Opfer in der Fastenzeit

Früher hat man uns immer gesagt – und oft hört man das auch heute noch – man solle während der Fastenzeit ein Opfer bringen. Ich finde das nicht gut, denn «Opfer» steht für mich und sicher auch für viele andere Menschen für Schwäche und Nachgiebigkeit.
Ich kann gut verstehen, dass Sie mit dem Begriff «Opfer» Schwierigkeiten haben, wenn Sie es so negativ definieren. Es gibt durchaus positive Opferbegriffe, die dem Menschen und dem Leben dienen. 

Und die wären?
Opfer muss ja nicht immer bedeuten, dass ich auf etwas verzichte, oder etwas weniger machen will. Es kann auch heissen, dass ich etwas mehr mache.

Werden Sie doch jetzt endlich mal konkret!
Wie wäre es mit einem Zeit-Opfer? Das heisst, dass Sie sich Zeit nehmen, um sich für einen Anlass in der Kirche oder in
der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Die Welt wird nicht gerettet durch jene, die andere zu Opfern machen. Vielmehr braucht die Welt Menschen, die bereit sind, für andere da zu sein.

Klingt schon nicht schlecht! Weitere Vorschläge!
Wie wäre es mit einem Mut-Opfer? Sie könnten sich vornehmen, mutiger zu sein und zu widersprechen, wenn Menschen gemobbt, ausgegrenzt, ausgenutzt und beleidigt werden. Das kann ein grosses Opfer sein, denn es besteht die Gefahr selber auch angefeindet zu werden.


Zum Beispiel: Zeit nehmen um im Haushalt zu helfen… Foto © by_Klaus Steves_pixelio.de

Gut! Weiter!
Etwas Neues wäre vielleicht ein Familien-Opfer. Das könnte dann heissen, sich mehr Zeit für die Familie zu nehmen, einmal den Computer auszuschalten und sich mit der Familie, oder dem Partner/der Partnerin zu unterhalten. Am Abend nicht immer erst spät nach Hause kommen, im Haushalt mithelfen, sich gegenseitig unterstützen, sich immer neu die Liebe erklären, als Familie miteinander beten. 

So klingt der Begriff «Opfer» schon besser als nur schnell etwas Geld spenden. Aber er ist natürlich auch schwieriger umzusetzen.
Das eine tun und das andere nicht lassen! Geld-Opfer sind sicher sinnvoll und hilfreich, doch auf das Zeit-Opfer, das Mut-Opfer und das Familien-Opfer sollten wir auch nicht verzichten.

Besten Dank und eine gute Fastenzeit! pam

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