Mein Herz steht Dir offen Guter Jesus, wie die Blume sich der Sonne öffnet, so öffnet sich mein Herz für dich. Ich freue mich, dass ich dich kenne und deinen Leib empfangen darf. Mein Herr und mein Gott, lass mich immer dein Kind sein! Begleite uns mit deinem Segen! Amen.
Jesus, Du erhörst mich Jesus, ich danke Dir, dass Du im heiligen Brot zu mir kommst. Ich danke dir, dass ich zu Dir kommen darf – mit meiner Freude und meiner Sorge, mit meinem Glauben und meinem Zweifel, mit meinem Planen und mit meiner Ratlosigkeit. Ich danke dir, dass ich Dir alles sage kann. Herr, Du erhörst mich, anders manchmal, als ich will – aber immer so, dass es mir zum Besten ist. Amen
Gebete aus dem empfehlenswerten Buch «Das grosse Buch der Gebete für alle Anlässe» zusammengestellt von Reinhard Abeln. Erschienen im benno-Verlag.
Verkündigung, seitlich der Gnadenkappele Einsiedeln. / Foto Sr Catherine
Am 25. März wurde früher immer das Fest Mariä Verkündigung gefeiert. Nun ist aus diesem Marienfest ein Herrenfest geworden. Warum ist das so? Es ist heute ein Herrenfest, also ein Fest, genauer sogar ein Hochfest, an dem wir Ereignisse aus dem Leben des Herrn Jesus betrachten. Es geht am 25. März nicht um die Verkündigung eines Ereignisses aus dem Leben der Muttergot-tes, sondern um die Verkündigung der Menschwerdung des Herrn. Deshalb heisst es heute richtigerweise «Hochfest der Verkündigung des Herrn».
Was genau feiern wir am 25. März? Wir feiern, dass der Engel Gabriel zur Jungfrau Maria nach Nazaret kam und ihr verkündete, dass sie die Mutter Jesu werden soll. Maria hat dazu «Ja!» gesagt und so konnte im Heiligen Geist «die Kraft des Höchsten» sie überschatten und sie empfing Jesus, der neun Monate später, also am 25. Dezember geboren wurde.
Ich dachte, die Empfängnis Jesu sei am 8. Dezember. Es heisst doch Mariä Unbefleckte Empfängnis. Da unterliegen Sie dem gleichen Irrtum, wie viele andere auch. Am 8. Dezember geht es nämlich nicht darum, dass Jesus von Maria unbefleckt empfangen wurde. Vielmehr feiern wir am 8. Dezember, dass Maria von ihrer Mutter Anna, unbefleckt, also ohne Erbschuld, empfangen wurde. Somit feiern wir den Geburtstag der Muttergottes neun Monate später, also am 8. September.
Dieses Jahr feiern wir das Hochfest der Verkündigung des Herrn aber erst am 8. April. Warum ist das so? Es gibt bei den kirchlichen Festen eine Rangordnung. Es ist so, dass es Tage im Kirchenjahr gibt, die einen höheren Rang bekleiden, und deshalb Feste, die mit ihnen zusammenfallen, nicht gefeiert werden dürfen oder verschoben werden. Die «Verkündigung des Herrn» rutscht dann automatisch auf den darauffolgenden Montag.
Dieses Jahr ist es aber wieder anders! Ja, denn der Montag nach dem 25. März liegt dieses Jahr in der Karwoche. Allgemein gilt: Falls der Termin in der Karwoche oder in der Woche nach Ostern liegt, wird das Hochfest der Verkündigung des Herrn am Montag nach dem Weissen Sonntag gefeiert, denn in diesen zwei Wochen darf kein anderes Fest begangen werden.
Gemäss dem ersten Petrusbrief geht es darum, Rechenschaft über die Hoffnung abzulegen, die Christen erfüllt.
In vielerlei Hinsicht befinden wir uns zu Beginn des dritten Jahrtausends in der Situation der ersten christlichen Gemeinden, die in eine Gesellschaft eingetaucht und verloren sind, die Gleichgültigkeit und Feindseligkeit gegenüber dem Glau- ben vereint und den Eindruck erweckt, ohne Gott auskommen zu wollen – und zu können. Die leise Stimme des Evangeliums scheint völlig untergegangen und das Christentum völlig ex-kulturell (aus der Kultur ausgeschlossen) zu sein.
Rechenschaft ablegen über die Hoffnung, die in uns lebt
Die Aufforderung aus dem ersten Brief des Petrus an die Christen im kaiserlichen Rom des ersten Jahrhunderts, in dem der Petrusbrief geschrieben wurde, klingt daher in unseren postmodernen Ohren des 21. Jahrhunderts besonders scharf: «Lasst uns stets bereit sein, Rechenschaft abzulegen über die Hoffnung, die in uns lebt, vor jedem, der uns danach fragt.» Aber, so fügt der Text hinzu, und das gilt auch für unsere heutige Situation. «Es geschehe mit Sanftmut und Respekt, mit gutem Gewissen, damit gerade an dem Punkt, wo man euch zur Rede stellt – oder gar verleumdet –, diejenigen beschämt werden, die euer gutes Verhalten in Christus verunglimpfen» (1 Petr 3,15 –16).
Der gesamte Rahmen der damaligen Zeit ist von der Verfolgung der ersten christlichen Gemeinden durch die Behörden des Reiches und die Anhänger heidnischer Religionen geprägt, da die Getauften für sie eine Bedrohung darstellten. In vielen Teilen der Welt bedeutet es auch heute noch, sein Leben zu riskieren, wenn man sich zu Christus bekennt.
In unseren westlichen Breitengraden hat die «Apologetik» – d. h. die Kunst, den Glauben (apo logos) jenen anzubieten, die sich von ihm abwenden oder ihn völlig ignorieren – eine besondere Aktualität erlangt. Der Begriff hat einen schlechten Ruf, da er als defensive und fundamentalistische Verteidigung angesehen wird. In Wirklichkeit entspricht er dem begeisterten Zeugnis derjenigen, die erfahren haben, dass ein Leben mit Jesus nicht dasselbe ist wie ein Leben ohne ihn, wie es im Schreiben «Die Freude des Evangeliums» von Papst Franziskus (Nr. 266) verkündet wird. Es geht darum, der Welt mit Feingefühl und ohne Abwerbung (Proselytismus) «den Dienst der Wahrheit» anzubieten, indem die Hoffnung, die von der Frohen Botschaft getragen wird, bekannt gemacht wird.
In der Fastenzeit bereiten wir uns auf Ostern vor, dem Fest der Auferstehung von Jesus! Sich auf ein Fest vorzubereiten ist eine freudige Angelegenheit! So soll auch die Fastenzeit keine traurige Sache sein, denn sie ist eine Zeit, in der wir nicht fasten müssenn, sondern freiwillig aus grosser Liebe zu Gott und den Mitmenschen.
Die meisten Menschen hier bei uns haben alles, was sie zum Leben brauchen, manche von ihnen haben sogar mehr als sie brauchen. In vielen Kreisen lautet das Motto immer noch: «Hast du was, so bist du was!» und vor allem die Kinder sehen bei ihren Mitschülern, was sie alles besitzen, sie selbst jedoch nicht: Handy, iPad, Scooter, Mofas, teure Kleider, die er neuesten Mode entsprechen usw. Das weckt schon bei den Kindern Begehrlichkeiten: Warum habe ich kein Handy, obwohl alle anderen schon eines haben? Warum muss ich noch die alten Kleider meiner Geschwister nachtragen, während meine Mitschüler und Mitschülerinnen die neuesten Klamotten tragen? Die Liste lässt sich beliebig weiterführen. An sich sind das alles keine schlechten Dinge, aber unser Herz klammert sich leicht daran und möchte sie nicht mehr hergeben. In unserer Überflussgesellschaft scheint es keine Grenzen mehr für Wünsche zu geben.
