BETEN IM ALLTAG

Gebet für den Ausserordentlichen Monat der Weltmission 2019

Himmlischer Vater
Als dein Sohn Jesus Christus von den Toten auferstand,
gab er seinen Jüngern den Auftrag:
«Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.»
Durch unsere Taufe haben wir Anteil
an dieser Sendung der Kirche.

Schenke uns die Gaben des Heiligen Geistes,
damit wir mutig und entschlossen
das Evangelium bezeugen
und Leben und Licht in die Welt tragen.
Lass uns dafür immer wieder
neue und wirksame Formen entdecken.

Hilf uns, die rettende Liebe und Barmherzigkeit
Jesu Christi allen Menschen erfahrbar zu machen.
Darum bitten wir durch ihn,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
AmenDas Gebet für den Oktober 2019 wurde von Papst Franziskus verfasst. Es wird auf der ganzen Welt gebetet und kann von www.missio.ch in verschiedenen Sprachen heruntergeladen werden.

Das Bild des Erdaufgangs wurde am 24. Dezember 1968 von Bill Anders aus dem Raumschiff Apollo 8 aufgenommen. Der Fotograf sagte später: «Wir sind ausgezogen um den Mond zu erforschen, und wir haben die Erde entdeckt.»

Unsere Sendung: sich dem andern zuwenden

Der Getaufte, erfüllt vom Leben Gottes und belebt durch seinen Geist, ist ein Ge­ andter, berufen, in der Nachfolge Christi zu seinen Brüdern und Schwestern zu ge­hen. Aus diesem Grund hat die Kongrega­tion für die Evangelisierung der Völker auf die Bitte von Papst Franziskus, im Oktober 2019 einen Ausserordentlichen Monat der Weltmission auszurufen, entschieden, die­sen Monat dem Thema «Getauft und gesandt. Die Kirche Christi missionarisch in der Welt» zu widmen.

«Wirst du jemand anderen davon überzeu­gen, Katholik zu werden? Nein, nein, nein! Du wirst zu ihm gehen, er ist dein Bruder! Und das ist genug. Du wirst ihm begegnen, den Rest besorgt Jesus», sagt Papst Fran­ziskus.

Diese Worte des Papstes sind wie eine Lehrstunde in Sachen Evangelisierung! Evangelisieren bedeutet, auf den ande­ren zuzugehen, ihm zu begegnen, zu tei­len; das heisst, Jesus dorthin zu tragen, wo wir hingehen, und das Terrain für sein Handeln vorzubereiten. Es ist nicht unse­re eigene Initiative, sondern seine, denn der Heilige Geist setzt uns in Bewegung. Der Heilige Geist geht uns immer voraus, wohin wir auch gehen. Er hat bereits alles vorbereitet, was er von uns erwartet!

Dieser Ausserordentliche Monat der Welt­mission ist dazu da, der Kirche zu helfen, sich dem anderen zuzuwenden, ganz im Sinne der Sendung. Alle Getauften sollen die Sendung als eine Hauptaufgabe der Kirche verstehen. Bei Mission geht es um «Getauft und gesandt». Bei unserer Sen­ dung geht es darum, sich dem anderen zuzuwenden, sich der Taufe, dem christ­ lichen Wesen, das unserer Lebensweise Sinn gibt, bewusst zu werden, und sich so hinter die Sendung Jesu zu stellen. Jesus ist der lebendige Christus und er sendet uns aus, damit wir seine Zeuginnen und Zeu­ gen in der Welt sind. Vergessen wir nicht, dass der erste «Missionar» Jesus selbst war. Alles, was er uns gelehrt hat, was er uns hinterlassen hat, was die Kirche und so viele Jahrhunderte an Traditionen und Forschungen nach ihm gebracht haben, um unseren christlichen Glauben zu schär­ fen, dreht sich um Mission, um das aus sich Hinausgehen, um in ihm aufzugehen. Auch um in unserem eigenen Wesen auf­ zugehen und in dem aller unserer Brüder und Schwestern, den Menschen, Völkern, Rassen und Nationen. So können wir, wie Papst Franziskus sagt, aus der Welt unser «gemeinsames Haus» machen, damit der Herr alles in allem sei.

