Hallo lieber Gott

Ein biblisches Interview mit dem Herrn

Foto: DR

Wie darf ich dich ansprechen?
Nenn mich: Vater im Himmel (Matthäus 6, 20)

Darf ich mich dir zuerst vorstellen?
Das ist nicht nötig, denn: «Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mut­terschoss hervorkamst, habe ich dich ge­­­­­­heiligt». (Jeremia 1.5)

Und du hast mich seither nie vergessen?
Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen wür­de: ich vergesse dich nicht. Sieh her: Ich habe dich eingezeichnet in meine Hände! (Jesaja 49.15 –16a)

Bald feiern wir Weihnachten, das von vielen Menschen als das «Fest der Liebe» bezeichnet wird, den Ge­­burtstag von Jesus, deinem Sohn. Warum hast Du ihn in die Welt ge­­sandt?
So sehr habe ich, Gott, die Welt geliebt, dass ich meinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Denn ich habe meinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet werde.
(Johannes 3, 16 –18)

Wie würdest Du seine Botschaft in zwei Sätzen zusammenfassen?
Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist na­­­he. Kehrt um und glaubt an das Evan­­gelium! (Markus 1,15)

Nun hat sich Jesus für seine Aufgabe nicht gerade die gelehrtesten Leute ausgesucht, sondern nur einfache Fischer, Zöllner und Sünder. 
Hätte es nicht Bessere gegeben?
«Das Törichte an Gott ist weiser als die Men­schen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.» (1. Korinther 1,25)

Ja, aber diese einfachen ungebildeten Leute…
Ja, da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vor­­nehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zu­­schanden zu machen, und das Schwa­che in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nicht ist, um das, was etwas ist zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott. (1 Korinther 1, 26 –27)

Foto: Poss

Ein grosses Anliegen für Jesus war ja die Einheit. Dieser Wunsch ist leider nicht in Erfüllung gegangen.
Ja, er wollte, dass alle eins seien, so wie er in mir ist und ich in ihm, damit die Welt glaube, dass ich ihn gesandt habe. Johannes 17,21)

Diese Einheit begann aber schonsehr früh zu bröckeln.
Ja, das ist so! Deshalb musste mein Apos­­tel Paulus schreiben, dass er von Spal­tungen in der Gemeinde von Korinth höre und es auch glaube, dass es solche gebe. (Philipper 1,15)

Genau das meine ich!

Paulus sah diese Spannungen aber nicht nur negativ, denn er war vielmehr überzeugt, dass es Parteiungen unter ihnen geben müsse; nur so werde sichtbar, wer treu und zuverlässig sei. 
(1. Korinther 11,19)

Solche Spannungen und Parteiun­gen gibt es ja auch heute noch. Ich denke hier an die Fragen um die synodale Ordnung der Kirche und die
Um- und Abwege, die manche Landeskirchen in dieser Frage ge­­hen. Was kann man dagegen tun?
Was macht das schon? Auf jede Weise, ob vorgetäuscht oder in Wahrheit, wird Christus verkündet und darüber freue ich mich, denn ich weiss: Das wird zu meiner Rettung führen. (Philipper 1,18)

Was kann uns in dieser Frage weiter­helfen?
Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht (Philipper 2.5). Darum nehmt einander an wie auch Christus euch angenommen hat, zur Ehre Gottes (Römer 14,1).

Nun wird ja auch Papst Franziskus von verschiedenen Seiten kritisiert. Den einen ist er zu konservativ, den anderen zu progressiv. Darf ich als guter Katholik den Papst eigentlich kritisieren?
Ja, Kritik ist immer erlaubt und die hat es schon in der Urkirche gegeben. Denk nur daran, dass Paulus «dem Kephas ins Angesicht widerstanden» (Galater 2,11) hat. Trotz der Kritik hat sich im Laufe der Geschichte Petrus als Fels gezeigt, auf dem Christus seine Kirche baut. (Mat­thäus 16,13–20) Papst Franziskus steht in der legitimen Nachfolge dieses Apostels als Oberhaupt der Kirche. Ihm sind die Ka­­tholiken Respekt, Ehrfurcht und Ge­­hor­­sam schuldig.