Die Fastenzeit lädt alle ein, in ihrer Seele und in ihrem Leben aufzuräumen, indem sie auf etwas verzichten, das heisst, sich überlegen, bewerten und auswählen, was von all dem, das sie besitzen, wirklich notwendig und wichtig ist. Als gemeinsames Motto könnte der Spruch gelten: «Mehr für den anderen, weniger für mich selbst».
Die Fastenzeit richtet unseren Blick auch in die Ferne, zu jenen Menschen, die nicht einmal genug zu essen haben oder unter Katastrophen und Kriegen leiden. Ihnen dürfen wir in der Fastenzeit etwas von dem geben, was wir haben. Suchen wir aus dem ganzen Besitz, den wir haben, nur das aus, was uns wirklich hilft und verzichten wir auf das andere. Damit helfen wir den Menschen, die in Not sind.
Zusammengefasst bezweckt das Fasten, also das «Verzichten» richtig verstanden, das Mass für die Dinge zu lernen, die für uns tatsächlich notwendig sind und die es gleichzeitig dem anderen ermöglichen, sein eigenes Leben ohne Not zu leben.
Man kann in der Fastenzeit aber nicht nur etwas weniger tun, sondern man kann auch etwas mehr tun, z.B. das Zimmer regelmässig aufräumen, sich mehr Zeit für die Geschwister nehmen und mit ihnen die Spielsachen mehr teilen, sich versöhnen, sich für Gott mehr öffnen, um ihm ein Stück näher zu kommen, über Jesus nachdenken und zu ihm beten, mit anderen Leuten über Gott sprechen, in die Kirche gehen, alleine sein und zur Ruhe kommen.
Versuchen wir es doch einmal und wir können dann erfahren, dass diese 40 Tage uns gutgetan haben.
Danke für Deinen Sohn Lieber Gott, Jesus, dein Sohn, hat den Menschen viel von dir erzählt und ihnen geholfen. Viele sind durch ihn froh geworden. Das ärgerte die Leute, die nicht glauben konnten, dass Jesus dein Sohn ist. Deshalb nahmen sie ihn gefangen und verurteilten ihn zum Tode. Jesus hat sich nicht gewehrt. Er ist aus Liebe zu uns gestorben, damit wir den Weg zu dir finden. Danke für deinen Sohn! Amen.
Gib den Leidenden viel Kraft Lieber Gott, in diesen Wochen hören wir viel vom Leiden und Sterben Jesu. Es war nicht leicht für deinen Sohn, den Leidensweg für uns zu gehen. Du hast ihm geholfen, Angst, Alleinsein und Schmerzen aus Liebe zu uns zu ertragen. Lieber Gott, auch manche Menschen müssen heute viel leiden. Auch sie haben wie Jesus Angst, sind einsam und müssen weinen. Gib ihnen im Leiden viel Kraft und mache sie stark! Dann kann alles gut werden. Amen.
Gebete aus dem empfehlenswerten Buch «Das grosse Buch der Gebete für alle Anlässe» zusammengestellt von Reinhard Abeln. Erschienen im benno-Verlag.
Der vierte Fastensonntag am 10. März wird Sonntag «Laetare» genannt. Was ist denn darunter zu verstehen? Laetare ist, wie vieles in der katholischen Kirche, lateinisch und heisst «sich freuen». Es stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja, in dem die Menschen aufgerufen werden sich über Jerusalem zu freuen, zu jubeln und fröhlich zu sein.
Warum sollen sich die Leute denn über diese Stadt Jerusalem freuen? Jerusalem gilt im Alten Testament als Heilige Stadt, doch mussten deren Bewohner immer wieder Krieg, Vertreibung und Not erfahren. Sie sehnten sich daher nach einem Hoffnungswort, das ihnen der Prophet Jesaja gibt, indem er zu einem Glauben einlädt, der trägt, und zur Freude inmitten einer gepeinigten Welt. Denn der Herr wird den Frieden in diese Stadt leiten wie einen grossen Strom und einen rauschenden Bach.
Alte Geschichten! Ich denke, diese «alten Geschichten» sind auch heute noch hochaktuell, denn auch in unserer Zeit erleben wir immer wieder Krieg und Zerstörung. Jesaja schenkt uns aber Zuversicht, weil er davon überzeugt ist, dass auch die Freude von Gott kommt und er stärker ist als jeder Hass und Streit..
Das kann ich gelten lassen, aber worüber soll ich mich heute freuen? Sie dürfen sich freuen, dass mit dem vierten Fastensonntag die Hälfte der Fastenzeit vorbei ist und wir uns mit grossen Schritten Ostern nähern. Wie bei einer anstrengenden Wanderung können wir in der Ferne schon unser Ziel erkennen. Wenn das kein Grund zur Freude ist?
Unser Ziel ist Ostern? Ja, der Tag der Auferstehung Jesu und damit verbunden, die Hoffnung, dass auch wir nicht im Tod bleiben, sondern auch auferstehen werden.
Schade, gibt es einen solch aussergewöhnlichen Sonntag nur einmal im Jahr! Das stimmt nicht ganz, denn auch in der Vorbereitung auf Weihnachten wird am dritten Adventssonntag darauf hingewiesen, dass das Geburtsfest Jesu in greifbare Nähe gekommen ist. Man nennt ihn den Sonntag „Gaudete“ (freuet euch!) Übrigens wird diese Freude an beiden Sonntagen auch in der liturgischen Kleidung ausgedrückt, denn an diesen Tagen trägt der Priester bei der Messe ein rosa Gewand.
Das Wunder der Solidarität, aus dem das Evangelium gewebt wird.
Foto: DR
Viele Menschen im Evangelium sind «pflegende Angehörige». Ihre Aufgabe ist es, die kranke Person zu unterstützen und sie zu Christus zu führen. Es ist der direkte Kontakt mit dem Wesen Jesu selbst, der Linderung und Erlösung bringt.
So ist es auch mit den vier Männern, die einen Gelähmten in das Haus in Kafarnaum tragen, in dem Jesus predigt. Der Andrang um den Meister ist so gross, dass sie ihre Fantasie und Kühnheit unter Beweis stellen müssen: Sie gehen das Risiko ein, auf die Terrasse zu steigen und das Dach über Jesus abzudecken, um den Gelähmten vor ihm herunterzulassen (Markus 2, 3-4). Was für ein Abenteuer!
Und auf der Grundlage ihres eigenen Glaubens, nicht zuerst des Glaubens des Gelähmten, vergibt Christus die Sünden und heilt dann den Kranken (2,5)! Er wird aufgerichtet, durch die Kraft der Gemeinschaft, die denjenigen aus ganzem Herzen auf Händen trägt, der von Leiden oder Prüfungen gelähmt ist! Dank dieser vier «helfenden Männer» vollbringt der Sohn Marias das doppelte Wunder, das der Vergebung und das der Heilung, so dass ihn am Ende alle mit den Worten verherrlichen: «So etwas haben wir noch nie gesehen.» (2,12)
Aus: Bibel für Kinder, Kirche in Not
Wir sind also alle eingeladen, unseren Lieben die Begegnung mit dem Herrn zu erleichtern, durch unser Gebet, unsere Freundschaft, unsere Unterstützung; dann durch unsere Anwesenheit, unsere Initiativen, ja sogar unsere Verrücktheiten. Es ist das Wunder der Solidarität, aus dem das Evangelium gewoben ist, es ist die Kraft der Fürsorge, die das Reich Gottes aufbaut, es ist die Macht der gegenseitigen Hilfe, die Berge umstürzt oder das Dach abdeckt.
Dieses Haus in Kafarnaum verwandelt sich in eine kleine Kirche, der alle angehören können, auch die Schriftgelehrten, die innerlich murren: «Für wen hält sich dieser Mann aus Nazareth, dass er sich anmasst, Sünden zu vergeben? Das steht allein Gott zu» (2, 6–7). Aber weil Jesus wahrer Gott und wahrer Mensch ist, befreit und erlöst er: Er ist jedem Menschen ganz nahe und hilft ihm. Bitten wir ihn darum, für uns und für unsere Umgebung.
