Laetare

Auch die schwarze Madonna von Einsiedeln trägt zum Laetare-Sonntag ein Kleid in rosa
Foto © DR

Der vierte Fastensonntag am 10. März wird Sonntag «Laetare» genannt. Was ist denn darunter zu verstehen?
Laetare ist, wie vieles in der katholischen Kirche, lateinisch und heisst «sich freuen». Es stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja, in dem die Menschen aufgerufen werden sich über Jerusalem zu freuen, zu jubeln und fröhlich zu sein. 

Warum sollen sich die Leute denn über diese Stadt Jerusalem freuen?
Jerusalem gilt im Alten Testament als Hei­lige Stadt, doch mussten deren Bewohner immer wieder Krieg, Vertreibung und Not erfahren. Sie sehnten sich daher nach einem Hoffnungswort, das ihnen der Pro­phet Jesaja gibt, indem er zu einem Glauben einlädt, der trägt, und zur Freude  in­­mitten einer gepeinigten Welt. Denn der Herr wird den Frieden in diese Stadt leiten wie einen grossen Strom und einen rauschenden Bach.

Alte Geschichten!
Ich denke, diese «alten Geschichten» sind auch heute noch hochaktuell, denn auch in unserer Zeit erleben wir immer wieder Krieg und Zerstörung. Jesaja schenkt uns aber Zuversicht, weil er da­­von überzeugt ist, dass auch die Freude von Gott kommt und er stärker ist als jeder Hass und Streit..

Das kann ich gelten lassen, aber worüber soll ich mich heute freuen?
Sie dürfen sich freuen, dass mit dem vierten Fastensonntag die Hälfte der Fas­tenzeit vorbei ist und wir uns mit grossen Schritten Ostern nähern. Wie bei einer anstrengenden Wanderung können wir in der Ferne schon unser Ziel erkennen. Wenn das kein Grund zur Freude ist?

Unser Ziel ist Ostern?
Ja, der Tag der Auferstehung Jesu und da­­­mit verbunden, die Hoffnung, dass auch wir nicht im Tod bleiben, sondern auch auf­erstehen werden.

Schade, gibt es einen solch aussergewöhnlichen Sonntag nur einmal im Jahr!
Das stimmt nicht ganz, denn auch in der Vorbereitung auf Weihnachten wird am dritten Adventssonntag darauf hingewiesen, dass das Geburtsfest Jesu in greifbare Nähe gekommen ist. Man nennt ihn den Sonntag „Gaudete“ (freuet euch!)
Übrigens wird diese Freude an beiden Sonntagen auch in der liturgischen Klei­dung ausgedrückt, denn an diesen Tagen trägt der Priester bei der Messe ein rosa Gewand.

Besten Dank für die Auskunft. pam

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