Abt Jean Scarcella, St­-Maurice, zuständig für Mission in der Schweizer Bischofskonferenz

Oktober 2019: Unsere Sendung: sich dem andern zuwenden

Der Getaufte, erfüllt vom Leben Gottes und belebt durch seinen Geist, ist ein Ge­sandter, berufen, in der Nachfolge Christi zu seinen Brüdern und Schwestern zu ge­hen. Aus diesem Grund hat die Kongrega­tionfür die Evangelisierung der Völker auf die Bitte von Papst Franziskus, im Oktober 2019 einen Ausserordentlichen Monat der Weltmission auszurufen, entschieden, die­sen Monat dem Thema «Getauft und gesandt. Die Kirche Christi missionarisch in der Welt» zu widmen.

 

September 2019: Singt dem Herrn ein Neues Lied!

Glaube­ und­ Musik­ gehen­ seit­ jeher­ mit­ einander­ einher.­ Nicht­ erst­ Augustinus­ meinte:­ wer singt, betet doppelt.­ Zahlr­ei­che­ Stellen­ in­ der­ Bibel bezeugen,­ dass­ Gebet­ und­ Gottesdienst­ immer­ schon­ mit­ Musik­verknüpft ­waren.­ Jubal, ­der­ Stamm­vater­ der­ Leier­­ und­ Flötenspieler­ (Gen­ 4),­ Aarons­ Schwester­ Mirjam­ mit­ Pauken­ und­ Tanz­ (Ex­ 15)­ sind­ zwei­ Beispiele.

 

Für jung und alt

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Wenn das Gesetz Gottes, das Gesetz der Liebe, aufgegeben wird,
setzt sich das Gesetz des Stärkeren gegen den Schwächeren durch. Und dies führt letztendlich zur Ausbeutung der Schöpfung, der Menschen und der Umwelt.
Papst Franziskus

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Diese beiden Bilder sind nicht identisch. Beim unteren Bild haben sich insgesamt acht Fehler eingeschlichen. Schauen Sie genau hin und überlegen Sie, was sich im Vergleich zum oberen Bild geändert hat.

«Wenn der Mensch als Kind Gottes, als erlöste Person lebt, die sich vom Heiligen Geist leiten lässt und das Gesetz Gottes in die Praxis umzusetzen weiss, dann wird er auch der Schöpfung Gutes tun und an ihrer Erlösung mit­ wirken. Doch in dieser Welt ist die durch die Erlösung geschaffene Harmonie noch immer und ständig von der negativen Kraft der Sünde und des Todes bedroht.

Dort, wo Habgier die Ober­ hand gewinnt, wir nicht als Söhne und Töchter Gottes le­ ben, ist unser Verhalten unse­ rem Nächsten und den ande­ ren Geschöpfen gegenüber oft zerstörerisch. Und dann kann die Sünde den Men­ schen dazu führen sich für den Gott der Schöpfung zu halten, sich als ihr absoluter Herrscher zu fühlen und sie nicht zu dem von Gott be­ stimmtem Zweck zu nutzen, sondern nur im eigenen Inte­ resse und auf Kosten der Ge­ schöpfe und der Mitmen­ schen.»

https://www.vaticannews.va

BETEN IM ALLTAG

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir,
was mich hindert zu dir.

Mein Herr und mein Gott, gib alles mir,
was mich fördert zu dir.

Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir
und gib mich ganz
zu eigen dir.

[thb_image image=“12392″]Niklaus von Flüe, Nikolaus von der Flühe oder Bruder Klaus (* 1417 im Flüeli, Obwalden; † 21. März 1487 im Ranft ebenda) war ein einflussreicher Schweizer Bergbauer, Soldat, Ein­siedler, Asket und Mystiker. Er gilt als Schutzpatron der Schweiz und wurde 1947 heiligge­sprochen.

Niklaus von Flüe erlangte weithin Bekanntheit als Seelsorger und geistlicher Berater nicht allein für die Landbevölkerung, sondern auch als Ratgeber für ausländische Staatsoberhäupter im Europa des 15. Jahrhunderts. So berichtet ein Sondergesandter des Herzogtums von Mailand in einem Brief an Ludovico Sforza von Besuchen beim Einsiedler, wo er politische Fragen disku­tierte, und der Herzog bedankt sich in der Antwort für dessen liebenswürdige Grüsse.