Die Rechnung ist einfach: Weniger Konsum – weniger CO2-Ausstoss = weniger Klimakatastrophen
Das Fällen der grossen Bäume führt zu Erosion. Agrarforstwirtschaft hilft: Die Bäume speichern Wasser, verhindern Überschwemmungen und sorgen so für bessere Ernten. Auch Solidaritätsgruppen und Ausbildungen helfen mit, das Einkommen der Familien zu erhöhen.
Die Ökumenische Kampagne von «Fastenaktion», «Partner sein» und «HEKS» hatte in den vergangenen Jahren die Klimagerechtigkeit als Thema. Die Kampagne 2024 schliesst diesen vierjährigen Zyklus und ruft dazu auf, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln unseren CO2-Ausstoss massgeblich zu verringern – Jetzt!
Für mehr Klimagerechtigkeit können und müssen wir Verantwortung übernehmen und aktiv unseren Beitrag leisten. Schwindende Gletscher und Schneearmut hier, Dürreperioden und Hitzewellen dort – die Klimaerhitzung macht allen zu schaffen. Die Menschen im globalen Süden leiden am stärksten darunter. Nicht nur, dass sie am wenigsten dazu beigetragen haben, ihnen fehlt es auch an finanziellen Mitteln, um sich dagegen zu wehren und sich der Situation anzupassen. Die gute Nachricht: Wenn wir jetzt gemeinsam handeln, können wir das 1.5 Grad-Ziel noch schaffen. Dieses Ziel bis 2050 soll weitere Wetterextreme und damit verbundene Hungersnöte und andere Katastrophen vermeiden. Das Tempo und das Ausmass der heutigen Klimaschutzmassnahmen sind jedoch nicht ausreichend. Doch: Wir können es schaffen! Diese positive und motivierende Nachricht vom Weltklimarat bringt Hoffnung in die trübe Faktenlage, verlangt aber auch Taten. Die Ökumenische Kampagne 2024 appelliert deshalb an alle, ihren Beitrag zu mehr Klimagerechtigkeit zu leisten, denn jeder Beitrag zählt. Die Botschaft ist simpel und altbekannt: Weniger ist mehr. Was in der Fastenzeit gelebt und erlebt wird, ist auch die zentrale Botschaft für Klimagerechtigkeit. Weniger Überkonsum, weniger Energieverbrauch, weniger Food Waste – weniger CO2-Ausstoss. Dies bedeutet mehr Klimagerechtigkeit, sprich mehr Möglichkeiten für die Menschen im globalen Süden, sich der Situation anzupassen, genügend und gesunde Nahrung zu produzieren und somit ein Leben in Würde zu führen. Gemäss Weltklimarat sind die fünf wichtigsten Hebel zu mehr Klimagerechtigkeit der Ausbau von Solar- und Windenergie, der Schutz von Ökosystemen, die Aufforstung, Energieeffizienz und nachhaltige Ernährung. Es gilt also, gemeinsam Strukturen und Rahmenbedingungen zu hinterfragen und aktiv zu verändern. Wir können uns politisch für Menschen und Gesetze einsetzen, die das Klima schützen. Wir alle sind uns heute bewusst, dass Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen die Menschheit vor grosse Herausforderungen stellen – ganz besonders die kleinbäuerlichen Familien im globalen Süden. Was jetzt zählt, sind Taten.
Unterstützung der Begleitung von Solidaritätsgruppen, im Senegal, welche die Frauen selbständig organisieren. In die gemeinsame Kasse legen sie anonym und freiwillig Geld ein. Dieses gemeinsame Vermögen wird dann für Gruppeneinkäufe und zinslose Kredite in Notlagen genutzt.
Die diesjährige Fastenkampagne stellt einige Projekte vor, die zeigen, wie Einheimische in verschiedenen Ländern der Erde in schwierigen Situationen nicht verzweifeln, sondern die Probleme angehen, um sich und ihren Nachkommen eine gute Zukunft zu ermöglichen. Drei dieser Projekte stellen wir im Folgenden vor. Helfen wir diesen Menschen durch unsere Spenden, denn der reiche Norden der Welt ist nicht unschuldig am Elend zahlreicher Menschen.
Wie Wissen wappnet: gegen Hunger und Sturm Reichtum und Land sind auf den Philippinen ungleich verteilt. Das Inselreich ist deutlich stärker vom Klimawandel betroffen als die verursachenden Länder des Nordens. Klimagerechtigkeit heisst hier, die Menschen zu stärken: mit Wissen über Rechte, Ressourcen, Katastrophenschutz und nachhaltige Existenzsicherung. Denn die Taifune toben immer häufiger, immer heftiger. Die gefährdeten Fischer- und Kleinbauernfamilien werden im Landesprogramm von Fastenaktion begleitet und geschützt: Agrarökologie und mehr Vielfalt im Anbau sind ein wichtiger Schlüssel – ebenso wie Meeres- und Küstenschutz. «Das Meer ist unser Leben: Es schenkt Nahrung und Einkommen – und seine Küste schützt uns», sagt der Fischer Norberto S. Cacho.
Texte und Bilder aus: fastenaktion.ch
Zusammen mit dem lokalen Partner CERD engagiert sich Fastenaktion z. B. auf der Fischerinsel Samar. Die Familien hier haben ihre Lebensgrundlage mit dem drastisch abnehmenden Fischfang verloren und Hunger gelitten. Jetzt wehren sich mutige Fischer und Fischerinnen gegen illegale Chlor- und Dynamit-Fischerei und bilden sich in schonendem Fischfang weiter. Sie lernen das Meer zu schützen und wie kräftige Mangrovenwälder und Korallenriffe den nächsten Sturm abschwächen – ebenso wie die natürlichen Meeres- und Küstenschätze zu verwerten: Das Wissen darüber, wie sich Fische anders verarbeiten lassen und wie Seegras geerntet wird, bringt den Fischerfamilien neuen Ertrag. Klimagerechtigkeit bedeutet, dass alle Menschen und zukünftige Generationen ein Leben in Würde führen können – auch im Süden. Dies bedingt ein verstärktes Handeln für die ganze Gemeinschaft und das Übernehmen von Verantwortung.
Die Nährlösung: wie Nomadenvölker überleben Im südäthiopischen Tiefland sind die Folgen des Klimawandels besonders dramatisch: Nach fünf ausgefallenen Regenzeiten verdorrt die Borana-Zone zur Sandwüste; hier wächst kein Grashalm mehr. Hirten, Hirtinnen, Viehzüchter und Viehzüchterinnen und ihre Tiere leiden zudem unter akutem Wassermangel, zahllose Kühe erkranken oder sterben: Es geht ums nackte Überleben. HEKS und seine lokalen Partnerorganisationen stärken mit innovativen Lösungen in der Futtermittel- und Milchproduktion die Widerstandsfähigkeit der Nomadenvölker und tragen zu ihrer Existenzsicherung bei. «Ich kann jetzt fast ohne Erde mein eigenes Futtermittel produzieren – und meine Kühe geben doppelt so viel Milch.» Golgalo Dalacha (35) aus Borana, Südäthiopien. Fast 90 Prozent ihres Viehbestandes haben manche Gemeinschaften von Hirten und Hirtinnen verloren – dank den dürreangepassten Anbaumethoden, die möglichst wenig Wasser und Erde benötigen, überleben in Borana deutlich mehr Tiere und bleiben gesund. Damit haben die Menschen wieder ein Einkommen und neue Perspektiven. In diesem Projekt werden 500 Viehzüchterfamilien wie diejenige von Golgalo Dalacho unterstützt. Die Stärkung der Milchproduktion fördert auch von Frauen und jungen Menschen geführte Kleinunternehmen. Um der Versandung der Region entgegenzuwirken und die Pflanzenvielfalt zu erneuern, wird Weideland rekultiviert. Dabei werden lokale Akteure und Akteurinnen in alle Prozesse einbezogen, damit das Projekt langfristig abgestützt ist. Dies sind nachhaltige Wege aus Dürre und Not, Wege in eine gangbare Zukunft!
