Im November wird oft von den «Armen Seelen» gesprochen, die im Fegefeuer leiden müssen und die mit zahlreichen religiösen Aktivitäten wie Messen, Gebeten und guten Taten möglichst bald aus diesem schrecklichen Feuer herauszuholen sind. Fragen wir uns im Folgenden was es denn mit den so genannten «Armen Seelen im Fegefeuer» auf sich hat. Sind diese Seelen wirklich arm? Was kommt nach dem Tod?
Ich will bei der Wahrheit bleiben. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen. Ich will frei sein von Furcht. Ich will keine Gewalt anwenden. Ich will in jedem zuerst das Gute sehen Mahatma Gandhi
Mitten in der Stadt sah ich einen kleinen Jungen. Er zitterte in seinem Gewand, es war deutlich zu sehen, dass er lange nichts gegessen und getrunken hatte. Links und rechts eilten die Menschen vorbei. Alle taten so, als ob sie den Jungen nicht sähen. Zornig sprach ich zu Gott: «Wie kannst du das nur zulassen. Warum tust du nichts dagegen, du Allmächtiger?» Gott schwieg und sagte nichts. In der Nacht, ich war längst wieder zu Hause, antwortete er plötzlich: Ich habe etwas dagegen getan. Schliesslich habe ich dich geschaffen.
Aus: «zum Beispiel: WIR Das neue Jugendgebetbuch, Bennoverlag
Wandgemälde, um 1520 in der Liebfrauenkirche in Oberwesel
Bildnachweis: Joachim Schäfer – Ökumenisches Heiligenlexikon.
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11. November – Martinstag Am 11. November ist der Tag des Heiligen Martin. Martin lebte im 4. Jahrhundert in der römischen Provinz Pannonien, die etwa das heutige Ungarn umfasste. Erst diente er im römischen Heer, später wurde er Mönch und gründete ein Kloster im heutigen Frankreich. Als Bischof schliesslich missionierte er die bäuerliche Bevölkerung. Eine berühmte Legende erzählt über ihn: Martin ritt auf einem Schimmel durch die kalte Nacht, als er an ein Stadttor kam, vor dem ein Bettler sass. Der Mann war halb erfroren, er hatte keine warmen Kleider. Da griff Martin zu seinem Schwert und teilte damit seinen eigenen Mantel und gab die eine Hälfte dem Bettler. Dann ritt er weiter. In dieser Nacht erschien ihm Jesus im Traum und sagt zu ihm: «Ich bin es gewesen, mit dem du deinen Mantel geteilt hast. Du bist ein guter Mensch Martin, du sollst Bischof werden.» Martin bekam einen Schreck, er wollte die hohe Würde eines Bischofs nicht annehmen und verkroch sich in einem Gänsestall. Aber die Gänse verrieten ihn durch ihr lautes Geschnatter – so wurde Martin der Bischof von Tours.
Im November wird oft für die Verstorbenen gebetet. Ist das nicht Okkultismus? Auch wenn es gelegentlich Missbräuche und Aberglauben im Zusammenhang mit dem Gebet für die Verstorbenen gegeben hat, oder noch gibt, hat unser Beten nichts mit Okkultismus zu tun. «Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke für die Verstorbenen zu beten, damit sie von ihren Sünden erlöst werden», heisst es in der Heiligen Schrift. Wir müssen uns aber davor hüten, Gott durch unsere Gebete, Messen und Spenden erpressen zu wollen. Gott erbarmt sich der Menschen wann und wie er will.
Helfen wir den Verstorbenen mit unserem Beten? Jemand hat das einmal wie folgt formuliert: «Wir lieben Gott als unseren Vater und empfehlen deswegen die Verstorbenen seinem Erbarmen; wir lieben unsere Toten, lassen sie aber los, um sie in die Hände Gottes zu geben. Weil wir diese Liebe haben, sind wir davon überzeugt, dass wir unseren Schwestern und Brüdern mit unserem Gebet zu Hilfe kommen können.»
Wofür beten wir denn genau? Wenn wir für unsere Verstorbenen beten, dann dafür, dass diese in der Lage sind, das liebende und heilende Angebot Gottes anzunehmen. Und das ist keine Einbahnstrasse, sondern wir fühlen uns mit den Verstorbenen verbunden und dürfen hoffen, dass der Himmel dabei ein Stück offen ist.
Hilft das auch den Lebenden? Wer für Verstorbene betet, hilft auch sich selbst, denn das Gebet ist wichtig und hilfreich auch für den Beter selbst, mit all seinem Schmerz und seiner Trauer. Das Gebet kann der letzte Dienst sein, den wir einem Verstorbenen noch leisten können. Im Gebet bleibt uns der Verstorbene nahe, ohne dass wir ihn festhalten.
Welches Gebet hilft hier am meisten? Sicher ist jedes Gebet hilfreich, aber die Messe für einen Verstorbenen zu feiern, ist die beste Möglichkeit, weil dort jedes Mal der Tod und die Auferstehung Jesu gefeiert wird. An dieser Auferstehung haben auch unsere Verstorbenen Anteil.
Manchmal ist es gut, von allem wegzugehen, sich auszuruhen und zu beten
Foto: DR
«Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus! » Bei der Rückkehr von ihrer ersten Mission sind die Apostel «erschöpft» und gestresst. Sie berichten dem Meister alles, was sie getan und gelehrt haben, nicht ohne einen gewissen Stolz. (Markus 6, 30) Aber, so heisst es im zweiten Evangelium, es kamen und gingen so viele Menschen, dass die Zwölf keine Zeit zum Essen hatten. Nicht einmal ein Sandwich und ein Kaffee auf die Schnelle!
Wie soll man reagieren? Als guter Psychologe, Trainer und Seelsorger empfiehlt Jesus ihnen, was er selbst jeden Tag tut (vgl. Lk 5, 16): sich von der Menge zurückzuziehen, um Kraft zu schöpfen und beim Vater zu sein, seinen Willen anzunehmen und ihn zu preisen, mit ihm aus tiefstem Herzen zu sprechen, um den Versuchungen zu widerstehen. So fuhren die Jünger «mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein». (Markus 6, 32)
Doch die Menge durchschaut die Strategie! Als sie Jesus und die Jünger weggehen sieht, eilt sie aus allen Städten zu dem Ort, an den sich die Apostel mit Christus zurückziehen wollten, und kommt noch vor ihnen dort an. (Markus 6, 33) Es ist nicht leicht, sich dem Druck der Öffentlichkeit zu entziehen, wenn man in der Seelsorge tätig ist, sei es als Priester, Diakon oder Laie! Es ist nicht leicht, bei all unseren beruflichen und familiären Aktivitäten ein Burn-out zu verhindern! Von Anfang an werden die Missionare unter Druck gesetzt, obwohl sie von den Anweisungen des Rabbis von Nazareth profitieren können.
Jesus zeigt uns den Weg: Nur im direkten Kontakt mit dem Herrn, in der Stille des Gebetes und in der Intimität der herzlichen Verbundenheit mit Gott können wir unsere lebensnotwendigen inneren Ener–gien schöpfen. Indem wir uns abgrenzen und ausruhen, indem wir wissen, wie man Nein sagt, indem wir die Falle vermeiden, alles tun und kontrollieren zu wollen, gelingt es uns, körperliche, psychische und geistige Erschöpfung zu vermeiden. Vor allem, wenn Widerstand und Versagen auftreten… (Matthäus 17, 6)
Wenn sogar Christus selbst das brauchte, warum nicht jeder und jede von uns auch?
