Kommunion statt Kommunikation

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Die Gemeinschaft der Heiligen setzt uns in Beziehung zu den Leben

Der Glaube an die Gemeinschaft der Hei­­­ligen, den wir im Glaubensbekenntnis bekennen, setzt uns in Christus in Beziehung zu den Lebenden und den Ver­­storbenen. An diese Überzeugung knüpft Theresia von Lisieux an, wenn sie sagt: «Ich werde meinen Himmel damit verbringen, auf der Erde Gutes zu tun.» So wie die Gemeinschaft unter Brüdern und Schwestern auf der Erde uns Jesus Christus näherbringt, der in uns wohnt, wenn wir einander lieben, so vereint uns die Gemeinschaft mit den Heiligen im Himmel – denjenigen, die von der Kirche offiziell anerkannt und dem Gedächtnis der Gläubigen empfohlen werden, sowie unseren verstorbenen Angehörigen, de­­ren Wohlwollen wir erfahren durften – mit dem Sohn Gottes. Von ihm geht alle Gnade aus. Durch ihn handeln die Glie­­der des Gottesvolkes als ein Leib.
Daher beten wir auch weiterhin für die Toten (vgl. 2 Makkabäer 12, 45) und emp­­fehlen sie der unendlichen Güte des Va­­ters. In einem gemeinsamen Lob­­­preis der heiligsten Dreifaltigkeit bilden so alle Kin­­der Gottes eine einzige Familie, jenseits von Raum und Zeit, und entsprechen damit der tiefsten Berufung der Kirche.

Ungesunde Neugier vermeiden
Die Bibel und die Tradition haben hingegen immer Praktiken abgelehnt, die versuchen, «direkt» mit den Verstorbenen zu kommunizieren: «Man soll bei dir niemanden finden, der Gespenster und Wahr­­sager befragt oder die Toten be­­schwört.» (Deuteronomium 18,10; siehe auch Jeremia 29, 8) Die Schrift fordert uns auf, uns in Bezug auf die Zukunft völlig in die Hände der Vorsehung zu ge­­ben und jede ungesunde Neugier über das Jenseits fallen zu lassen (vgl. Matt­häus 6, 25-34). 

Geheime Mächte
In der Tat verbirgt sich hinter der Be­­schwö­rung der Toten, der Inanspruch­nahme von Medien und Sehern der Wunsch, die Geschichte und die Zeit in den Griff zu bekommen, und der Wunsch, sich mit den geheimen Mächten zu versöhnen, die sich dagegen wehren, dass alle Zärtlichkeit und Barmherzigkeit in die Hände des Herrn gelegt werden.

François-Xavier Amherdt

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