Mit Ziegen siegen: neue Perspektiven in Uganda Der Boden im Südosten Ugandas wäre an sich fruchtbar. Seit die Regenzeiten aber immer unregelmässiger ausfallen, hat es oft zu wenig Wasser oder viel zu viel. Die geringeren Ernten reichen kaum noch zum Überleben und schon gar nicht für ein Einkommen, um die Schule oder Medikamente zu bezahlen. Unterstützt von Partner sein hat die lokale Stiftung Mwebale Nnyo mit einem Ziegenprojekt für Waisenkinder neue Perspektiven nach Bulyakamu gebracht.
Mit Ziegen zur Schule – und weiter In Uganda gibt es noch immer viele Aids-Waisen, welche oft bei Verwandten in Pflegefamilien leben. Für ihren Unterhalt arbeiten sie hart in Haus und Hof, ein Schulbesuch war für sie bis jetzt kaum möglich. Mit dem Ziegenprojekt von Partner sein ändert sich das: Den Kindern wird die Haltung eines Tieres ermöglicht, und sie werden mit Fachwissen begleitet, solange es nötig ist. Die Kinder übernehmen Verantwortung für ihre Ziegen und erwerben Wissen in der Tierhaltung. Ihr Selbstwertgefühl und ihre Position in den Pflegefamilien werden so gestärkt, auch durch die Einnahmen aus dem Verkauf von Milch, Fleisch und Jungtieren. Ziegen eignen sich besonders gut für die Haltung auf kleinen Farmen wie im Distrikt Rakai: Sie brauchen wenig Platz, suchen sich selbst Futter und kommen mit wenig aus. Zudem sind sie robust gegenüber Krankheiten und verhindern die Verbuschung.
Widerstandsfähig in die Zukunft Partner sein ist in der Gegend seit Jahrzehnten aktiv mit dem Bau von Schulen, Grundwasserpumpen, Frauenprojekten und der Unterstützung von Aids-Waisen. Mit nachhaltiger Landwirtschaft und dem Erlös aus der Produktion von Seifen, Salben, Kleidern und Schuhen ist das Dorf besser gewappnet für die Zukunft. Hilfe zur Selbsthilfe statt Resignation.
Jedes Jahr am 2. Februar wird in der katholischen Kirche der Tag des geweihten Lebens gefeiert. Papst Johannes Paul II. hatte den Tag am Fest «Darstellung des Herrn» im Jahr 1997 eingeführt, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens zu fördern. Viele Ordensleute verschiedener Gemeinschaften kommen an diesem Tag zusammen, um gemeinsam zu beten, einander zu ermutigen und sich gegenseitig auszutauschen. Dieser Austausch ist wichtig, denn gerade im Blick auf die Zukunft der Ordensgemeinschaften in unserem Land gibt es manche Fragezeichen, doch hinter allen Fragezeichen taucht auch ein «und doch!» auf.
Manche Fragezeichen Wer nach den Ordensgemeinschaften in unserem Land fragt, denkt zuerst an eine Gruppe älterer, ja alter Frauen und Männer, die gebeugt von der Last des Alltages und des langen Lebens in ihren Häusern beten und arbeiten. Das Fragezeichen über ihrem Alltag lautet meistens: «Wie lange noch?» Wie lange wird die Ordensgemeinschaft noch existieren und wird sie noch ihre Aufgaben erfüllen können? Wenn ich davon erzähle, dass ich gerade in diesem oder jenem Kloster war, wird sofort die Frage gestellt: «Wie viele sind denn da noch?» Dieses «noch?» ist kein Zeichen der Hoffnung, sondern sagt, dass viele den Klöstern keine Zukunft mehr geben. Angesichts des hohen Durchschnittsalters der Ordensfrauen und Ordensmänner ist das eine berechtigte Frage. Junge Menschen, die ins Kloster gehen, sind selten, so dass die Gemeinschaften schrumpfen und manche von ihnen gezwungen sind ihre Klostergebäude aufzugeben. In Zukunft wird es wohl noch weitere Klosterschliessungen geben. Bereits vorher mussten die Orden Schulen und Spitäler in andere Hände geben, weil sie zu wenig Brüder und Schwestern hatten, um diese Einrichtungen kompetent weiterzuführen. Sie mussten loslassen, was sie vor vielen Jahrzehnten, manchmal sogar vor Jahrhunderten mit viel Mühe, Arbeit und Geld hoffnungsvoll erbaut hatten. Sicher ist dieser Abschied auch den Ordensleuten nicht immer leichtgefallen, vielmehr ist er erfüllt von Trauer und Schmerz, denn Abschied war hier wirklich «ein bisschen wie sterben». Staatliche Stellen haben viele Institutionen übernommen, die von Ordensschwestern gegründet und geleitet worden sind. Zahlreiche Ordensgemeinschaften mussten Klöster aufgegeben, da die Zahl der Ordensleute so klein wurde, dass es nicht mehr möglich und auch nicht mehr sinnvoll schien, eine eigene Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Wohl fast jeder von uns kennt Klostergemeinschaften, die aus dem Ort oder der Region weggezogen sind – fast immer zum grossen Leidwesen der Bewohnerinnen und Bewohner. Das grosse Fragezeichen, das über allen Ordensgemeinschaften in ganz Westeuropa aufleuchtet, heisst. Wie weiter? Versuchen in Würde zu sterben, oder wagen wir einen mutigen Blick in eine hoffnungsvolle Zukunft?
«… und doch!» Dieses «… und doch!» spricht davon, dass das Leben in einem Orden auch heute noch sinnvoll und lebbar ist. Geweihtes Leben ist nicht einfach nur eine fromme Existenz von ein paar Frauen und Männern, die hinter Klostermauern ein sorgenloses Leben führen, sondern ein Zeichen und zugleich eine Botschaft für die Menschen und für die Welt. Klöster, egal wie klein sie sind, können auch heute noch wie ein Leuchtturm in der Dunkelheit sein, ein Zeichen, das alle, die es sehen, an Gott und an den Ort des Gebetes erinnert. Deshalb wird es auch in Zukunft Klöster geben, ja geben müssen, damit die Menschen in der Welt erfahren können, dass es neben Wirtschaft, Geld, Luxus und Selbstbestimmung noch eine andere Dimension gibt, die über diese Welt hinausgeht. Papst Franziskus würdigt das geweihte Leben als prophetisch und sagt: «Das sind Männer und Frauen, die die Welt aufwecken können». Ein gottgeweihtes Leben als Humus der «neuen Erde und des neuen Himmels». Ein geweihtes Leben, das von Jesus Christus und seinem Heilsplan beseelt ist, das nie aufhört, sich Fragen zu stellen und zu suchen, trotz Überalterung, Mangel an Berufungen und trotz mancher Skandale, von denen auch Ordensgemeinschaften betroffen sind. Ein geweihtes Leben, dessen Zentrum der Geist des auferstandenen Christus ist, der immer wieder zu uns spricht und uns inspiriert nicht oberflächlich zu sein, sondern tiefer zu schauen, Dinge neu zu überlegen ohne am Wesentlichen Abstriche zu machen. Damit wir zu den vielen gehören, die als Söhne und Brüder «gemeinsam gehen» und sich «von der demütigen und glücklichen Gewissheit derer leiten lassen, die von dem Weg, der Wahrheit und dem Leben, der Christus ist, gefunden, erreicht und verwandelt wurden und nicht aufhören können, ihn zu verkünden».
Foto @ ESA, Togo
«Man tut…» Gewiss gibt es auch unter den Mitgliedern in den Ordensgemeinschaften Streitigkeiten und persönliche Abneigung, Fehler und Sünden. Es zeigt, dass auch Ordensleute nicht vollkommen sind, sondern erst auf dem Weg zur Vollkommenheit, zu dem jeder Christ aufgerufen ist. Papst Franziskus erteilte Selbstmitleid und Klagen eine Absage, ebenso verurteilte er «die Gewohnheit eines “Man tut, was man kann” und “Man hat es immer schon so gemacht”». Ordensleben sei nicht «Überleben», sondern «neues Leben», so der Papst. «Wir sind wenige, aber wir sind neues Leben.»
