gekommen ist und das Versprechen in der richtigen Form und öffentlich abgelegt worden ist.
Und das ist schon alles?
Nein, der Priester oder Diakon hat dann auch die schöne Aufgabe im Namen Gottes und seiner Kirche den Ehebund, den das Brautpaar geschlossen hat, zu bestätigen und den Segen Gottes auf das Brautpaar herabzurufen.
Ist es bei den zahlreichen Scheidungen denn heute noch sinnvoll kirchlich zu hei raten?
Ich denke, dass alle Paare, die heiraten, den guten Willen haben, ihr ganzes weite res Leben gemeinsam zu gestalten. Das ist nicht immer einfach, denn Christen lie ben nicht anders als andere Menschen und auch sie können scheitern. Wer aber kirchlich heiratet und Gott als Dritten in seinen Bund aufnimmt, darf wissen, dass das Paar mehr Hilfe hat, als jemand, der auf Gottes Beistand verzichtet.
Es gibt aber keine Garantie für eine Ehe, die bis zum Tod dauert!
Nein, eine solche gibt es tatsächlich nicht. Hilfreich kann aber ein Satz des Dichters Fjodor Dostojewski sein: «Einen Menschen lieben heisst, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat». Das heisst nichts anderes, als dass wir einander mit den Augen Gottes anschauen sollten. Dann wird manches besser und vielleicht auch einfacher!
Besten Dank für die Auskunft! pam