Haben Sie das auch schon erlebt: Sie können einfach nicht mehr schweigen – es muss hinaus? Beispielsweise in einer Situation schreiender Ungerechtigkeit. Oder aus purer Freude, weil Sie etwas überwältigend Schönes erlebt haben. Ich frage mich: Gibt es diesen Mitteilungsdrang auch in unserem Glauben? «Schweigen? Unmöglich!», würden Petrus und Johannes antworten. Die Begegnung mit dem Auferstandenen und die Heilung am Tempeltor «zwingen» Petrus und Johannes zum Reden. Daran ändern auch Drohungen nichts. «Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben» (Apg 4, 20), entgegnen sie dem Hohen Rat. Doch öffentliches Sprechen kann heikel sein. Die vietnamesische Kirche lebt unter einer atheistischen Regierung. Es gibt zwar offiziell Religionsfreiheit, doch sie ist durch das «Büro für religiöse Angelegenheiten» streng geregelt. Die Kirche muss vorsichtig sein, denn eine Handlung kann schnell als «Bedrohung der nationalen Sicherheit» ausgelegt werden. Und wie steht es mit uns? Spüren wir eine Glaubensfreude, die sich mitteilen will? Nach einem gelungenen Gespräch, bei einer eindrücklichen Feier, weil wir gerade einen Moment der Nähe Gottes spüren oder ganz einfach, weil uns der Glaube einen soliden Boden schenkt und wir die Herausforderungen des Lebens gelassen angehen können: Ist da Schweigen möglich?
Diakon Martin Brunner-Artho, missio Schweiz
DIE KATHOLISCHE KIRCHE IN VIETNAM
Die Anfänge der katholischen Kirche in Vietnam reichen bis in die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts zurück. Die Missionare aus Europa waren zunächst in den Regionen von Tonkin und Cochinchina aktiv. Ihr Einfluss auf die Geschichte des Landes war gross. Sie führten das lateinische Alphabet für die vietnamesische Sprache ein, das noch heute in Gebrauch ist.
Der Kaiser und die Missionare Von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war das Gebiet politisch geteilt. Mit ausländischer Hilfe kam Nguyen Phúc Ánh an die Macht und nannte das Land Vietnam. Als Kaiser Gia Long (1802–1820) tolerierte er den Katholizismus. Bei seinem Tod 1820 gab es bereits sechs Bischöfe in Vietnam. Spanische und französische Missionare waren sowohl in Tonkin als auch im Zentrum und im Süden des Landes tätig. Unter seinem Nachfolger Minh Mang, einem überzeugten Anhänger des Konfuzianismus, kam es zur Unterdrückung der Christen.
Die Kirche im kommunistischen Vietnam Nach der Entkolonialisierung und der vorübergehenden Teilung Vietnams Mitte der 1950er Jahre flohen viele KatholikInnen aus dem kommunistischen Norden und wurden von den Kommunisten als reaktionäre Kraft eingestuft. Im Süden blühte der Katholizismus unter Präsident Ngo Dinh Diem, der ihn als «Bollwerk» gegen den Kommunismus förderte. Auf der anderen Seite schränkte Diem die Praxis des Buddhismus aggressiv ein. Im Jahr 1975 kam es am Ende des blutigen Krieges und nach dem Abzug der amerikanischen Truppen zur Wiedervereinigung des Landes unter einer kommunistischen Regierung. Die Regierung schaltete die katholische Opposition aus. Priester wurden verhaftet und die Religionsausübung eingeschränkt. Angesichts der Repressionen flohen viele Menschen (boat people) aus dem Land. In der Verfassung von 1982 erhielten die BürgerInnen das Recht auf Religionsfreiheit.
Die vietnamesische Kirche in Zahlen Vietnam hat 27 Diözesen (einschliesslich 3 Erzdiözesen) und 52 Bischöfe für 7 Millionen Gläubige (bei 98 Millionen Einwohnern). Die Katholiken stellen etwa 6,7 % der Bevölkerung des Landes. Über 2 000 Seminaristen werden zur Zeit in sieben Priesterseminaren ausgebildet; 80 000 junge Laien engagieren sich in der Katechese und mehr als 2 668 Priester arbeiten in 2 228 Pfarreien. 1988 sprach Papst Johannes Paul II. 117 Märtyrer von Vietnam heilig, die Hälfte von ihnen sind Laien, stellvertretend für die hundertausenden vietnamesischen Märtyrer, die für ihren Glauben starben.
ZEUGNIS VON PATER JOSEPH TRAN SI TIN
Bis heute feiert Pater Joseph Tran Si Tin den Gottesdienst manchmal unter einem Zelt
Foto: zVg Joseph Tran Si Tin
Als Pater Tran Si Tin von seinem Orden, den Redemptoristen, 1969 seine Missionsarbeit bei der Minderheit der Jarai begann, ahnte er nicht, dass er seine «Zeit von Nazareth» erleben würde. Er berichtet von seinen Erfahrungen in den Dörfern des Hochlandes von Zentralvietnam. Mein Noviziat begann mit der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Was mir von dieser Zeit besonders in Erinnerung bleibt, sind die Begriffe Aggiornamento, Wort Gottes, Mission und die Kirche in der Welt von heute. Die Ausbildung bei den Redemptoristen hat mich gelehrt, denen nahe zu sein, die am Rand der Gesellschaft stehen. Am 10. Oktober 1969 wurden wir in das Dorf Plei Kly des Volkes der Jarai entsandt. Dann kam 1975 die Besetzung von ganz Vietnam durch die Kommunisten. Wir wurden «befreit», von aller Freiheit, besonders von der Religionsfreiheit. Es war verboten, in der Öffentlichkeit über Religion zu sprechen. Versammlungen waren eingeschränkt und beaufsichtigt. Aber dieses Regime legte Wert auf die Arbeit. Ich wurde ein Proletarier mit dem Volk und ich fuhr fort, mein Leben mit den Menschen zu teilen. Dieses Leben dauerte bis 1988. Ich habe die Menschen aber nicht im Stich gelassen, sondern 1988 haben sie mich zu einem anderen Dienst gerufen: zur direkten Verkündigung des Evangeliums. Ich möchte festhalten, dass diese 20 Jahre (seit 1969) bei und mit den Jarai für mich als Missionar zu einer überaus grossen Gnade wurden: ich durfte die Zeit «Jesu in Nazareth» leben. Die Jarai brachten mir nicht nur ihre Sprache bei, sondern sie liessen mich eintauchen in den Geist ihrer Sprache, in ihre reiche Kultur, in ihr Welt- und Menschenbild. Ich verstand, dass die Mission vor allem eine Suche ist: die Suche nach Gott, der bei seinem Volk wohnt. Als das Volk der Jarai mich rief, um ihnen das Evangelium direkt zu verkünden, hatten Gott und sein Sohn Jesus Christus bereits das Antlitz der Jarai, er war ihnen schon sehr nahe.