Franziskus ermutigt die katholischen Orden, die seit Jahren vor allem in Europa und Nordamerika Nachwuchsprobleme haben: «Mit Jesus findet man wieder den Mut voranzugehen und die Kraft, fest zu stehen. Die Begegnung mit dem Herrn ist die Quelle», so Franziskus. So lange die Ordensleute diese Quelle nicht aus den Augen verlieren, werden weiterhin Ordensschwestern und Ordensbrüder auf den Strassen unseres Landes anzutreffen sein, um zu zeigen, dass es einen Gott gibt, für den es sich lohnt, sein Leben einzusetzen, denn Gott gibt mehr, als er verlangt. Doch leider glauben viele Ordensleute selbst nicht mehr daran, dass ihre Lebensform eine Zukunft hat. Dabei wird es sicher weitergehen, in anderer Form und anderem Inhalt, aber Gott ist sehr phantasievoll und kann den Orden Wege eröffnen, die wir uns selbst in den schönsten Träumen nicht hätten vorstellen können. Aber die Frage stellt sich, ob die Ordensmitglieder noch zu träumen wagen und bereit sind neue Wege nicht nur in Planspielen zu bedenken, sondern diese Wege auch zu gehen im Vertrauen darauf, dass Gott mit ihnen mitgeht und sie ins Weite führen wird.
Alternativen Die Klöster haben eine Zukunft, wenn sie bereit sind, neue Wege zu gehen und mit der Aussenwelt mutig in Kontakt zu treten. Seine Position vor Ort bezeugen: authentisch und in einer Form, die der Eigenheit des religiösen Lebens entspricht. Es geht darum, neue Aufgabenfelder für die Ordensschwestern und -brüder zu suchen. Ein solches Feld könnte sein, eine zeitgemässe Antwort auf Fragen des Lebens zu finden und die Menschen in allen Erfahrungen ihres Menschseins mitsamt den dazugehörenden Abgründen zu begleiten und eine echte Alternative aufzuzeigen. Viele Menschen haben den Boden unter den Füssen verloren, sie suchen nach Sinn und Hoffnung. Könnten Klöster nicht Orte sein, in denen diese Menschen Hoffnung erleben durch Menschen, die aus Gott leben und darin den Sinn ihres Lebens erfahren haben? Es braucht kontemplative, so genannte «geschlossene» Klöster, in denen der Lobpreis und die Verherrlichung Gottes im täglichen Gebet im Mittelpunkt steht. Es braucht auch die Klöster mit den offenen Türen, durch die alle Suchenden eintreten dürfen und zwar nicht nur die Klosterpforte, sondern auch die Türen zu ihrem Leben, zum Gebet und zu Jesus Christus. Um das zu ermöglichen, braucht es nicht grosse Gemeinschaften, sondern ein paar wenige Menschen, in denen das «feu sacré», das heilige Feuer brennt.
In den verbliebenen Klöstern darf es nicht um die Frage gehen, wer am Schluss das Licht im sterbenden Kloster löscht. Vielmehr soll es um die Frage gehen, wie können wir das kleine «feu sacré» wieder zu einem lodernden Feuer werden lassen. Wenn dieses Feuer wieder brennt, können Klöster die Menschen von heute begleiten, ihnen den Glauben verkünden und Zeugnis ablegen von dem, was sie im Innersten betrifft und antreibt. Sie können den suchenden Menschen von heute, einen Sinn für ihr Leben aufzeigen wie nirgends sonst. Das ist die beste Werbung für ein Leben im Kloster: so zu leben, dass die Menschen ins Staunen kommen und fragen, wieso die Menschen im Kloster anders leben. Warum sie nicht Böses mit Bösem vergelten? Warum sie einander verzeihen, woraus sie Hoffnung schöpfen, die sie nicht verzweifeln lässt, allem Unerfreulichen und Kranken zum Trotz? Wer beginnt so zu fragen, der beginnt sich zu öffnen für eine Antwort, die gerade durch Menschen, die im Kloster ihre Berufung gefunden haben, gegeben werden kann. Es gilt zu entdecken, dass die eigene Ordensspiritualität und das eigene Lebenszeugnis auch heute in der Gesellschaft noch gefragt sind. Viele sitzen auf einer spirituellen Schatztruhe, aber wollen oder können aus diesem Schatz nicht teilen. Deshalb ist es wichtig, dass die Orden mit der «Aussenwelt» Kontakt aufnehmen und davon erzählen, was die Schönheit des Ordenslebens ist und welche Schätze sie den suchenden Menschen von heute anzubieten hätten. Geschieht das in einer Sprache, die die Menschen von heute verstehen, dann werden die Orden bei den suchenden Leuten auf Interesse stossen und dann werden sie Zukunft haben!
Viele Kinder schauen mit grossen Augen auf Ordensleute, denen sie in ihren langen Gewändern auf der Strasse gelegentlich begegnen. Solche Begegnungen sind selten geworden und in den Schulen gibt es nur mehr wenig Ordensleute, die unterrichten und zum Alltag der Kinder selbstverständlich dazugehören.
Wie kann ich meinem Kind erklären, was Ordensleute sind? Ordensleute sind Männer und Frauen, die sich entschieden haben, ihr Leben ganz auf Gott zu konzentrieren. Meistens leben sie nach einer festen Regel in einer Klostergemeinschaft zusammen. Das ist wie eine grosse Familie. Sie versuchen ihrem Vorbild Jesus möglichst nahezukommen, sie beten gemeinsam, helfen Menschen und verbreiten die Frohe Botschaft von Jesus. Weil sie Gott über alles lieben und weil sie wollen, dass alle Menschen Gottes Liebe erkennen, heiraten Ordensleute nicht und sie haben auch keine Liebesbeziehung zu anderen Menschen; nur Freunde sind erlaubt. Ausserdem geben Ordensleute ihr Geld und ihren Besitz an den Orden ab. Dieses Geld kommt auf eine Bank und damit werden alle Auslagen der Gemeinschaft bezahlt.
Das ist ein Leben, das ganz anders ist, als es die meisten von uns führen und sicher ist das auch nicht immer einfach. Deshalb muss jemand, bevor er in einem Kloster aufgenommen wird, eine dreijährige Probezeit machen, in der er oder sie sich fragen und prüfen kann, ob dies wirklich ihr Weg ist. Entscheidet er/sie sich dann dafür, wird er/sie aufgenommen und verspricht vor seinem Vorgesetzten, dass er/sie ehelos, arm und auch gehorsam leben will. Die meisten Ordensleute sind anders angezogen als wir, denn sie tragen ein Ordensgewand, das ganz unterschiedliche Farben und Formen hat. Manche sind schwarz, andere braun und dann gibt es auch blaue und graue, oder einfach ein anderes schlichtes Gewand, ohne teure oder besondere Stoffe oder Schmuck – denn die Ordensleute haben ja ganz fest versprochen, dass sie arm leben wollen. An diesen Kleidern kann man auch erkennen, zu welchem Orden jemand gehört.
Jeder Mensch kann Christus nachfolgen. An jedem Ort, zu jeder Stunde. Wichtig ist, dass jeder und jede sich ernsthaft fragt: «Was hat Gott mit mir vor?» und dann der Antwort, die man im Herzen hört, folgt. Manche führt dieser Weg in die Ehe, andere ins Kloster. Beide Wege sind gut, wichtig ist, dass jeder und jede den Weg geht, den Gott für den Einzelnen vorgesehen hat. Vielleicht führt der Weg in ein Kloster, aber ohne Glauben geht das nicht, aber ich hoffe jedoch, dass jeder Mensch seine Erfüllung findet – ob im Kloster oder anderswo.
Sorgen gehören zur Familie Guter und grosser Gott, es gibt immer wiederSchwierigkeiten und Probleme in unserer Familie – mit den grösser werdenden Kinder, mit meinem Mann, mit den Schwiegereltern… Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Sorgen, Misserfolge und Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum familiären Leben sind, durch die wir wachsen und reifen können. Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glattgehen. Lass mich erkennen, dass Träume nicht weiterhelfen, sondern nur der Glaube, dass du deine schützende Hand über uns hältst. Schenke mir diesen Glauben! Amen.
