THEOLOGIE DER MEDALLIEN

Die Medaille des heiligen Christophorus


Das Pfarrblatt entschlüsselt was sich hinter den wichtigsten Medaillen verbirgt, die wir tragen. Diesen Monat geht es um die Medaille des Heiligen Christophorus. Er ist der Schutzpatron der Reisenden und sein Name bedeutet «Christusträger». Seine Medaille fordert uns auf, unser Kreuz mit Demut und Mut zu tragen.


1. Christophorus wird als älterer Riese dargestellt, nicht ohne Verbindung zu Anubis, dem hundeköpfigen Grabgott des alten Ägypten, Herrscher der Nekropolen und Beschützer der Einbalsamierer! 

Da die ersten Christen Mühe hatten, die Ägypter zu evangelisieren, wurden Elemente ihres alten Glaubens auf Heiligenfiguren übertragen, weshalb Christophorus manchmal mit einem Hundekopf dar­ge­stellt wird, wie auf dieser Ikone aus dem 17. Jahrhundert.2. Das Skapulier ist ein Sakramental, d. h. ein heiliges Zeichen durch das geistliche Wirkungen bezeichnet und auf die Fürsprache der Kirche erhalten werden. Im Rahmen eines Privilegs von Papst Johannes XXII. im Jahr 1322 werden diejenigen, die es tragen, am Samstag nach ihrem Tod von den Strafen des Fegefeuers befreit. Es ist jedoch kein magischer Talisman, weshalb das Auflegen des Skapuliers von einem Priester nach einem ganz bestimmten Ritual vorgenommen werden muss. 

2. Gebeugt trägt er ein Kind auf seinem Rücken. Eine Legende aus Kanaan erzählt von einem hochgewachsenen Mann, der «Verworfener» genannt wurde. Er wollte nur dem mächtigsten König der Welt dienen. Er liess sich am Ufer eines Flusses nieder, um den Menschen zu helfen ihn zu überqueren. Eines Tages spang ein Kind auf seine Schultern. Als der «Verstossene» durch das Wasser schritt, wurde das Kind so schwer, dass er glaubte, das andere Ufer nie erreichen zu können.

3. Das Kind, das kein anderer als Jesus war, offenbarte ihm seine Mission und seinen Namen: Der «Verworfene» hiess von nun an Christophorus und wurde zu demjenigen, dessen Glaube dazu führte, Christus zu tragen. Mit dem Pilgerstab bewaffnet verbringt er den Rest seines Lebens damit, zu predigen und seinen Mitmenschen zu helfen, die manchmal stürmischen Gewässer des Lebens zu durchqueren.

Pascal Ortelli / Fotos: DR, byzantinisches und christliches Museum Athen

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