Leben mitten im Volk Die Jarai luden mich in ihre Häuser und in ihre Dörfer ein, um ihnen das Evangelium zu verkünden, aber nicht am helllichten Tag, denn es war ja verboten, in der Öffentlichkeit über Religion zu sprechen. Ich musste vor Tagesanbruch in die Dörfer gehen. Die Treffen mit den Katechumenen begannen um 4.00 Uhr morgens in einer Familie und endeten um 5.00 Uhr. Zu dieser Zeit hatten wir keine anderen Lehrmittel als das Neue Testament, das wir 1972–1973 in die Sprache der Jarai übersetzt hatten. So beteten wir mit dem Neuen Testament. Das christliche Leben der Jarai wurde durch die Lectio Divina genährt, gefestigt und weiterentwickelt. Wir hörten auf das Wort Gottes, wir wiederholten es, wir meditierten, wir beteten für uns und für andere. Die Jarai wurden mehr durch das Gebet als durch die Predigten bekehrt. Von 1987 bis 2005 war ich der einzige Priester im Bezirk. Ich erkannte die wichtige und unersetzliche Rolle der LaienmissionarInnen. Diejenigen, die mir auf dem kerygmatischen Weg der Lectio Divina gefolgt waren, gingen nun in die Dörfer, in die ich nicht gehen konnte. Mir ist gesagt worden, dass diese LaienmissionarInnen die Arbeit besser machen als ich. Sie sind Jarai, die Jarai evangelisieren, in der Sprache und mit der Mentalität der Jarai. Diese Laien sind aus dem Volk, im Volk und mit dem Volk.
EIN SONNTAG MIT DER WELTKIRCHE, 24.10.2021
Selbstverständlich sind wir an jedem ganz normalen Gottesdienst mit der Weltkirche verbunden. Trotzdem ist es gut, wenn wir den Sonntag der Weltmission vom 24. Oktober dazu nutzen, ganz bewusst in die Gemeinschaft mit den Gläubigen anderer Länder und Kulturen zu treten. Die Kollekte an diesem Sonntag ist eine aussergewöhnliche Solidaritätsaktion. Sechs Diözesen und zwei Territorialabteien gibt es in der Schweiz; 3 025 Diözesen gibt es weltweit. Unsere Glaubensgemeinschaft hat es geschafft, die Grenzen der Kulturen und Nationen zu überwinden und uns zu einer riesigen, weltweiten Familie zu vereinen. Die Unterschiede mögen gross sein, doch der Glaube verbindet uns alle. Das ist eine grosse Freude und ein grosser Reichtum.
Ein Herz und eine Seele? Die Gütergemeinschaft der Urkirche, wie sie die Apostelgeschichte (Apg 4, 32ff) beschreibt, ist ein hohes Ideal und wir sind noch weit davon entfernt, es einzulösen. Doch am Sonntag der Weltmission wollen wir einen mutigen Schritt daraufhin tun. An diesem Sonntag legen alle Pfarreien und Gemeinschaften in der Welt ihre Kollekte zusammen und verteilen sie neu nach den Bedürfnissen der finanzschwächsten Ortskirchen. In der Schweiz werden die Kollekten von Missio gesammelt und das Gesamtresultat dem Generalsekretariat in Rom mitgeteilt. Dort treffen auch die Resultate der anderen Länder ein. Sobald die Gesamtsumme bekannt ist, wird ein Verteilplan ausgearbeitet. Die Generalversammlung der Missio-Direktoren genehmigt den Plan und jedes Land erhält eine Liste mit Ortskirchen, an welche die Unterstützung ausbezahlt werden soll.
Auf diese Weise haben 2020 die Schweizer Katholikinnen und Katholiken Ortskirchen in Indien (Bellary, Gulbarga, Gumla), in Peru (Iquitos, San José del Amazonas) und in Guinea Conakry (N’Zérékoré) unterstützt. Der Sonntag der Weltmission ist also nicht nur eine Erinnerung an unsere Mission als Kirche, sondern auch eine beeindruckende, einzigartige Solidaritätsaktion. Wie das Geld eingesetzt wird, zeigt die Grafik oben.
Konstitutives Element «Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas zurücklegen und so zusammensparen, was er kann» (1 Kor 16, 2) rät Paulus den Christen in Korinth. Er organisierte sozusagen die erste Kollekte für die Weltkirche. In seinem Engagement geht es um die Unterstützung der Gemeinde in Jerusalem. Diese Solidaritätsaktion ist mehr als eine Nothilfe. Sie ist Teil seiner Verkündigung und ein Ausdruck der Gemeinschaft (vgl. Röm 15, 26), die er schaffen will. Deshalb taucht die Kollekte in seinen Briefen mehrmals auf. Es geht aber nicht darum, Menschen eine Pflicht oder Bürde aufzuerlegen, denn «jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber» (2 Kor 9, 7). Machen auch wir aus dem Sonntag der Weltmission ein kleines Fest der weltweiten Gemeinschaft!
Spenden Sie direkt auf unser Konto IBAN: CH61 0900 0000 1700 1220 9 Bankenclearing-Nr (BC-Nummer): 9000 Missio, Geschäftsstelle Freiburg, 8840 Einsiedeln Postfinance AG, Mingerstrasse 20, 3030 Bern
Wenn wir bestimmte Passagen des Zweiten Vatikanischen Konzils lesen, wie z. B. die Notwendigkeit, die liturgische Musik an die lokale Kultur anzupassen, stellen wir fest, dass das Konzil von «Missions-ländern» nur in eine Richtung spricht: die, die welche «Missionare» des Wes-tens in die Länder des Südens drängt.
Heute, fünfzig Jahre später, erinnern uns das Ereignis des Weltjugendtages in Rio 2013 und die Figur des Papstes aus der anderen Hemisphäre eindringlich daran, dass der Schluss des ersten Evangeliums, «Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern» (Matthäus 28, 19), alle Grenzen überwindet.
Das Motto des WJT von Rio Es ist symptomatisch, dass diese allgemeingültige Aufforderung Jesu als Motto für das katholische Jugendtreffen gewählt wurde. Von nun an wird die «neue Mission» nicht nur von den Ländern der alten Christenheit ausgehen zu denen, die Christus nicht kennen, sondern auch von den jungen Kirchen zu denen, die nur noch vor sich hindösen. Es ist daher Teil des Heilsplans des Gottessohnes, dass die Apostel von heute in alle Richtungen, über den ganzen Planeten hinausgehen. Nur weil Rom in Europa liegt, bedeutet das nicht, dass die europäische Kirche irgendeine «Vorrangstellung» oder Überlegenheit hat.
Weltjugendtag von Rio 2013: «Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.» (Matthäus 28, 19) Foto DR
Eine wechselseitige Inkulturation Die «Neuevangelisierung» erfordert daher eine wechselseitige Inkulturation zwischen Priestern aus anderen Ländern und Gemeinschaften (einschliesslich Priestern) hier. Die Anwesenheit afrikanischer, asiatischer oder südamerikanischer Seelsorger in der Schweiz ist also eine «normale» Situation und keine Ausnahme, so wie auch die Präsenz europäischer Missionare in den Ländern anderer Kontinente als wertvoll und segensreich angesehen wurde – und wird. Die «Globalisierung» der «katholischen» Kirche gehört zum liebevollen Plan dessen, der verspricht, mit uns allen zu sein, jeden Tag, bis zum Ende der Zeit (Matthäus 28, 20).