Eine persönliche Betreuung

Paulus schreibt an die Korinther

Jede Person begleiten, jede Situation er­ kennen, die Zärtlichkeit einbeziehen, das sind die Kriterien, die Papst Fran­ziskus für die Seelsorge der Paare, der Partnerschaft, der Ehe, der Familie, der Geschiedenen, der Wiederverheirateten und der Homosexuellen nach der Sy­ node vom Oktober 2014 und 2015 und in der Exhortation «Amoris Laetitia» von 2016 vorschlägt.

Eine der grossen Besonderheiten des Dokuments «Die Freude der Liebe» ist, dass es als Hilfe für die Beurteilung des Alltages einen Text der Heiligen Schrift vorschlägt, einen der berühmtesten des Neuen Testaments, der bei den Texten, die für eine Hochzeitsmesse ausgewählt werden, an der Spitze steht: Das Hohe Lied der Liebe im ersten Brief des Paulus an die Korinther (13, 4–7). Wie kann man Tag für Tag in den verschiedenen Le­bensumständen die wahre Liebe leben,
als einen Weg der Heiligkeit, der allen aussergewöhnlichen Charismen überle­gen ist? In Geduld und Ausdauer, in der Haltung des Dienens und der Selbsthin­gabe, ohne Eifersucht oder Neid, ohne sich aufzublähen oder zu prahlen, in der Freundlichkeit und Güte, ohne sein eigenes Interesse zu suchen oder egoistisch zu sein, ohne Gewalt oder Wut im Bauch, in Vergebung und Barmherzigkeit, sich über das Gute und den Erfolg der ande­ren zu freuen, alles zu entschuldigen, auch die Fehler des Ehegatten oder des Freundes, in Zuversicht und Hoffnung, indem man fähig wird, alles bis zum Ende zu ertragen nach dem Vorbild Christi am Kreuz.

Somit gibt es nichts Kitschiges in die­sem Brief des Paulus; im Gegenteil, er stellt ausserordentlich hohe Anforde­rungen, deren Tragweite die Liebenden zweifellos (noch) nicht ganz ermessen können. Der Brief wird ein Lebens ­Pro­gramm, das es ermöglicht, in gegen­seitigem Respekt und ehelicher Liebe zu wachsen. Er verbindet vollständig die Welt der Gefühle, die erotische Dimen­sion und die Offenheit für verschiedene Formen der Fruchtbarkeit, ohne Gefahr der Manipulation und Gewalt, durch die eine Beziehung in Gefahr gerät zu schei­tern. Er dient einer Umwandlung hin zur Liebe, die Christus für die Kirche hat und für jedes Mitglied seines Leibes (Kapitel 4, Amoris Laetitia, Nr 90­164).

François­-Xavier Amherdt

Die Inländische Mission

Zum Unterstützen der IM, kann man bestellen, siehe: https://www.im-mi.ch/f/boutique/
Zum Unterstützen der IM, kann man bestellen, siehe: https://www.im-mi.ch/f/boutique/

In den Gottesdiensten am Eidgenössischen Bettag wird jeweils das Opfer für die Inländische Mission eingezogen. Was ist das überhaupt?
Der Zweck der Inländischen Mission war ursprünglich, Katholiken, die sich in protestantischen Gebieten der Schweiz nie­dergelassen hatten, eine kirchliche Hei­ mat zu bieten. Es mussten Mittel und Wege gefunden werden, um auch in der Fremde die katholische Seelsorge sicher­ zustellen.

Konnten das die Pfarreien nicht selber bezahlen?
Nein, das war nicht möglich, denn die ka­ tholische Kirche war in den protestanti­ schen Kantonen (das galt auch umge­ kehrt) nicht anerkannt und konnte somit keine Kirchensteuern erheben. Um Geld für die Seelsorge zu sammeln, gründete 1863 der Zuger Arzt Melchior Zürcher zu­ sammen mit anderen weitsichtigen Män­ nern die Inländische Mission.

Mit Erfolg?
Ja, denn innerhalb kurzer Zeit konnten dank der Hilfe der Schweizer Katholiken und der Arbeit der Inländischen Mission (IM) Gottesdiensträume gemietet und Seelsorger angestellt werden. Später half die IM beim Bau von Kirchen und Räu­ men für Seelsorge und Unterricht. Im Verlaufe der Jahre wurden Dutzende von Pfarreien gegründet.

