«Du sollst den Herrn lieben und deinen Nächsten»

Foto: © pixabay

«Zu behaupten, man diene Gott, aber sei­nen Brüdern und Schwestern in der Menschheit nicht, bedeutet, sich in der Lüge einzurichten.»

Das grosse Gebot der Bibel: die Nächstenliebe

Im Grunde genommen ist es das grosse Gebot der Bibel, aus dem die Ordens­gemeinschaften den Schwung ihres En­­gagements schöpfen. Sie stellen sich in den Dienst der anderen, damit wir alle dies auch tun.
Das Ordensleben mit seinen drei Gelüb­den Armut, Gehorsam und Keuschheit nim­mt das vorweg, was uns allen im ew­igen Leben versprochen ist, und erinnert alle Getauften an den Sinn der christlichen Existenz: Gott allein erfüllt uns, er macht uns vollkommen frei und seine Liebe genügt uns.
Da sie in der Welt sind, ohne von der Welt zu sein, schaffen die Kongrega­tio­nen der Geweihten wieder Verbindungen in der Gesellschaft, damit die Liebe Gottes konkret sichtbar wird.
Dem Gebot «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst» entspricht «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner gan­zen Seele, mit deinem ganzen Verstand und mit deiner ganzen Kraft». 
(Markus 12, 30-31)
Das ist wahre «Religion», vom lateinischen «religare», verbinden: Indem wir Beziehungen zwischen den Menschen knüpfen, ahmen wir nach unserem be­­scheidenen Massstab das nach, was das Wesen der Dreifaltigkeit, des Gottes in den drei Personen ausmacht.
«Wenn jemand die Güter dieser Welt hat und sein Herz vor dem Bruder verschliesst, den er in Not sieht, wie kann die Liebe Gottes in ihm bleiben?» (1. Jo­­hannes, 3,17).
Zu behaupten, Gott zu dienen, aber seinen Brüdern und Schwestern in der Menschheit nicht, bedeutet, sich in der Lüge einzurichten. In Taten und in der Wahrheit, nicht nur in Worten und mit der Zunge, sind wir aufgefordert, einander zu lieben. Ein echtes Pro­gramm für ein «verbundenes – religiö­ses» Leben!

François Xavier Amherdt

Im Oktober, in dem wir der Welt­mission ge­­denken, werden besonders die Ordens­­gemeinschaften, die in der ganzen Welt tätig sind, aufgefordert ihren Glau­ben und ihre Liebe mit allen Menschen zu teilen.

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