Mein Gott gib mir Weisheit Mein Gott, gib mir Weisheit, meine Kinder zu leiten; Geduld, sie zu unterrichten; Wachsamkeit, sie durch Beispiele zum Guten zu gewöhnen; Zärtlichkeit, sie zu lieben; Liebe, sie zu strafen; Kraft, sie zu bessern; Gnade, sie zum Guten zu erziehen.
Johann Michael Sailer, 1751–1832
Gebete aus dem empfehlenswerten Buch «Das grosse Buch der Gebete für alle Anlässe» zusammengestellt von Reinhard Abeln. Erschienen im benno-Verlag.
Nach 40 Tagen auf dem Berg Sinai empfängt Moses die Zehn Gebote und bringt sie dem Volk Israel. (imago images kostenlos / Photo12 / Archives Snark)
Am 14. Februar beginnt die Fastenzeit, die 40 Tage dauert. Warum so lange? Die Zahl 40 steht in der Bibel symbolisch für Prüfungen und das Erreichen von Reife. Wir wissen, dass sich Jesus vor seinem ersten Auftreten 40 Tage in die Wüste zurückzog, um dort zu fasten und zu beten. Deshalb dauert die Fastenzeit als Vorbereitung auf Ostern ebenfalls 40 Tage.
Ist das die einzige Bedeutung Nein, denn in der Bibel kommt sie noch einige Male vor. 40 Jahre wanderte das Volk Israel durch die Wüste, bis es das verheissene Land erreichte. 40 Tage erschien Christus nach seiner Auferstehung den Jüngern – bis zu seiner Himmelfahrt.
Interessant! Kommt die Zahl 40 sonst noch vor? Ja! 40 Tage war Mose auf dem Berg, wo er die Gebote Gottes erhielt; 40 Tage gab der Prophet Jona der Stadt Ninive um sich zu bekehren. Es gibt noch weitere Beispiele, die ich aufzählen könnte, aber dann würde das hier zu lange dauern.
Was bedeutet das nun für uns heute? Ich denke, dass es nicht gut wäre, mit den Zahlen, die in der Bibel vorkommen, ein theologisches Gebäude errichten zu wollen. Das ist nicht tragfähig, aber Zahlen können sehr oft Informationen beinhalten, die eine grosse Hilfe zum richtigen Verständnis eines bestimmten Abschnitts der Schrift bieten. Bei aller Zahlensymbolik dürfen wir uns an etwas festhalten, nämlich, dass wir immer mit Gott rechnen können!
Wenn wir schon bei den Zahlen sind: genau genommen, dauert die Fastenzeit nicht nur 40 Tage, sondern 46. Hat sich da jemand verrechnet? Nein, das ist kein Rechenfehler, denn die sechs Fastensonntage werden nicht mitgezählt, weil ein Sonntag nicht Fastentag sein kann.
Hat das Fasten auch eine religiöse Bedeutung, oder ist das nur ein Kalorienzählen um abzunehmen? Das Fasten hilft dem Christen, sich von Dingen und Zwängen zu befreien, die das Glaubensleben beeinträchtigen oder von wichtigen Dingen im Leben abhalten. Das Verzichten auf viele Dinge, die wir eigentlich gar nicht brauchen, also nicht nur auf Essen, Rauchen oder Alkohol, können unsere Gedanken auf Gott und unsere Beziehung zu ihm aber auch zu unseren Mitmenschen hinlenken.
Maria hat sich dafür entschieden, Christus zuzuhören und sich dem Herrn zu Füssen zu setzen, um uns anzuzeigen, was er für uns wünscht, und so unsere Berufung zu verwirklichen.
Es gibt keinen treffenderen Kommentar zu der Episode von Marta und Maria (Lukas 10, 38-42) als das klösterliche Motto, das allen Regeln des religiösen und geweihten Lebens zugrunde liegt:
«Ora et labora», bete und arbeite.
In der Hingabe Handeln und Andacht stehen nicht im Gegensatz zueinander, sondern ergänzen sich und gehören zusammen; beide erweisen sich als gleichermassen notwendig, sowohl in apostolischen oder Klausurgemeinschaften wie auch in jeder Existenz als Getaufte. Die Bedingung ist, dass sie beide in der Hingabe an den Willen des Herrn gelebt werden. Dies ist der «beste Teil», den Maria gewählt hat: Wir müssen Christus zuhören, dem Meister zu Füssen liegen, um uns dem anzugleichen, was er für uns wünscht, und so unsere Berufung zu verwirklichen (V. 39).
Der barmherzige Samariter Dass das Gebet den Dienst an den Brüdern und Schwestern nicht ausschliesst, beweist die Tatsache, dass die Begegnung Jesu mit den beiden Schwestern im dritten Evangelium unmittelbar auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter folgt (10, 29 -37). Der Anteil, den Gott für uns bestimmt hat, der Gehorsam, den er von uns verlangt (vom lateinischen ob-audire, was aufmerksames Zuhören bedeutet), besteht in der Barmherzigkeit durch Taten an den Leidenden wie die Meditation des Wortes und das stille Gebet. Das eine schliesst das andere nicht aus. Das eine ruft das andere hervor.
Im Frieden des Herzens Übrigens: Was Jesus Marta vorwirft, ist nicht, dass sie ihre Hausarbeit erledigt, sondern dass sie sich «um vieles sorgt» und «sich über vieles aufregt» (V. 41). Wir könnten uns noch so sehr um den nächsten Tag sorgen und uns in alle Richtungen bewegen, wir wären nicht in der Lage, die Dauer unseres Lebens auch nur um einen einzigen Tag zu verlängern, und wir würden das Wesentliche verpassen: das Königreich Christi und seine Gerechtigkeit (vgl. Matthäus 6, 25 -34).
Zeugen Acht Stunden Arbeit, acht Stunden Schlaf, acht Stunden Lobpreis: So ist die Tageseinteilung in einem kontemplativen Kloster. Die Ordensleute geben sich mit Leib, Seele und Geist ganz dem Herrn hin, um zu bezeugen, dass er allein genügt. Sie bezeugen mit ihrem ganzen Sein, was für jede/n Getaufte/n gilt: Gott allein kann unsere Herzen voll und ganz erfüllen, bei der Arbeit wie im Gebet.
Wieder vorübergegangen ist ein Jahr, und ich bin noch. Dir, o himmlischer Vater, sei Lob, Dank und Preis für alle Gaben und Wohltaten, die ich im Laufe dieses Jahres aus deiner väterlichen Hand empfangen habe. Ein Jahr sagt es dem anderen, wie voll der Liebe und Milde unser Gott ist und wie unendlich reich deine Erbarmungen und Segnungen sind. Johann Michael Sailer (1751–1832)
Segen für das neue Jahr
Das neue Jahr, Herr, hat nun angefangen. Segne mich in allem, was kommt. Voller Dank für eine Gegenwart sei die Zeit, die du mir schenken willst. Segne meine Augen, Gott, damit ich dich lobe für das, was sie sehen. Ich will segnen meine Nachbarn, und ihr Segen möge mir gelten. Gib mir ein offenes Herz und Hände, die teilen, und mache mich zu einem Segen in deinem Namen. Amen Aus Irland
Gebete aus dem empfehlenswerten Buch «Das grosse Buch der Gebete für alle Anlässe» zusammengestellt von Reinhard Abeln. Erschienen im benno-Verlag.
Woher stammt das Wort «Ökumene»? Das Wort Ökumene stammt aus dem Griechischen und meint ursprünglich «die bewohnte Erde». Als sich das Christentum immer mehr ausbreitete, wurde dieser Begriff gedeutet als «zur Kirche als Ganzer gehörig».