Nun ist aber die katholische Kirche in allen Kantonen anerkannt. Hat dieses Opfer denn noch einen Sinn?
Mit der Anerkennung der katholischen Kirche in den meisten Kantonen verla­gerte sich die materielle Unterstützung der IM ab 1963 auf die Berg­ und Randge­biete. Neue Seelsorgeaufgaben in Agglo­merationen kamen hinzu. Unverändert geblieben ist der Kerngedanke: Die IM steht im Dienste der Schwachen in der katholischen Kirche der ganzen Schweiz.

Hilft die IM denn nur beim Bau von Kirchen?
Nein, sie unterstützt auch die Seelsorge­ aufgaben in Pfarreien und in anderen Institutionen und sie leistet personenbe­zogene Hilfe an Seelsorgende in Not.

Und wie finanziert sich diese «Mission»?
Die IM ist eine nicht gewinnorientierte Organisation (NPO), die ihre Mittel in grösstmöglichem Mass zur Erreichung ihrer Ziele einsetzt. Sie finanziert sich aus Spenden aller Art.

Besten Dank für die Auskunft! pam

Singt dem Herrn ein Neues Lied!

Glaube­ und­ Musik­ gehen­ seit­ jeher­ mit­ einander­ einher.­ Nicht­ erst­ Augustinus­ meinte: ­wer singt, betet doppelt. ­Zahlr­ei­che­ Stellen­ in­ der­ Bibel bezeugen,­ dass­ Gebet­ und­ Gottesdienst­ immer­ schon­ mit­ Musik­verknüpft­waren.­ Jubal, ­der­ Stamm­vater­ der­ Leier­­ und­ Flötenspieler­ (Gen­ 4),­ Aarons­ Schwester­ Mirjam­ mit­ Pauken­ und­ Tanz­ (Ex­ 15)­ sind­ zwei­ Beispiele.­ Die­ Psal­men­ inspirieren­ durch­ alle­ Zeiten,­ das­ persönliche­ Gebet­ in­Musik­ auszudrücken.­ «Ist jemand guten Mutes? Dann soll er ein Loblied singen»­ (Jak).­So­wie ­alle­ Lebens­ lagen­ vor­ Gott­ Platz­ haben,­ können­ sie­ auch­ alle­ in­ Musik,­ in­ Dur­ und­ moll,­ Aus­ druck ­finden.­

Musikgeschichte­ ist­ bis­ ins­ 20.­ Jahrhun­dert­ hinein­ zu ­einem­ grossen­ Teil­ Kirchen­musikgeschichte!­ Der­ ewige­ Lobpreis ­(laus perennis)­ der­ zu­ Beginn­ (ab­ 515)­ im­ Klos­ter­von­ Saint­-Maurice­ VS ­gepflegt­wurde,­ gilt­ als­ älteste­ Quelle­ musikalischer­ Praxis­in­der­Schweiz.­ Schon­ früh­ sangen­ Pilger­ auf­ der­ Wallfahrt.­ «Echte»­ Mehr­stimmigkeit­ wird­ ab­ dem ­14.­Jh. ­ebenfalls­ in­ Saint­-Maurice­ erstmals­ bezeugt.­ Die­ Orgel,­ als­ Königin­ der­ Instrumente,­ hat­ hierzulande ­einen­ hohen­ Stellenwert.­ Auf­ Valeria­ (Sitten)­ steht­ die­ älteste ­spielbare­ Orgel­ der­Welt.

