Für Eltern von Kleinkinder

Die Eltern als Katecheten ihrer Kinder

Foto © by_Andreas Zöllick_pixelio.de

Wie kommt Jesus in die Hostie?

Im Religionsunterricht wird immer wieder gesagt, dass Jesus die ganze Welt und auch mich und dich in seiner Hand hält. So entsteht der Eindruck, dass Jesus unendlich gross sein muss, damit dies möglich ist. Gleichzeitig glauben wir Katholiken aber auch, dass Jesus in jeder Hostie wirklich gegenwärtig ist. So kann die Frage aufkommen, wie das überhaupt möglich sei. Ist die Grösse von Jesus und seine Gegenwart in der kleinen Hostie nicht ein Widerspruch in sich?

Es ist nicht einfach, einem Kind (und auch einem Erwachsenen) auf diese schwierige Frage eine Antwort zu geben, die es verstehen kann. Die genaue Art und Weise wie das geschieht, ist ein grosses Geheimnis des Glaubens, das nicht auf natürliche Weise erklärbar ist. Jemand hat einmal gesagt, wir würden mit den Augen ja auch einen Berg sehen und obwohl der Berg viel, viel grösser ist als unsere Augen, können diese ihn in sich aufnehmen. 

Besser gefällt mir der Erklärungsversuch, dass ich einen Menschen, den ich liebe, in meinem Herzen tragen kann, obwohl dieses doch viel kleiner ist als ein Mensch. Ich kann auch nicht erklären, wie dieser Mensch hineingekommen ist. Es geschieht wohl durch die Gefühle, die Liebe, die wir füreinander empfinden. Und damit kommen wir dem Geheimnis des Glaubens schon ganz nahe. Jesus ist die Liebe selbst und er sagt uns heute dasselbe wie zu seinen Lebzeiten seinen Jüngern: Ich bin bei euch und ich bleibe bei euch und ich bleibe euch ganz nahe, näher geht es gar nicht. Damit er mir ganz nahe sein kann, kommt er in der Hostie, die ich bei der Kom­munion empfange, in mein Herz. Sein Herz schlägt nun gemeinsam mit meinem Herzen und er ermöglicht mir so, als guter Christ mein Leben zu gestalten. Wichtig ist, dass ich in der Messe immer wieder die Türe meines Herzens weit öffne und Jesus einlade, darin zu wohnen. 

Am anderen Tag suchten sie ihn in Kafarnaum… Ich weiss, dass ihr mich sucht, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch doch nicht um das Brot, das verdirbt. Müht euch um das andere Brot, das ewiges Leben gibt… (Kinderbibel, Kirche in Not)

Die Band «Züri West» singt in einem ihrer bekanntesten Lieder: «I schänke dir mis Härz. Meh hani nid. Du chasch es ha, we dä wosch. Es isch es guets». Ich glaube, genau darum geht es: Jesus sein Herz zu schenken, damit er darin wohnen kann. Und ich kann dann immer mit ihm reden und darf wissen, dass ich nie allein sein muss, denn ich habe stets einen lieben Freund in meinem Herzen. Mehr braucht es nicht! Am Ende kann man es nicht sehen, sondern man muss es glauben. Aber es lohnt sich!

Paul Martone

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