Festival in Medjugorje, Bosnien/Herzogovina Foto: DR
Der Monat Oktober ist im Besonderen der Muttergottes gewidmet. In diesem Zusammenhang habe ich eine Frage: Wie steht die Kirche offiziell inzwischen zu Medjugorje? Hat die Kirche die dortigen Erscheinungen anerkannt? Nein, die Kirche hat diese Erscheinungen, die dort 1981 begannen und bis heute andauern, noch nicht offiziell anerkannt. Dennoch pilgern jedes Jahr Zehntau-sende dorthin, sodass Medjugorje (jenseits von Corona) inzwischen zu den meistbesuchten Marienwallfahrtsorten der Welt gehört.
Darf ich als gläubiger Katholik trotzdem nach Medjugorje pilgern? Das dürfen sie, denn 2019 hat Papst Fran-ziskus offizielle katholische Pilgerfahrten in den Wallfahrtsort erlaubt.
Obwohl die Erscheinungen nicht anerkannt sind? Als Franziskus die Pilgerfahrten erlaubte, wurde deutlich gesagt, dass man dies nicht als eine Anerkennung der angeblichen Marienerscheinungen auslegen dürfe. Die Entscheidung des Papstes sei seelsorglich motiviert angesichts des «beträchtlichen Zustroms nach Medjugorje und der reichen Früchte der Gnade, die daraus entstanden sind», argumentiert der Vatikan.
Das ist eine etwas komische Einstellung! Es geht dem Papst in erster Linie um die geregelte Seelsorge für die Pilger. Zweifellos ist Medjugorje ein grosser Gnadenort, an dem viele Menschen zum Glauben finden und sich bekehren. Nicht umsonst nennt man diesen Ort ja den «grössten Beichtstuhl der Welt». Das ist auch die Einstellung von Papst Franziskus. Das sagt aber nichts aus über die Echtheit der Marienerscheinungen, denn darüber fällte der Papst bisher kein abschliessendes Urteil.
Warum dauert das denn so lange? Das war auch bei den Erscheinungen in den vergangenen Jahrhunderten so. Auch Lourdes (Frankreich), Fatima (Portugal), La Salette (Frankreich) und viele andere Erscheinungsorte mussten lange auf die Anerkennung warten. Die Kirche muss alles genau prüfen, damit sie nicht auf einen Schwindel hineinfällt wodurch viele gutwillige Gläubige verwirrt würden.
Haben Sie das auch schon erlebt: Sie können einfach nicht mehr schweigen – es muss hinaus? Beispielsweise in einer Situation schreiender Ungerechtigkeit. Oder aus purer Freude, weil Sie etwas überwältigend Schönes erlebt haben. Ich frage mich: Gibt es diesen Mitteilungsdrang auch in unserem Glauben? «Schweigen? Unmöglich!», würden Petrus und Johannes antworten.
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«Als Katholikin trage ich Verantwortung» «Als Katholikin habe ich die Verantwortung, durch mein Leben die Liebe Gottes zu zeigen und von Jesus zu erzählen. Ich weiss, dass Jesus durch sein Handeln und seine Lebensweise immer das Gesicht des liebenden Gottes offenbart. Er lebte ein einfaches Leben und war den Mittellosen und Verachteten nahe. Er heilte sowohl körperliche als auch seelische Wunden, besonders derer, die als SünderInnen und Aussätzige verurteilt wurden. Er unterstützte und verteidigte die von der Gesellschaft ausgegrenzten. Wenn ich auf Jesus schaue, fühle ich mich mutiger, für ihn zu leben und anderen Menschen vom Reich Gottes zu erzählen, auch wenn mein Glaube nur ein winziges Samenkorn ist.»
Aufruf der Schweizer Bischofskonferenz für den Monat der Weltmission – Oktober 2021 «Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben», erwidern Petrus und Johannes, als man ihnen verbieten will, den Auferstandenen zu verkünden (Apg 4, 20). Diese Haltung, das Evangelium allen zu verkünden, ist im Leitwort für den Monat der Weltmission pointiert zusammengefasst: «Schweigen? Unmöglich!». Denn das Gute will sich mitteilen. Das Evangelium will alle erreichen! Bei der diesjährigen Kampagne zeigt uns Missio den spirituellen und pastoralen Reichtum der Weltkirche am Beispiel der Kirche im Vietnam auf. Nach innen ist die Kirche frei, aber nach aussen muss sie vorsichtig agieren. Sie steht unter Beobachtung durch die Regierung und ihr Handlungsspielraum ist limitiert. Trotzdem wächst die Kirche kontinuierlich. Am Sonntag der Weltmission, dem 24. Oktober, legen wir weltweit unsere Kollekten zusammen und verteilen sie neu nach den Bedürfnissen der Ortskirchen. Davon profitieren rund ein Drittel der Diözesen in der Welt, vor allem in Afrika, Lateinamerika, Asien und Ozeanien. Beten wir füreinander, um uns gegenseitig den Rücken auf dem Weg der Verkündigung des Evangeliums zu stärken.
Gott, unser Vater, dein Sohn hat uns seine Mission anvertraut. Nichts kann uns entmutigen, bis an die Grenzen wollen wir gehen.
Wie Petrus können wir unmöglich schweigen, weil uns der Glaube Halt gibt, weil uns die Hoffnung trägt, weil wir deine Liebe spüren.
Stärke uns mit der Kraft des Heiligen Geistes, damit wir dem Beispiel Jesu folgen, den Armen die Frohbotschaft verkünden, den Gefangenen die Freiheit und den Blinden das Augenlicht.
Beschütze und begleite die Menschen in unserer Kirche, Als Geschwister wollen wir uns gegenseitig stärken und deine befreiende Botschaft verkünden.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen
Dieses Gebet wurde von Missio Vietnam und Missio Schweiz gemeinsam geschrieben.
Bereits seit einigen Jahren sind der Schweizer «Kolonialismus ohne Kolonien», die Schweizer Beteiligung am Sklavenhandel und eine umstrittene Bildsprache in der politischen Werbung bei uns grosse Themen. Und heute wird im Gefolge der Black Lives Matter-Bewegung gefordert, säkulare Säulenheilige wie Alfred Escher in Zürich oder David de Pury in Neuenburg vom Sockel zu stürzen. Die zum Teil sehr heftigen Diskussionen zeigen auf, dass auch die Schweiz keine Insel der Glückseligen ist und in der Vergangenheit – ja bis in die Gegenwart hinein – in unrühmliche Machenschaften verstrickt war. Das Sündenbekenntnis zu Beginn der Messe macht auch für uns als Einzelne wie auch in Gemeinschaft immer Sinn! Anstatt das Niederreissen von Statuen säkularer Säulenheiligen zu fordern, können wir uns auf religiöse Heilige besinnen – afrikanische Gastheilige –, die in der Schweiz für die Ausbreitung des Christentums von grösster Bedeutung waren. Wir sind uns dessen heute kaum noch bewusst. Sie sind bis heute im öffentlichen Raum ebenfalls sichtbar und haben sich in die Religions- und Kulturgeschichte der Schweiz eingebrannt: die Märtyrerheiligen der Thebäi-schen Legion.