Kirchenmusik­ ist­ Teil­ der­ Kirche,­ einer­ ecclesia semper reformanda,­ einer­ Ge­meinschaft,­ die­ immer­ wieder­ versucht,­ die­ Zeichen­ der­ Zeit­ zu­ lesen­ und­ eine­ entsprechende­ Sprache­ zu­ finden.­ Im­ Zu­ge ­der ­Klassik­stand­ die­ Kirchenmu­sik­ an­ einem­ Scheideweg:­ ist­ «Kunst­ um­ der­ Kunst­ willen»­ die­ richtige­ Richtung?­ Wie­ die­ Kirche­ hat­ auch­ Kirchenmusik­ ihren­ Weg­ immer­ wieder­ gesucht,­ damit­ gerungen,­ zwischen­ Verweltlichung­ und­ Vergeistigung,­ um­ zwei­ Extreme­ zu­ nen­nen.­ So­ schreibt­ der­ Walliser­ Domherr­ Ju­lius­ Eggs­ 1934­ im­ Jahrbuch­ von­ Gesangs­ stücken­ nach­ Art­ weltlicher­ Lieder,­ mit­ ­«Arien,­ Solos,­ Duetten,­ theatralischen­ und­ konzertierenden­ Allüren»­ oder­ über­ ein­ «Tan­tum­ Ergo» ­nach­ der­ Melodie ­«Gu­ter­ Mond,­ du­ gehst­ so  ­stille».

Ein­ wichtiger­ Name­ in­ der­ Weiterent­wicklung­ der­ Kirchenmusik­ ist­ H.H.­ Dr.­ Franz ­Xaver ­Witt,­ der ­1868­ den­ «Allgemei­nen Deutschen­ Cäcilienverein»­ gründete.­ Daraus­ entstanden­ auch­ hierzulande­ Cä­cilienchöre ­und­­ verbände,­ die­ sich­ fortan­ um­ Aus­­ und­ Weiterbildung­ im­ Bereich­ Kirchenmusik­ engagieren.­ Ziel­ dieser­ Be­wegung­ war­ und­ ist­ es,­ Liturgie­ und­ Mu­sik­ wieder­ näher­ zusammen­ zu­ bringen­ und­ gemeinsam­ mitzuwirken­ zum­ Lobe­ Gottes­ und ­zum­ Heil­ der ­Menschen.­

Der­ deutschsprachige­ Raum­ –­ Stichwort­ liturgische­Bewegung­ –­ war­ eine ­treiben­ de­ Kraft­ zur­ Erneuerung­ der­ Liturgie,­ die­ im­ Zweiten­ Vatikanischen­ Konzils­ gip­felte.­ Gottesdienste­ werden­ mitgestal­tet­ von­ verschiedenen­ Rollenträger,­ das­ Volk­ soll­ nicht­ Konsument­ oder­ Zuhörer­ bleiben,­ oder­ parallel zur ­Liturgie­private­ Frömmigkeit­üben.­Tätige Teilnahme,­ die­ ses­ Stichwort­ prägt­ bis­ heute.­ Wir­ reden­ zudem­ nicht­ mehr­ von­ Ordinarium­ und­ Proprium,­ sondern­ von­ Aktionsgesängen,­ Begleitgesängen, ­Akklamationen­ und ­Ru­fen.­ Freilich­ ist­ die­ Reform­ des­ Konzils­ noch­ nicht­ abgeschlossen.­ Errungen­scha­f­ten­ wie­ Antwortpsalm,­ Kantor­ oder­ die­ Förderung­ der­ Tagzeitenliturgie­ im­ Gottesvolk­ brauchen­ noch ­Zeit.­