Und was ist heute damit gemeint? Ökumene wird heute verstanden als Bemühungen um die Einheit der getrennten Christenheit. Das 2. Vatikanische Konzil sah in diesem Bemühen eine seiner Hauptaufgaben, und die Konzilsväter gaben dies den katholischen Gläubigen als bleibende Aufgabe.
Von einer Einheit aller Christen sind wir aber noch weit entfernt! Ja, leider herrscht auch heute noch keine Einheit unter den Christen, obwohl schon Jesus betete, dass alle eins seien. Man darf aber sagen, dass es in den vergangenen 70 Jahren doch schon einige Fortschritte auf diesem Gebiet gegeben hat, selbst wenn es immer wieder Fragen gibt, bei denen bislang noch keine Übereinstimmung erzielt werden konnte. Es gab Gespräche zwischen den Kirchen, man fand Wege, um gemeinsam zu beten und Gottesdienste zu halten und noch viel mehr. Dennoch ist es noch ein weiter Weg bis zu einer Einheit der Christen.
Wird das aber nicht ein langweiliger «Einheitsbrei»? Einheit heisst nicht Uniformität. Es geht eher in Richtung einer Einheit in der Vielfalt. Kardinal Kurt Koch umschrieb das so: «Wir müssen uns nicht in allem einig sein. Wir müssen vielmehr erkennen, dass wir denselben Glauben nur auf unterschiedliche Weise ausdrücken» und Papst Franziskus meinte auf seiner Reise in die Mongolei: «Die religiösen Traditionen stellen in ihrer Originalität und Verschiedenheit ein grossartiges Potenzial an Gutem im Dienste der Gesellschaft dar.»
Alle 25 Jahre feiert die katholische Kirche ein Heiliges Jahr. Der Rhythmus von 25 Jahren besteht seit 1470. Zwischendurch gibt es hin und wieder ein ausserordentliches Heiliges Jahr. Das nächste reguläre findet 2025 statt – und soll die Armen und Geflüchteten in den Blick nehmen. Das exakte Datum für die Eröffnung im Dezember 2024 steht noch nicht fest. Es wird mit einer sogenannten Päpstlichen Bulle am kommenden 9. Mai bekannt gegeben.
Pilger der Hoffnung Papst Franziskus schreibt zum Heiligen Jahr, dass die Coronapandemie uns die Vergänglichkeit der Existenz vor Augen geführt und auch unsere Lebensweise verändert hat, die auch die Christen getroffen hat. «Unsere Kirchen blieben geschlossen, ebenso wie Schulen, Fabriken, Büros, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen. Wir alle haben erlebt, dass einige Freiheiten eingeschränkt wurden», was neben dem Schmerz manchmal auch Zweifel, Angst und Verwirrung in den Herzen geweckt habe. Zahlreiche Diskussionen über Sinn oder Unsinn der Schutzmassnahmen und Impfungen wurden geführt, oft in einer Art und Weise, die zu einer Spaltung in Familien und Gemeinden geführt hat. «Das bevorstehende Jubiläum kann viel dazu beitragen, ein Klima der Hoffnung und des Vertrauens wiederherzustellen, als Zeichen eines neuen Aufbruchs, dessen Dringlichkeit wir alle spüren. Aus diesem Grund habe ich das Motto “Pilger der Hoffnung” gewählt», so Papst Franziskus. Diese Hoffnung können wir jedoch nur ermöglichen, «wenn wir unsere Augen nicht vor dem Drama der grassierenden Armut verschliessen, die Millionen von Männern, Frauen, Jugendlichen und Kindern an einem menschenwürdigen Leben hindert. Ich denke besonders an die vielen Flüchtlinge, die gezwungen sind, ihr Land zu verlassen. Mögen die Stimmen der Armen in dieser Zeit der Vorbereitung auf das Jubiläum gehört werden.»
Neben der spirituellen Dimension soll das Heilige Jahr aber auch dazu beitragen, dass wir Menschen als die «Pilger auf der Erde» auf diesem Weg die Schönheit der Schöpfung bewundern und uns um unser gemeinsames Zuhause kümmern. «Ich hoffe, dass auch das naheliegende Jubiläumsjahr in diesem Sinne gefeiert und gelebt wird. Tatsächlich erkennen immer mehr Menschen, darunter viele Jugendliche und junge Menschen, dass die Sorge um die Schöpfung ein wesentlicher Ausdruck des Glaubens an Gott und des Gehorsams gegenüber seinem Willen ist», so der Papst.
«Symphonie» von Gebeten Es ist der Wunsch des Papstes, dass «das Heilige Jahr mit tiefem Glauben, lebendiger Hoffnung und aktiver Nächstenliebe vorbereitet und begangen werden kann». Daher ruft der Heilige Vater das dem Jubiläum vorausgehende Jahr 2024 zum Jahr des Gebets aus, das «einer grossen “Symphonie” von Gebeten gewidmet» sein soll. «Vor allem, um die Sehnsucht wiederzufinden, in der Gegenwart des Herrn zu verbleiben, ihm zuzuhören und ihn anzubeten; Gebet, um Gott für die vielen Gaben seiner Liebe zu uns zu danken und sein Werk in der Schöpfung zu preisen, das jeden zu Achtung und konkretem und verantwortungsvollem Handeln zu ihrer Bewahrung verpflichtet… Kurzum, ein intensives Jahr des Gebets, in dem sich die Herzen öffnen sollen, um die Fülle der Gnade zu empfangen und das “Vater unser”, das Gebet, das Jesus uns gelehrt hat, zum Lebensprogramm all seiner Jüngerinnen und Jünger zu machen.» gv Zur Vorbereitung des Jubiläums sind die Diözesen aufgefordert, die zentrale Bedeutung des persönlichen und gemeinschaftlichen Gebets zu fördern. Zu diesem Zweck könnten «Gebetswallfahrten» auf das Heilige Jahr hin vorgeschlagen werden, also Wege der Schule des Gebets mit monatlichen oder wöchentlichen Etappen, die von den Bischöfen geleitet werden und an denen das gesamte Volk Gottes teilhaben kann.
Das Vaterunser Beten kann man auf ganz verschiedene Art. Es gibt das Gebet in der Gemeinschaft der Gottesdienste, es gibt das Gebet in der Familie, es gibt das stille persönliche Gebet jedes Einzelnen, es gibt das Wallfahren, also das «Gebet mit den Füssen», es gibt das Rosenkranzgebet, die Meditation und noch unzählige weitere Formen. Entscheidend ist nicht die Art und Weise, wie jemand betet, wichtig ist, dass er und sie regelmässig betet. Wer betet, sieht weiter, er lebt nicht mehr aus sich, für sich und aus seiner eigenen Kraft, sondern er vertraut sich mehr und mehr Gott an. Die Heilige Mutter Teresa sagte einmal: «Weil ich mich nicht auf mich selber verlassen kann, verlasse ich mich auf Gott, 24 Stunden am Tag.»
Zum christlichen Leben gehört das «Bemühen um das tägliche Gebet. Beten kann man allerdings nicht lernen, wie man eine Technik lernt. Beten ist, so merkwürdig es klingt, ein Geschenk, das man durch Beten erhält» (youcat, Nr. 469). Das Neue Testament berichtet, dass die Jünger Jesus um Rat gefragt haben, wie sie in rechter Weise beten sollten. Jesus beantwortet ihre Bitte mit dem Vaterunser. Deshalb ist das Vaterunser das wichtigste christliche Gebet, das wir jeden Tag beten sollten.