Schweizweite Verehrung Die älteste ununterbrochen bewohnte Abtei der Schweiz erinnert uns seit 515 in Saint-Maurice an das glaubenstreue Leben und den glorreichen Tod dieser christlichen Soldaten, deren Verehrung sich über Genf, Solothurn, Zürich und Appenzell bis nach Deutschland ausgebreitet hat. Wahrscheinlich hat es die Thebäische Legion im Wallis nie gegeben. Die wirkmächtige Legende weist aber verdichtet darauf hin, dass christliche Soldaten im Kampf gegen heidnische bzw. arianische Goten im Osten des Römischen Reiches ihr Leben für den Glauben geopfert haben und so zu Glaubensvorbildern geworden sind. Da die oberägyptische Provinz Theben eine Wiege des frühchristlichen Mönchstums war, wo der christliche Glaube besonders exemplarisch gelebt wurde, verband die Legende den religiösen Inhalt mit diesem geographischen Begriff, der auch im Westen bekannt wurde. Der erste historisch fassbare Walliser Bischof, Theodul, der 393 als Mitstreiter des Mailänder Bischofs Ambrosius gegen den Arianismus zugunsten des Glaubens an den dreifaltigen Gott bezeugt ist, entdeckte die Gebeine der Thebäerheiligen in Saint-Maurice und förderte so den Heiligenkult und damit die Verbreitung des christlichen Glaubens in der heutigen Schweiz. Dieser Kult fand in der Wallfahrtshochburg Zürich erst durch die Reformation ein Ende und wurde in Solothurn bis zur Säkularisierung des St.-Ursen-Stifts 1874 hochgehalten. Mauritius lebt bis heute in Patrozinien, in verschiedenen Gemeindewappen und in Begriffen wie Mohr, Mohrenapotheke und Mohrenkopf weiter. Die exotischen Heiligen präg(t)en also die Schweiz bis heute, auch wenn sie nur selten dunkelhäutig bzw. negroid abgebildet werden.
Eine Ausnahme bildet die Statue des heiligen Mauritius im Dom von Magdeburg, wo er dunkelhäutig dargestellt ist. Foto: AdobeStock
Diese Tatsache kann einerseits positiv als «Einbürgerung» der Thebäer gedeutet werden, aber auch negativ als Verdrängung der farbigen Haut. Das weist uns darauf hin, dass Geschichte und Erinnerung vieldeutig, komplex und veränderbar sind, manchmal sogar widersprüchlich. Dies gilt auch für religiöse Werte und Einstellungen. Auch wir Christinnen und Christen sind vor Überlegenheitsgefühlen, Diskriminierung und Rassismus nicht gefeit. Gesamtkirchlich legte das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) mit der Anerkennung der Menschenrechte und der theologischen Hervorhebung der Menschenwürde den Grundstein dafür, dass Christentum und Rassismus sich ausschliessen. Es lohnt sich, sowohl Heiligenstatuen wie auch umstrittene Denkmäler auszuhalten, weil die damit verbundene positive oder negative Geschichte zum Nachdenken anregt. Sie vorschnell wegzustellen oder abzureissen, wäre gefährlich und kurzsichtig. Weder ein säkularer noch ein kirchlicher Bildersturm bringen uns weiter; wir brauchen Rosen und Dornen!»
Dieser Text von Urban Fink-Wagner, dem Geschäftsführer der Inländischen Mission lädt uns ein, einen genaueren Blick auf diese heiligen Einwanderer zu werfen. Sie erinnern uns daran, dass unser Glaube zum allergrössten Teil durch dunkelhäutige Ausländer in der Schweiz eingepflanzt worden ist. Dies uns immer wieder in Erin-nerung zu rufen, wäre auch bei manchen Diskussionen um Flüchtlinge und Asylanten sicher hilfreich.
Mauritius und seine Legion Mauritius war ein Heiliger, der mit beiden Füssen auf dem Boden stand, der im Alltag seinen Glauben lebte und bezeugte. Den Leitspruch «Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen» (Apg 5, 29) befolgte er bis in den Tod. Er zeigte Flagge. In diesem Sinn ist sein Vorbild zu allen Zeiten aktuell. Der Herrscher des römischen Weltreiches verlangte nicht nur bedingungslosen Gehorsam in weltlichen Fragen, sondern nahm seit Kaiser Diokletian (24 0–313) für sich in Anspruch, nicht nur Teilhaber am Wesen der Gottheit, sondern selbst ein Gott zu sein. Die Christen konnten die Forderung nach gottgleicher Verehrung und Huldigung des Kaisers mit ihrem Glauben nicht vereinbaren und bezahlten dies mit ihrem Leben. Die Weigerung den Kaiser als Gott zu verehren, wurde als Angriff auf die religiösen Grund-lagen des römischen Staates betrachtet, was strickte geahndet wurde, da der Vielvölkerstaat ständig durch Zerbrechen und Absplitterungen bedroht war. Auf ihre Strafaktion gegen die aufständischen Bagauden im Südosten Frankreichs kam die thebäische Legion unter ihrem Führer Mauritius und den Offizieren Candidus und Exuperius aus dem oberägyptischen Theben auch ins Wallis, wo sie im damaligen Ort Agaunum ihr Lager aufschlugen, um nach altem Kriegsbrauch dem Gott-Kaiser ein Weihrauchopfer dar-zubringen. Als sich die über 6000 Mann starke Legion weigerte, dieses Opfer dar-zubringen und gegen Glaubensbrüder zu kämpfen, wurden sie zu Staatsfeinden, die es zu beseitigen galt. Die Legion wurde zuerst dezimiert und dann, als der Befehl weiterhin verweigert wurde, im Herbst des dritten Jahrhunderts hingerichtet. Das Vermächtnis dieser tapferen Soldaten strahlt bis heute weiter, sei es durch die Abtei von Saint-Maurice, die im Jahr 515 von König Sigismund von Burgund gegründet worden ist, sei es durch die unzähligen Kirchen, die ihm weltweit geweiht sind: 57 Kirchen in der Schweiz, 600 in Deutschland, 800 in Frankreich und in Italien etwa 1200. Mag die historische Wahrheit über das Martyrium des heiligen Mauritius und seiner Gefährten auch heftig umstritten sein, die diesen heiligen Märtyrern gewidmete Frömmigkeit ist offensichtlich: sie hat die Geschichte der Christenheit auf religiöser, politischer und soziokultureller Ebene nachhaltig beeinflusst. Nicht zuletzt auch durch die Frauen und Männer, die mit der thebäischen Legion in die Schweiz gekommen sind und heute als Heilige verehrt werden.
Urs und Viktor Beide sollen der Legende nach als Soldaten der Thebäer nach Solothurn gekommen sein. Hier wurden sie, wohl im Jahr 303, gefangen genommen. Nach langer Folterung sollten sie verbrannt werden, doch liess ein heftiger Regen das Feuer des Scheiterhaufens erlöschen. Daraufhin wurden sie enthauptet und ihre Körper in den Fluss geworfen. Die Toten seien auf der Aare geschwommen, hätten ihren Kopf in die Hände genommen und an Land getragen, wo sie bestattet wurden. An der Stelle, wo die beiden Heiligen angeblich hingerichtet worden waren, wurde die St. Peterskapelle errichtet. Um das Jahr 500 wurden die Reliquien des hl. Viktor nach Genf überführt, wo sie in den Wirren der Reformation verloren gingen, während der Leib des Urs in Solothurn blieb. Die Kathedrale des Bistums ist beiden Heiligen geweiht. Der Gedenktag dieser Patrone ist der 30. September.