Wie kann Kritik angebracht werden ohne zu beleidigen?
Antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen, damit jene, die euren rechtschaffenen Lebens­wandel in Christus in schlechten Ruf bringen, wegen ihrer Verleumdungen be­­schämt werden. Denn es ist besser, für gute Taten zu leiden, wenn es Gottes Wille ist, als für böse. (1 Petrus 3, 16 –17)

Unsere Welt ist in einem desolaten Zustand. Kriege, Terror und Ver­folgung. Woher kommt das?
Woher kommen Kriege bei euch, woher Streitigkeiten? Etwa nicht von den Lei­­den­­schaften, die in euren Gliedern streiten?  Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Ab­­sicht bittet, um es in euren Leidenschaften zu verschwenden. (Jakobus 4,1-3)

Karte Maria Laach

Was können wir dagegen tun?
Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand und er wird vor euch fliehen. Naht euch Gott, dann wird er sich euch nahen! Reinigt die Hände, ihr Sün­­der, läutert eure Herzen, ihr Menschen mit zwei Seelen! Klagt, trauert und weint! Euer Lachen verwandle sich in Trauer und eure Freude in Betrübnis. Demütigt euch vor dem Herrn und er wird euch erhöhen! (Jakobus 4,7–10)

Als einfache Leute können wir kaum die kriegführenden Regierenden zum Frieden zwingen. Was also bleibt uns?
Vor allem fordere ich zu Bitten und Ge­­beten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herr­scher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Recht­schaffenheit ungestört und ruhig leben kön­nen. Das ist recht und wohlgefällig vor Gott, unserem Retter; er will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Denn: Einer ist Gott, Einer auch Mittler zwischen Gott und Menschen: der Mensch Chris­tus Jesus, der sich als Lösegeld hingegeben hat für alle, ein Zeugnis zur vorherbestimmten Zeit (1 Timotheus 2,1– 6).

Gbt es ein Heilmittel?
Alles, was ihr wollt, dass euch die Men­schen tun, das tut auch ihnen. Darin besteht das Gesetz und die Propheten.(Matthäus 7,12)

Bald beginnt das Neue Jahr. Damit sind für manche Leute auch Ängste und Fragen verbunden, wie das Jahr für sie werden wird. Kannst Du uns einen Ratschlag geben wie wir das Jahr 2025 bestehen?
Ich bin der, Ich bin da, ich bin Jahwe, der sein Volk durch die weglose Wüste ge­­führt hat. (Exodus 3, 13–14) Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Kla­­ge, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron sass, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr. Daran hat sich nichts geändert, denn siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt. (Offenbarung, 21, 4 – 5)
Fürchtet euch also nicht. Ich kümmere mich sogar um die Spatzen und ihr seid mehr wert als alle Spatzen. Bei euch sind sogar alle Haare auf dem Kopf gezählt. (Matthäus 10, 29 –31). Habt Vertrauen, ich habe die Welt besiegt.
(Johannes 16, 33)

Wie kann das neue Jahr in unseren Familien und Ortschaften gelingen?
Bekleidet euch mit innigem Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Geduld! Ertragt einander und vergebt einander, wenn einer dem anderen etwas vorzuwerfen hat! Wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Vor allem bekleidet euch mit der Liebe, die das Band der Vollkommenheit ist! Und der Friede Christi triumphiere in euren Herzen. Alles, was ihr in Wort oder Werk tut, geschehe im Namen Jesu, des Herrn. Dankt Gott, dem Vater, durch ihn! (Kolosser 3, 12–17)

Foto: Poss

Das Ende der Welt wird eines Tages kommen. Wie müssen wir ihm entgegengehen?
Rede nicht vom Ende der Welt, sondern vielmehr von der Vollendung der Welt. Die bisherige Welt wird zwar vergehen, doch es entsteht ein neuer Himmel und eine neue Erde, in denen die Ge­­rech­tigkeit wohnt. (2. Petrus 3. 13) Mein Sohn wird Gericht halten und alle Tränen von euren Augen abwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Kla­­ge, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Christus der auf dem Thron sass, sprach: Seht, ich mache alles neu. Und er sagte: Schreib es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr (Jo­­hannes 21, 4 – 5). Wenn dies beginnt, dann richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe (Lukas 21,28).

Herzlichen Dank für dieses aufschlussreiche Gespräch. 
Ich denke, mit Dir an unserer Seite werden wir auch im kommenden Jahr alle Schwierigkeiten überwinden. Herr, bleibe bei uns!

Paul Martone

 

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