Es­ gibt­ heute ­eine­ breite Palette­ an­ Kir­chenmusikern,­ die­ versuchen­ in­ der­
Spra­che­ von­ heute­ und­ ebenso­ tradi­tionsbewusst­ die ­Frohbotschaft­ zu­ ver­künden:­Kirchenmusik ­ist­ heute­ nicht­ nur­ Kirchenchor­ und­ Orgel,­ es­ ist­ Lobpreis,­ Volksgesang,­ Jodlermesse,­ Musik­ aus­ aller­ Welt,­ Jazz,­ Pop,­ irisch­ und­ nor­disch­ usw.­ Die­ Kirche­ schliesst­ keinen­ Stil,­ keine­Sprache,­ keine ­Kultur­aus­ dem­ Lob­ preis­ Gottes­ aus.­ Suchen­ wir­ Wege,­ die­ Menschen­ von­ heute­ berühren­ und­ für­ eine­ wahre­ Gottes begegnung­ öffnen!
Das­ Kirchenklangfest­ cantars­ zeigt­ auf,­ wie­ breit­ und­ bunt­ heute­ Kirchenmusik­ ist.­ Was­ 2011­ im­ Bistum­ Basel­ begann,­ fand­ 2015­ seine­ Fortsetzung­ in­ weiten­ Teilen­ der­ Schweiz:­ 12­000­ Mitwirkende,­ 33­ cantars ­Tage,­ 440­ Programmpunkte,­ 95‘000­ besetzte­ Plätze­ zeugen­ von­ gros­sem­ Anklang.­ 2021­ wird­ es­ wieder­ statt fin­den:­ Kirchenklang­–­vielseitig­ und­ genera­tions übergreifend­–­ein­Kirchenvolksfest,­ das­ Menschen­ unterschiedlicher­ Kultur­ und­ Herkunft­ zusammenbringt.­ Cantars­ 2021­ will­ das­ überlieferte­ Werk­ pflegen­ und­ zeitgenössisches­ sakrales­ Schaffen­ heutiger­ Kirchen­­ und­ Kulturengagierter­ präsentieren,­ vielseitig ­und­ vielschichtig.­ Sakrale­ Musik­ und­ Kultur­ ist­ zeitlos­ und­ attraktiv.­ Cantars­ beschwingt­ den­ kirchlichen­ Alltag­ und­ stärkt­ die­ Kirchen.­ Koordiniert­ und­ unterstützt­ wird­ der­ Anlass­ durch­ den­ Schweizerischen­ Kath.­  Kirchenmusikverband­ SKMV, ­in­ enger ­Zu­sammenarbeit­ mit ­dem ­Schweizerischen­  Kirchengesangsbund­ SKGB­ und­ weiteren­ regionalen­ Kirchenmusikverbänden­ und­ ­ institutionen,­ von­ März­ bis­ Juni­ 2021.­ Mehr­ dazu­ unter ­www.cantars.org

Zum­ Schluss­ habe­ ich­ vier­ Personen­ ein­ paar­ Fragen­ zum­ Thema­ Kirchenmusik­ gestellt.­ Die­ Antworten­ zeigen­ auf,­ wie­ breit­ gefächert­ der­ Bereich­heute­ist.

Die Fragen gingen an Cornelia, Primarlehrerin, Gebetsgruppen- und Lobpreis- leiterin; an Johannes, Musikdirektor, Kirchen und Schulmusiker, Chordirigent, Organist; an Carmen, Organistin, Orgellehrerin, Chordirigentin; sowie an Rolf, Priester und Lobpreisleiter.

Was ist für dich Kirchenmusik?
Cornelia:­ Spontan­ denke­ ich­ beim­ Be­ griff­ «Kirchenmusik»­ an­ meine­ eigenen­ Kindheitserfahrungen­ von­ Musik­ in­ der­ Kirche, ­also­ Orgeltöne ­und­ klassische­ Lie­der ­in­ gehobener­ Sprache.­ Obwohl­ ich­ an­ Jugendfestivals­ und­ Gebetsabenden­ eine­ andere­ Seite­ von­ Lobpreis­ kennenlernen­ durfte,­ verbinde­ ich­ Lobpreis­ noch­ kaum­ mit­ der­ standard mässigen­ Kirchenmusik.

Johannes:­ Ein­ Begriff,­ dem­ leider­ ein­ ve­r­staubtes­ Image­ anhaftet.­ Musik­ in­ der­ Kirche­ soll­ lebendiger­ Ausdruck­ des­ Feierns,­ der­ Freude­ über­ Gottes­ Grösse­ und­ Gnade­ sein.

Carmen:­ Kirchenmusik­ ist­ für­ mich­ Be­ standteil­ der­ Liturgie.­ Als­ Kirchenmusi­ker ­ist­ es­ meine­ Aufgabe­ das­ Evangelium­ musikalisch­ zu­ verkünden.­ Deshalb­ ist­ Kirchenmusik­ die­ Sprache­ der­ Kirche,­ und­ sollte­ nicht­ x­-beliebig­ durch­ Main­ stream­ Musik­ ersetzt­ werden.­ Ausgenom­men­ aus­ pastoralen­ Gründen­ wie­ bspw.­ bei­ Jugendgottesdiensten­ oder­ der­ Beer­digung,­ wenn­ es­ den­ Stil­ des­ Verstorbe­nen­ widerspiegelt.