Verena Im Jahr 2003 wurde die hl. Verena zur Co-Patronin des Bistums Basel erhoben. Auch sie soll aus Theben stammen und schloss sich dem Tross der Legion des Mauritius an. Sie kam bis nach Mailand, wo sie einige Zeit lebte und sich um die Bestattung der Christen kümmerte, die dort um-gebracht wurden. Als sie von der Enthauptung des Mauritius und seiner Gefolgschaft in Agaunum hörte, zog sie dorthin, um auch diese zu bestatten. Dann zog sie weiter nach Solothurn, wo sie sich in der heute nach ihr benannten Verena-Einsiedelei niederliess.
Verena ging später nach Koblenz und zuletzt nach Zurzach, wo sie Hausgehilfin des Priesters wurde. Mit Krug und Kamm ging sie jeden Tag vor die Stadtmauer und wusch damit die Aussätzigen. Ihr Ruf wurde allgemein bekannt, sodass man ihr in Zurzach schliesslich eine Zelle baute, wo sie bis zu ihrem Tod mit dem heilenden Wasser einer Quelle Kranken das Haupt wusch, sie kämmte, heilte und salbte. Sie starb um die Mitte des vierten Jahrhunderts. Ihr Grab befindet sich heute im Verena-Münster in Bad Zurzach, das seit dem 10. Jahrhundert einer der beliebtesten Wallfahrtsorte der Schweiz und auch heute noch Ziel vieler Pilger ist. Verena wurde eine der am meisten ve–r-ehrten Heiligen der Schweiz. Ihr Gedenktag ist der 1. September.
Felix und Regula Der Legende nach sollen Felix und Regula nach dem gewaltsamen Tod der Thebäischen Legion, der sie angehört haben, von Agaunum (Saint-Maurice) über die Furka und den Klausenpass ins Glarnerland geflohen sein. Von dort folgten sie schliesslich der Linth und gelangten nach Turicum (Zürich). Dort blieben sie und dienten Gott. Sie wurden aber entdeckt, und als sie sich trotz Folter weigerten, die römischen Götter anzubeten, wurden sie zusammen mit ihrem Diener Exuperantius am Ort, wo in dieser Stadt heute die Wasserkirche steht, enthauptet. Wie schon Urs und Viktor in Solothurn sollen sie ihr Haupt bis zu dem Ort getragen haben, an dem sie bestattet werden wollten; dort steht heute das Grossmünster. Als Huldrich Zwingli in Zürich die Reformation einführte, war ihm auch die Verehrung der Reliquien ein Dorn im Auge. Deshalb wurden die Gebeine von Felix und Regula 1525 in die Dorfkirche von Andermatt gebracht, wo ihre Häupter sich auch heute noch befinden.
Die übrigen Reliquien wurden 1950 nach dem Bau der katholischen Kirche St. Felix und Regula in Zürich dorthin zurückgebracht. Die moderne Forschung vertritt die These, die später von einem Kleriker festgehaltene Legende und die Verehrung der Heiligen gehe auf die Auffindung eines ausserordentlichen Grabes zurück. An ihrem Gedenktag, dem 11. September wird jeweils das Zürcher Knabenschiessen durchgeführt.
Brich einfach auf. Auch wenn es wieder 1000 gute Gründe zum Aufschieben gibt. Beginne den Weg Schritt für Schritt. Sei unterwegs mit Leib und Seele und mit ganzem Herzen.
Grenz dich nicht ein. Auch wenn du glaubst das Ziel rückt dadurch weiter weg. Habe Achtung vor Menschen, für die Schöpfung, für Gott und dich. Öffne dich, und der Weg wird dich verändern.
Triff ruhig Entscheidungen. Es ist schwer, zu vielen Zielen zu folgen. Wäge ab und gib manches auf. Entscheide dich in Freiheit, und du erfährst Grenzenlosigkeit.
Teile deine Sehnsucht mit anderen. Verfalle nicht in Routine. Lass dich nicht entmutigen. Gönne dir Pausen und frag auch mal nach dem Weg, und du wirst nicht allein bleiben.
Sammle auf dem Weg alles, was dich stark und liebenswert macht. Sei grosszügig mit deinen Talenten und Gaben. Mach anderen Mut zum Aufbruch.Bring Hoffnung in die Welt, und du wirst ankommen.
Niemand besitzt Gott so, dass er nicht auf ihn warten müsste. Und doch kann niemand auf Gott warten, der nicht wüsste, dass Gott schon längst auf ihn gewartet hat.
Dietrich Bonhoeffer
Text aus dem empfehlenswerten Buch: «Zum Beispiel wir», Bennoverlag.
Kirchenfenster von Edmond Bille, Basilika St-Maurice, Foto: Max Hasler crsm
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Das Glaubensbekenntnis des heiligen Mauritius
«Kaiser, wohl sind wir deine Soldaten; nichtsdestoweniger – wir bekennen es offen – stehen wir im Dienste Gottes. Dir gehört unsere Tapferkeit im Krieg, Ihm unser schuldloses Leben. Du gibst uns Sold für unsere Strapazen; Er schenkt uns den Anbeginn allen Lebens. Nicht einmal auf kaiserlichen Befehl dürfen wir unseren Gott und Schöpfer verleugnen, unsern Gott, der auch dir Gott und Schöpfer ist, magst du es wollen oder nicht. So du uns nicht zwingst, Ihn durch solch grausame Bluttat zu beleidigen, werden wir dir weiter-hin Gehorsam leisten, wie wir es bis anhin getan. Andern-falls ziehen wir es vor, Ihm mehr zu gehorchen als dir. Ge-gen jeden Feind bieten wir dir unsere Hand; sie mit dem Blut Unschuldiger zu beflecken, widerspricht unserer Überzeugung. Unsere Rechte kämpft gegen Gottlose und Feinde; Fromme jedoch und Mitbürger metzelt sie nicht nieder. Für unsere Mitbürger ergriffen wir die Waffen, nicht gegen sie. Um der Treue willen kämpften wir. Wie aber können wir dir Treue halten, wenn wir dieselbe Treue unserem Gott versagen? Vor allem schwuren wir Gott, dann erst dem Heeresführer. Unserem zweiten Eid darfst du nicht trauen, so wir den ersten gebrochen. Wir bekennen, dass wir Christen sind; Christen verfolgen wir nie.»
Aus der Passion der Märtyrer von Acaunus, Eucherius von Lyon um 450; Codex Parisiensis 9550, 7. Jh.
Bereits seit einigen Jahren sind der Schweizer «Kolonialismus ohne Kolonien», die Schweizer Beteiligung am Sklavenhandel und eine umstrittene Bildsprache in der politischen Werbung bei uns grosse Themen. Und heute wird im Gefolge der Black Lives Matter-Bewegung gefordert, säkulare Säulenheilige wie Alfred Escher in Zürich oder David de Pury in Neuenburg vom Sockel zu stürzen.
Am 15. September steht im Heiligenkalender: «Gedächtnis der Schmerzen Mariens». Was für Schmerzen hatte Maria denn? Es handelt sich genau genommen um sieben Schmerzen, die Maria in ihrem Leben erfahren musste. Diese Schmerzen leitet die kirchliche Tradition aus den biblischen Berichten über das Leben Jesu ab, in dem seine Mutter natürlich eine grosse Rolle spielte.
Um welche sieben Schmerzen handelt es sich denn? Die Weissagung Simeons bei der Darstellung Jesu im Tempel, dass Maria «ein Schwert durch die Seele dringen» werde; die Flucht vor Herodes nach Ägypten, das dreitägige Suchen nach dem zwölfjährigen Jesus bei der Wallfahrt nach Jerusalem; die Begegnung mit ihrem Sohn auf dem Weg nach Golgota; die Kreuzigung Jesu, die Abnahme Jesu vom Kreuz und die Grablegung Jesu.