Unkompliziertes Beten Beim Beten können wir nichts falsch machen! Um mit Gott zu reden, der ja unser «Abba», unser «Papa» ist, können wir reden «wie uns der Schnabel gewachsen ist». Wir müssen nicht lange studieren, ob und mit welchen Worten wir unsere Anliegen vor ihn tragen dürfen. Ein befreundeter Priester erzählte einmal, wie er zur Vorbereitung seiner Sonntagspredigt, die vom Verhältnis der Menschen zu Gott handle, am Meeresstrand spazieren ging, um Ideen zu sammeln: «Und dann ging vor mir ein Vater mit seinem kleinen Sohn an der Hand. Plötzlich blieb der Kleine stehen, schaute seinen Vater an und sagte: “Papa, Arme!” Und mit einem Griff hat ihn der Vater auf seine Schultern gehoben und hat ihn nach Hause getragen. Der Kleine hat nur so gestrahlt, als er beim Papa oben auf den Schultern sass. Da ist mir hinterher aufgegangen: Wie sind wir bei unserem Beten zu unserem Vater im Himmel manchmal kompliziert». Der kleine Junge sagte einfach in dieser Situation: «Papa, Arme!». Wenn wir doch lernen könnten, einfach so unkompliziert zu beten wie dieser kleine Junge.
Beten mit der Bibel Die Bibel, besonders die Psalmen im Alten Testament zeigen, wie unterschiedlich die Menschen gebetet haben. Je nach ihrer Situation jubelten und tanzten sie, oder sie klagten, weinten und fluchten. Das zeigt, dass ihr Leben in ihre Gebete eingeflossen ist. Hören wir auf die Erfahrungen, die diese Menschen mit ihrem Beten gemacht haben, denn Beten kann auch «Hören» bedeuten! Hören auf das, was Gott uns sagen will, und oft redet Gott auch durch Menschen zu uns. Um dies zu hören, braucht es aber Zeiten der Stille, der Betrachtung, der Ruhe. Haben vielleicht manche Menschen heute deswegen Mühe mit dem Beten, weil dieses nichts mit ihrem konkreten Alltag mit seinen Fragen, Sorgen und Zweifeln zu tun hat? Haben viele Menschen vielleicht deshalb Mühe mit dem Beten, weil ihre Ohren bildlich oder real verstopft sind? Mutter Teresa hat einmal gesagt: «Gott spricht in der Stille unseres Herzens und wir hören zu. Und dann – aus der Fülle unseres Herzens – antworten wir. Das ist Gebet.»
Geduld ist gefragt Wenn wir die Heilige Schrift lesen, können wir manchmal den Eindruck gewinnen: «Das ist genau meine Situation!» und von den Erzählungen in der Bibel können wir auch lernen, dass es beim Beten oft sehr viel Geduld braucht, bis Gott uns erhört. Vieles, das uns beschäftigt, hält uns vom Beten ab. Aber je mehr wir beschäftigt sind, umso mehr sollten wir beten, denn ohne das Gebet reisst der Faden, der uns mit Gott verbindet, und wir stürzen in die einsame Gottlosigkeit hinab. Für das Gebet müssen wir nicht viele Worte machen und «plappern wie die Heiden», denn ob ein Gebet «gut» oder «schlecht» ist, hängt nicht von der Anzahl Worte ab, die wir dafür verwenden. Oft ist ein ehrlicher Seufzer oder ein Stossgebet mehr wert als stundenlanges Geplapper, das nicht von Herzen kommt. Auf die Klage der französischen Schriftstellerin Anna de Noailles, sie höre die Stimme Gottes nicht, antwortete ihr einmal ein Bekannter: «Kein Wunder, Madame, Sie reden ja die ganze Zeit!» Vom heiligen Pfarrer von Ars ist folgender Ausspruch überliefert: «Wer wenig betet, gleicht den Hühnern, die grosse Flügel haben und mit ihnen nichts Rechtes anfangen können. Wer innig und ausdauernd betet, wird einer Schwalbe ähnlich, die sich vom Wind tragen lässt.» Und wie gesagt: Habt keine Angst, dass Ihr beim Beten etwas falsch macht. Denkt an den Knaben am Meeresstrand: «Papa, Arme!»
In vielen Pfarreien ziehen um den 6. Januar viele Kinder in bunten Kostümen und mit glänzenden Kronen als Könige verkleidet von Haus zu Haus, um diese zu segnen, indem sie mit geweihter weisser Kreide die drei Buchstaben CMB an die Türe schreiben und für Projekte in aller Welt, die den Gleichaltrigen zugutekommen, Geld sammeln. Weit über 10’000 Kinder sind es, die beim Sternsingen mitmachen.
Die «Könige», die an diesem Tag singend von Haus zu Haus ziehen, meistens begleitet von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern, von Lehrerinnen und Lehrern, oder auch vom Seelsorger, erinnern an die Heiligen Drei Könige aus der Bibel, die zu Jesus nach Bethlehem ziehen und ihm drei Geschenke geben. Man weiss zwar nicht, wie diese drei Männer geheissen haben, aber im Laufe der Jahrhunderte erhielten sie die Namen Kaspar, Melchior und Balthasar.
Viele meinen daher, die drei Buchstaben CMB, die an die Türe oder darüber auf den Türrahmen geschrieben werden (es gibt auch einen Kleber mit diesen Buchstaben) und dazu die aktuelle Jahreszahl, seien die Abkürzung für Caspar, Melchior und Balthasar. Das kann auch sein, aber heutzutage wird es meistens gelesen als: «Christus Mansionem Benedicat». Das ist Latein und heisst auf Deutsch: «Christus segne dieses Haus». Bei der Segnung eines Hauses wird also der Segen Christi erbeten, der allen Menschen, die darin wohnen, zuteilwerden soll.
Zu den drei Buchstaben kommen noch andere Zeichen, und zwar ein Stern, der den Stern von Bethlehem symbolisiert, dem die Drei Weisen damals zum Stall von Bethlehem gefolgt sind. Zwischen den Buchstaben stehen drei Kreuze für den dreifaltigen Gott: den Vater, den Sohn und den Heiliger Geist. Die Zahlen stehen für das Jahr in dem der Segen durch die Sternsinger verteilt werden. So steht dann im Jahr 2024 an der Türe zu lesen:
Das Sternsingen ist ein sinnvoller Brauch, der den Kindern in einfacher Weise einen Teil der Weihnachtsgeschichte nahebringt. Deshalb sind alle Eltern eingeladen, dieses Sternsingen in ihrer Pfarrei zu unterstützen.
Hie und da sieht man, dass einer der Drei Könige schwarz ist. Das soll keine Diskriminierung sein, sondern war einst ein Zeichen hoher Wertschätzung. Melchior galt als „Mohr“ und Vornehmster der drei. Da ein schwarz angemalter König heute aber falsch interpretiert werden kann, rät Missio Schweiz bei den Sternsingern dort vom Schminken ab, wo der Brauch nicht mehr verstanden wird oder den örtlichen Gepflogenheiten nicht mehr entspricht.
Pour offrir les meilleures expériences, nous utilisons des technologies telles que les cookies pour stocker et/ou accéder aux informations des appareils. Le fait de consentir à ces technologies nous permettra de traiter des données telles que le comportement de navigation ou les ID uniques sur ce site. Le fait de ne pas consentir ou de retirer son consentement peut avoir un effet négatif sur certaines caractéristiques et fonctions.
Fonctionnel
Immer aktiv
Le stockage ou l’accès technique est strictement nécessaire dans la finalité d’intérêt légitime de permettre l’utilisation d’un service spécifique explicitement demandé par l’abonné ou l’internaute, ou dans le seul but d’effectuer la transmission d’une communication sur un réseau de communications électroniques.
Préférences
Le stockage ou l’accès technique est nécessaire dans la finalité d’intérêt légitime de stocker des préférences qui ne sont pas demandées par l’abonné ou la personne utilisant le service.
Statistiques
Le stockage ou l’accès technique qui est utilisé exclusivement à des fins statistiques.Le stockage ou l’accès technique qui est utilisé exclusivement dans des finalités statistiques anonymes. En l’absence d’une assignation à comparaître, d’une conformité volontaire de la part de votre fournisseur d’accès à internet ou d’enregistrements supplémentaires provenant d’une tierce partie, les informations stockées ou extraites à cette seule fin ne peuvent généralement pas être utilisées pour vous identifier.
Marketing
Le stockage ou l’accès technique est nécessaire pour créer des profils d’internautes afin d’envoyer des publicités, ou pour suivre l’internaute sur un site web ou sur plusieurs sites web ayant des finalités marketing similaires.