Rolf:­ Musik­ und ­Gesang­ in­ der ­Kirche­ sind­ ein­ wichtiges­ Element­ in ­der ­Liturgie­ und­  nicht­ NUR ­eine­ Verschönerung­der ­Messe.­ Die­Formulierung:­«die­ musikalische­ Um­ rahmung­ des ­Gottesdienstes» ­stimmt ­für­ mich ­gar ­nicht.

Was für Entdeckungen hast du im Bereich Kirchenmusik
in den letzten Jahren gemacht?

Cornelia:­ Im­ Kirchenchor­ habe­ ich­ fest­ gestellt, das s­eine­ englische­ Gospelmesse­ für­ viele­ Mitglieder­ bereits­ eine­ echte­ Herausforderung­ darstellt­ und­ dennoch­ Freude­ und­ Schwung­bewirkt.­ Im­ Bereich­ von­ deutschem­ Lobpreis ­herrscht ­endlich­ ein­ Aufblühen,­ denn­ Gebetshäuser,­ frei­ kirchliche­ Gemeinden­ und­ verschiedene­ Bands­ produzieren­ mitreissenden­ und­ tiefgründigen­ Lobpreis.

Rolf: ­Ich­ nehme­ eine ­Professionalisierung­ der­ Musik­ in­ den­ Gottesdiensten­ wahr.­ Wurde­ früher­ die­ Liturgie­ von­ dorfeige­nen­ Gesangvereinen,­ Chören­ und­ Musi­kern­ begleitet,­ werden­ heute­ vermehrt­ Profimusiker­ engagiert,­ was­ sich­ auf­ die­ Qualität­ auswirkt­ und­ die­ Vereine­ zu­ Höchstleistungen­ animiert.­ Ich ­habe ­alle­ Achtung­ vor­ dieser­ wertvollen­ Arbeit.

Was hätte deiner Meinung nach noch mehr Platz in der Kirchenmusik verdient?

Johannes:­ Wir­ hätten­ keine­ imposanten­ Orgelwerke­ von­ Bach­ und­ keine­ wunder­ baren­ Messen­ von ­Mozart,­ wenn­ nicht ­zu­ allen­ Zeiten­ neue­ Musik­ zum­ Lobe ­Gottes­ entstanden­ wäre.­ Qualitativ­ hochwer­tige­ Musik­ auch­ aus­ den­ Sparten­ Pop,­ Rock­ und­ Jazz­ dürfen­ vermehrt ­Einzug­ in­ unsere ­Liturgien ­halten,­ sind ­sie­ doch ­die­ Musiksprache­ des ­21.­Jahrhunderts.

Carmen:­ In­ Deutschland­ Tradition,­ bei­ uns­ leider ­nicht:­ der­ Posaunenchor!­ Wenn­ Blechbläserklang­ und­ dann­ noch ­die ­Or­gel­ und­ das­ Volk­ beim­ Einzug­ bei­ einem­ grossen­ Kirchenfest­ zusammenwirken,­ dann­ feiern ­wir ­wahrhaftig­ Gottesdienst.

Rolf:­ Ich­ wünschte­ mir­ mehr­ Mut­ zu­ Ex­perimenten­ und ­zur­ Einsetzung­ moderner­ Instrumentierung.­ Aber­ ich­ schätze­ auch­ sehr­ eine­ klassische­ Darbietung­ einer­ Liturgiefeier.

Welche Kirchenmusik spricht dich an?

Carmen:­ Nach­ wie­ vor­ die­ Lateinischen­ Messe­ Kompositionen.­ Es­ ist­ die­ Sprache­ der­ Kirche.­ Und­ wer­ sich­ damit­ befasst,­ versteht­ die­ immer­ wieder­ kehrenden­ Worte­ ohne­ Latein­ studiert­ haben­ zu­ müssen.­ Zu dem ­ist­ es­ auch­ die ­Klassische­ Musik,­ die­ gefühlsmässig­ bereits­ tiefer­ geht,­ die ­noch­ für­ alle­ gefällig ­ist­ und­s o­ mit ­fürs ­Volk ­verständlich.

Rolf:­ Musik ­muss­ authentisch­ sein. ­Wenn­ die­ Musikzierenden­ Freude­ am­ Spiel­ und­ Gesang ­haben­ sind­ die­ Grenzen­ sehr­ weit.