Und was bringt die Erinnerung an diese Schmerzen für den Glauben? Es zeigt, dass Maria nicht nur eine Himmelskönigin und glorreiche Herrscherin ist, sondern auch eine Mutter, die leidet wie viele Mütter dieser Erde und sich mit allen Leidenden dieser Welt solidarisiert. Sie ist «eine von uns»! Wir sind mit unserem Schmerz nicht allein, sondern können ihn mit Maria teilen, ihn gemeinsam mit ihr aushalten und Gott hinhalten.
Gibt es auch Freuden? Tatsächlich kennt die Tradition der Kirche auch die sieben Freuden Mariens. Diese sind: die Verkündigung durch den Engel, der Besuch bei Elisabeth, die Geburt Jesu, die Anbetung der Weisen, die Wiederauffindung des Zwölfjährigen im Tempel, die Auferstehung Jesu und die Aufnahme Mariens in den Himmel.
Sollten wir diese sieben Freuden nicht auch feiern? Das können wir und zwar feiern wir diesen Gedenktag jeweils am 5. Juli. Er erscheint zwar nicht mehr im offiziellen Kalender, aber es steht natürlich jedem frei, ihn privat immer noch zu feiern.
Papst Franziskus lädt uns mit Enthusiasmus ein, über «das haben wir schon immer so gemacht» hinauszugehen.
Mit dem Bräutigam Jesus ist der Wein der Hochzeit immer neu.
Wir sind eingeladen, aus unserem gemeinsamen Erbe, das aus kirchlicher und sozialer Tradition stammt, Neues und Altes hervorzuholen, wie der Hausherr, der uns von Matthäus zum Abschluss der Gleichnisreden Jesu vorgestellt wird (Matthäus 13, 52). Das bedeutet, Schüler des Himmelreiches zu werden, das Wort in die Tat umzusetzen und auf festem Grund zu bauen (vgl. Matthäus 7, 24–27, am Schluss der Bergpredigt). Neues und Altes hervorzuholen, sollte unsere biblische Devise sein, bei diesem seelsorglichen Comeback mit besonderem Reiz. Alles auf den Kopf stellen, ändern, revolutionieren, nach dem, was wir durchgemacht haben, seit «alles verrückt geworden ist», wie manche sagen? «Die Kirche neu erfinden», da ja alle nur von einer neuen Post-Covid-Welt in allen Bereichen der Wirtschaft und der Politik reden?
Bei Jesus, dem Bräutigam, ist der Hochzeitswein immer neu (vgl. Matthäus 9, 14–17). Es ist der Nektar der Liebe, der im Laufe der Zeit zu uns kommt. Aber er fordert ständig neue Schläuche, wie er selbst gezeigt hat, indem er die Bedeutung des alten Gesetzes umwandelt, um es in den Dienst des Menschen zu stellen: Der Sabbat ist für den Menschen da und nicht umgekehrt; Fasten zum Wohle des Menschen, nicht um ihn zu versklaven. Papst Franziskus lädt uns in seinem Schreiben Evangelii gaudium (Nr. 33) begeistert ein, über «das haben wir schon immer getan» hinauszugehen.» Wir müssen kein «neues, bisher unveröffentlichtes Evangelium» finden, sondern den Schwung der bereits von Johannes Paul II. gewollten Neuevangelisierung in Mut, Solidarität, Innerlichkeit, Demut und im Bewusstsein unserer Verletzlichkeit fortsetzen.
François-Xavier Amherdt
«Tut, was er Euch sagt», hat Maria den Dienern auf der Hochzeit zu Kana befohlen
Foto: Mosaik von Madeline Diener in der Taufkapelle, Basilika von St-Maurice
An oberster Stelle: Mein Gewissen Ohne der einen oder anderen Seite das Wort zu reden, möchte ich im Folgenden Überlegungen darüber anstellen, ob es eine christliche Politik überhaupt gibt. Dabei wollen wir als Grundsätze ein paar Dinge festhalten, die für einen Christen feststehen. Fest steht, dass es überall Christen und Christinnen gibt, die sich politisch engagieren und zwar auch in solchen Parteien, die kein «C» in ihrem Namen tragen. Fest steht auch, dass jeder Mensch sein Handeln letztlich vor seinem Gewissen verantworten muss. Er darf nicht «gezwungen werden, gegen sein Gewissen zu handeln. Er darf aber auch nicht daran gehindert werden, gemäss seinem Ge–wissen zu handeln, besonders im Bereich der Religion», so schreibt es der Katholische Katechismus (Nr. 1777 und Nr. 1782). Jeder, der sich politisch betätigt, ist wie jeder Christ zuerst und uneingeschränkt seinem Gewissen verpflichtet. Zugleich hat er sich aber auch an die Vorgaben des kirchlichen Lehramtes im Bereich des politischen Lebens zu halten. Dieses Lehramt hebt unmissverständlich hervor, “dass das gut gebildete christliche Gewissen niemandem gestattet, mit der eigenen Stimme die Umsetzung eines politischen Programms zu unterstützen, in dem die grundlegenden Inhalte des Glaubens und der Moral durch alternative oder diesen Inhalten widersprechende Vorschläge umgestossen werden”.»
«Nicht das Recht der Stärke soll anerkannt werden, sondern die Stärke des Rechts». Klar ist auch, dass keine Partei die christliche Botschaft für ihre Zwecke missbrauchen darf. Zudem ist gerade im politischen Raum Vorsicht geboten, wenn diese Botschaft mit dem erhobenen moralischen Zeigefinger verbunden wird; sie darf aber auch nicht einfach nur eine schmückende Zierde sein. Nicht jeder Fortschritt ist gut, aber es muss auch nicht alles verteufelt werden. Die Frage, was ein christlicher Politiker sei, hat Erzbischof Robert Zollitsch (2008–2014 Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz) einmal wie folgt beantwortet: «Es ist, das muss deutlich gesagt werden, nicht grundsätzlich schon der, der das Christliche im Namen führt. Und das ist bei allem Wert, den das Bestehen “christlicher” Parteien in Europa hat, die schon durch ihren Namen wie durch einen Stachel im Fleisch immer wieder an ihre ideellen Grund-lagen erinnert werden, unverändert. Es kommt zu–allererst auf die Inhalte an, auf die Glaubwürdigkeit und auf die konkreten Entscheidungen, die im politischen Alltag gefällt werden».
De Würde des Menschen ist zu achten In erster Linie geht es in der christlich verstandenen Politik um die Würde des Menschen, beide, der Mensch und seine Würde sind zu achten und zu schützen. Menschen–würde bedeutet aus christlicher Sicht, dass jeder Mensch einen unendlich grossen Wert hat, den er nicht durch seine eigenen Leistungen gewinnt, sondern weil er von Gott als sein Abbild erschaffen wurde. Das entzieht ihn auch einer oberflächlichen «Bewertung» durch andere Menschen. Nach Meinung von Papst Franziskus sollte ein christlicher Politiker vor allem eines be–achten: mit Bescheidenheit und Mut, «ein Zeuge Christi» sein. Dies solle der Politiker dadurch erreichen, dass er «mit Kompetenz Gesetzes-vorschläge einbringt, die mit der christlichen Sicht des Menschen und der Gesell-schaft übereinstimmen». Der Papst lädt in seiner Enzyk-lika «Fratelli tutti» dazu ein, «die Politik neu zu bewerten, die eine sehr hohe Berufung [ist], […] eine der wertvollsten Formen der Nächsten-liebe, weil sie das Gemeinwohl anstrebt».