Johannes:­ Jede­ Musik,­ bei­ der­ Sorgfalt­ in­ der ­Komposition,­ der­ Ausführung­ und­ der­ Rezeption­ zu­ spüren­ ist,­ spricht­ mich­ an.­ Jede­ Musik,­ die­ von­ Herzen­ kommt­ und­ nicht­ billige­ Unterhaltung­ sein ­will, kann­ auch ­Musik­ in­ der ­Kirche­ sein.

Daniel ­Rotzer
Fotos cantars

Unser gemeinsames Haus – Sorge um die Schöpfung Gottes

Der Untertitel der vor vier Jahren erschie­nenen Enzyklika

«Über die Sorge für das gemeinsame Haus» sagt viel über das Schöpfungsverständnis von Papst Fran­ziskus aus. Unser gemeinsames Haus ist die Erde, in die wir Menschen hineinge­boren werden. Die Erde ist ein einzigarti­ges Geschenk – es gibt keine zweite. Heute gilt es «den durch den menschlichen Miss­brauch der Schöpfung Gottes angerichte­ten Schaden wieder gutzumachen» (14).

Juli/August 2019: Unser gemeinsames Haus – Sorge um die Schöpfung Gottes

Der Untertitel der vor vier Jahren erschie­nenen Enzyklika «Über die Sorge für das gemeinsame Haus» sagt viel über das Schöpfungsverständnis von Papst Fran­ziskus aus. Unser gemeinsames Haus ist die Erde, in die wir Menschen hineinge­boren werden. Die Erde ist ein einzigarti­ges Geschenk – es gibt keine zweite. Heute gilt es, «den durch den menschlichen Miss­brauch der Schöpfung Gottes angerichte­ten Schaden wieder gutzumachen» (14).

 

Juni 2019: Maria, Mutter der Kirche

Gegen eine «männliche» Kirche alter einsamer Männer

Seit dem vergangenen Jahr wird der Pfingstmontag jeweils als Gedenktag Marias, der Mutter der Kirche, begangen.

Lange Tradition
Die Verehrung der Mutter Gottes in der Kirche könne «bei der Betrachtung des Geheimnisses Christi und des Wesens der Kirche die Frauengestalt nicht vergessen, die Jungfrau Maria, die zugleich Christi Mutter und Mutter der Kirche ist». So be­ ginnt das Dekret zur Festlegung des neuen Gedenktages.

«Du bist Petrus…»

Der heilige Petrus, Schlüsselgewalt und wortgewaltig
Wenn wir die Verleugnung des Petrus bedenken, der oft ungelegen das Wort ergreift (Mt 18,21), alles besser weiss als Jesus (Mt 16,21–22) und sich von ihm als «Satan» bezeichnen lassen muss (16,23) und Jesus sogar dreimal verleugnet (26,69–75), muss man sich wirklich wun­dern, dass Christus leichtsinnig das Risiko auf sich nimmt, diesem impulsiven Ab­trünnigen die Schlüssel des Himmelreichs zu übergeben (16,19)!

Der Peterspfennig

Am Wochenende vom 22./23 Juni wird in den Gottesdiensten der Peterspfennig eingezogen. Können Sie mir sagen, was das ist?
Der Peterspfennig wird in allen Kirchen einmal im Jahr eingezogen, um dem Papst die finanzielle Möglichkeit zu geben, die Armen und Bedürftigen dieser Welt mate­riell zu unterstützen.

Maria, Mutter der Kirche

Gegen eine «männliche» Kirche alter einsamer Männer

Seit dem vergangenen Jahr wird der Pfingstmontag jeweils als Gedenktag Marias, der Mutter der Kirche, begangen.

Lange Tradition
Die Verehrung der Mutter Gottes in der Kirche könne «bei der Betrachtung des Geheimnisses Christi und des Wesens der Kirche die Frauengestalt nicht vergessen, die Jungfrau Maria, die zugleich Christi Mutter und Mutter der Kirche ist».

BETEN IM ALLTAG

Ave, ave, verum corpus, natum de Maria virgine, vere passum immolatum in cruce pro homine, cuius latus perforatum unda fluxit et sanguine esto nobis praegustatum in mortis examine, in mortis examine!

Rätsel

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Rätsel

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