Die grösste Sorge des Politikers «Die grösste Sorge eines Politikers sollte nicht sinkende Umfragewerte sein, sondern vielmehr, dass er keine wirksame Lösung findet, um das Phänomen der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ausschliessung mit seinen traurigen Folgen wie Menschenhandel, Handel von menschlichen Organen und Geweben, sexuelle Ausbeutung von Knaben und Mädchen, Sklavenarbeit einschliesslich Prostitution, Drogen- und Waffenhandel, Terrorismus und internationale organisierte Kriminalität so schnell wie möglich zu überwinden. Diese Situationen und die Anzahl der unschuldigen Leben, die sie fordern, sind von solchem Ausmass, dass wir jede Versuchung meiden müssen, nur nichtssagende Deklarationen zu erlassen, die das Gewissen beruhigen sollen. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Institutionen wirklich effektiv sind im Kampf gegen all diese Plagen» (FT, Nr. 188).
Im Namen Gottes Was macht einen christlichen Politiker aus? Zuerst einmal ist das Fundament wichtig, auf dem er/sie steht. Dieses besteht aus den aus der christlich-jüdischen Tradition abgeleiteten Werten, die ein Zusammenleben erst ermöglichen. Die Mehrheit der Bevölkerung in der Schweiz gehört der christlichen Religion an, aber auch die jüdischen und muslimischen Mitbürger und Mitbürgerinnen verehren Gott als den Allmächtigen. Deshalb bleibt es auch sinnvoll unsere Verfassung mit der Präambel: «Im Namen Gottes, des Allmächtigen» beginnen zu lassen. Ein christlicher Politiker und selbstverständlich auch eine christliche Politikerin sind in ihrer Politik in besonderer Wei-se dem christlichen Menschenbild verpflichtet und müssen den daraus abgeleiteten Werten unseres Zusammenlebens entsprechen. Christliche Politiker dürfen nach Ansicht von Papst Benedikt XVI. «das Christentum nicht an der Parlamentsgarderobe abgeben, sondern sollten sich davon in ihrer Politik leiten lassen». Das heisst, eine christliche Politik schliesst niemanden aus, sondern ist offen für die Anliegen und das Wohl eines jeden Menschen.
Gott streichen? Obwohl die Bevölkerung in der Schweiz gemäss Statistik im Jahr 2019 zu 62,6 % aus Christen bestand, gibt es eine Minderheit, die lautstark fordert, man solle Gott aus der Verfassung und das «C» aus dem Parteinamen streichen. Sicher ist es richtig, wenn man auch auf die Minderheiten Rücksicht nimmt, auf jene, die mit Gott und der Kirche nichts anfangen können, aber es ist nicht richtig, wenn die Minderheiten der Mehrheit ihre Vorstellungen aufzwingen wollen. Das ist keine Demokratie mehr! Müssen wir in der Öffentlichkeit, in der Politik, in Gesellschaft und Schule unseren Glauben verstecken, weil er nicht mehr passt in unsere moderne aufgeklärte Welt? Kann eine neue Politikergeneration, die mit der Zeit gehen will, dem realen Leben und den gesellschaftlichen Veränderungen nur dann entsprechen, wenn sie ihr christliches Erbe opfert, weil das Christliche für viele eine unüberwindbare Hemmschwelle ist? Das klingt auf den ersten Blick gut, vergisst aber, dass Entwicklung nicht automatisch immer Fortschritt ist, bei dem man alles gut finden muss.
Wir müssen uns nicht verstecken Als Christen müssen wir uns nicht verstecken und können zu unseren Werten stehen – für die Politik und die Gesellschaft. Ein christlicher Politiker soll deshalb nicht jedem Druck nachgeben und seine Grundüberzeugungen aufgeben, wenn es ihm Stimmen einbringt. Er soll auch kein Extremist sein, denn die christliche Lehre schenkt dem Menschen einen Massstab, der über den Strömungen der Zeit und ihrer Mode steht. Dies ist ihre Grösse und ihr Skandalpotential. Ich denke, dass es gerade uns Christen (und dies betrifft nicht nur die Politiker) gut anstehen würde, das Fundament, auf dem unsere Kultur steht, neu zu entdecken und wertzuschätzen und zwar nicht bloss als Relikt aus der Vergangenheit, sondern als tragfähige Antwort für die Zukunft unseres Landes. Denn der Glaube hat Zukunft. Dieser Glaube soll dazu beitragen, eine Kultur des gegenseitigen Respekts zu schaffen, eine Zivilisation, in der Unterschiede nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung wahrgenommen werden. Das ist christliche Politik, die man auch im Namen seiner Partei zeigen darf! Paul Martone
Kann ein Christ heute noch erfolgreich politisieren?
Immer wieder wird in den Parteien und Medien darüber diskutiert, was christliche Politik sei und ob es heute noch sinnvoll sei, dass eine Partei ihre christliche Grundausrichtung auch in ihrem Namen trage. Ich denke, dass Glaube immer politisch ist und für Papst Johannes Paul II. war ganz klar: Christen «können nicht darauf verzichten, sich in die Politik einzuschalten».
Rembrandt: Der Auferstandene erscheint Maria Magdalena, 1638, Königliche Sammlung im Buckingham-Palast in London
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Maria hat ihren Beinamen wohl nach ihrem Heimatort Magdala – dem heutigen Migdal in Israel. Maria schloss sich Jesus als Jüngerin an, nachdem der sie von Besessenheit befreit hatte (Lukas 8, 2) – der Jüngerkreis Jesu war grösser als die bekannten zwölf Männer und umfasste auch Frauen, unter denen Maria offenbar eine besondere Stellung hatte, denn die Listen der Frauen im Neuen Testament werden stets von ihr angeführt. Maria sorgte – wie andere Frauen auch – insbesondere für Jesu Lebensunterhalt (Lukas 8, 3). Mit Jesus und den Jüngern zog auch Maria nach Jerusalem; zusammen mit zwei anderen Frauen flüchtete sie aber nicht wie die anderen Jünger, sondern blieb bei der Kreuzigung und dem Sterben Jesu dabei (Matthäus 27, 55–56). Das Johannesevangelium schildert, dass Maria am Ostermorgen allein war, das Grab leer fand und Petrus sowie Johannes darüber berichtete (20, 1–10). Dann kehrte sie zum Grab zurück und begegnete dem Auferstandenen (20, 15–17): die traurig am Grab Weinende sah einen Mann, vermeintlich den Gärtner; nachdem er sie beim Namen genannt hatte, erkannte sie Jesus als Lebenden, durfte ihn aber nicht anfassen: «Berühre mich nicht» – «noli me tangere» – der Auferstandene ist nicht einfach fassbar. Maria Magdalena wurde von Papst Franziskus in den Rang der Apostel erhoben. Für «Maria Magdalena» sind auch folgende Namen gebräuchlich: Maria Magdalena, Lena, Leni, Lina, Lona, Loni, Maddy, Madeleine, Madlon, Mag, Magda, Magdalena, Marlene, Maud.
Quelle: www.heiligenlexikon.de
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