Mai 2021: «Komm und sieh!»

Die grosse Bedeutung der direkten Begegnung

Am kommenden 16. Mai ist der 55. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Es ist ein Themensonntag, der leider oft zu wenig beachtet wird. Vielleicht weil manche meinen, dieser Sonntag und auch die Botschaft, die die Päpste in den vergangenen Jahrzehnten zu diesem Welttag jeweils veröffentlich hatten, seien nur etwas für Journalisten in Zeitung, Radio und Fernsehen. Dabei ist jeder Mensch, sei er gläubig oder nicht, ein Medienmensch, der bei der Begegnung mit anderen durch seine Worte und mehr noch durch seine Taten etwas berichtet. Darauf weist auch Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel hin.

.

Der Karfreitag

Foto: Wegkreuz in Saas Fee

Am 2. April begehen wir dieses Jahr  den Karfreitag. Woher stammt denn dieses Wort?
«Kara, chara» ist althochdeutsch und bedeutet «Trauer, Wehklage». Dieser Tag steht im Zeichen des Leidens und Sterbens Christi. Er ist der höchste Feiertag für evangelische Christen. Sie betonen besonders das Sterben Jesu für uns und die daraus resultierende Erlösung aus Sünde und Schuld.

Aber für die Katholiken ist dieser Tag doch auch wichtig!
Selbstverständlich! Nicht umsonst wird er als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen und ist neben dem Aschermittwoch der zweite Fast- und Abstinenztag im Kirchenjahr.

Sehr ökumenisch klingt das aber nicht gerade!
Heute sagt die evangelische Kirche: «Protestanten betrachten den Karfreitag als ganz besonderen Feiertag. Doch Ostern, die Feier der Auferstehung Jesu, ist für sie – wie für alle Christen – das höchste Fest.» Karfreitag ohne Ostern ist nur ein Freitag und Jesus ohne die Auferstehung, ein bedauernswerter Mensch, der wie so viele von der römischen Justizmaschinerie g-e-tötet wurde. Deshalb gehören beide Tage zusammen.

Wenn der Karfreitag auch für die Katholiken so wichtig ist, warum wird denn ausgerechnet an diesem Tag keine Eucharistie gefeiert?
Die drei heiligen Tage, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag sind liturgisch gesehen nur ein einziger Tag – und ein einziger Gottesdienst, der mit der Messe am Gründonnerstag beginnt und mit der Osternachtmesse schliesst, wobei mit dem Gründonnerstagabend schon der Karfreitag anfängt. Somit handelt es sich bei diesen drei Tage eigentlich um die längste Messe des Jahres.  

Warum spendet man am Karfreitag aber trotzdem am Schluss noch die Kommunion?
Diese Frage wird öfter diskutiert. Es gibt Gründe, keine Kommunionfeier abzuhalten, und Gründe dafür. Begründet wird die Kommunionspendung am Karfreitag damit, dass es nicht nur um Jesu Tod am Kreuz gehe, sondern um die ganze Erlösung. Zudem ermögliche dies die sakramentale Vereinigung der Gläubigen mit dem leidenden und sterbenden Christus. 

Besten Dank für die Auskunft         pam

Für jung und alt

Foto: © by_Rita Gäbel_pixelio.de

Diese beiden Bilder sind nicht identisch. Beim Bild rechts haben sich insgesamt acht Fehler eingeschlichen. Schauen Sie und überlegen Sie, was sich im Vergleich zum anderen Bild geändert hat.

In der christlichen Ikonographie gilt das Ei als eines der Symbole für die Auferstehung Jesu Christi, einige Autoren vergleichen das Öffnen der Schale mit dem des leeren Grabes am Ostermorgen. 
Im 12. Jahrhundert wurde von der katholischen Kirche die Benedictio ovorum, die Segnung von Eiern oder Osterspeisen, eingeführt. Zur Zeit Papst Pauls V. (1605–1621) betete der Priester in der Ostermesse: «Segne, Herr, wir bitten dich, diese Eier, die du geschaffen hast, auf dass sie eine bekömmliche Nahrung für deine gläubigen Diener werden, die sie in Dankbarkeit und in Erinnerung an die Auferstehung des Herrn zu sich nehmen.»
Das Färben von Eiern zu Ostern ist ein Brauchtum, das von Armenien über Russland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa bekannt ist. Für Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Das Wort Osterei erscheint im 14. Jahrhundert in der Bedeutung «zu Ostern abzulieferndes Zinsei». 1553 wird von roten Eiern bei der österlichen Speisenweihe berichtet. 1617 spricht Puteanus in seinem Werk Ovi enconium von beschrifteten, bemalten und geätzten Ostereiern, des-gleichen Georg Franck 1682 in der Schrift Satyrae, in der auch das Verstecken der Ostereier für Kinder und der Osterhase beschrieben werden. Eine weitere Erwähnung des Brauches, die Eier für Kinder zu verstecken, stammt aus dem Tagebuch des Abtes Jakob vom Kloster Schuttern (Ortenaukreis) für das Jahr 1691.              (siehe Wikipedia)

BETEN IM ALLTAG

O filii et filiae ist ein zwölfstrophiger 
lateinischer Hymnus, der zu Ostern 
und in der Osteroktav gesungen wird. 

1. Christen singet hocherfreut 
Der Herr der ewgen Herrlichkeit
Vom Tod ist auferstanden heut. Alleluja.
2. Die Frauen kamen schnell herbei 
Maria und die andern zwei 
Zu salben ihn mit Spezerei.
3. Die Jünger auch am frühen Tag 
Seh’n ängstlich an der Stätte nach 
Wo Jesus Christ begraben lag.
4. Der Liebesjünger Sankt Johann  
Dem Petrus eilend schnell voran  
Kam früher bei dem Grabe an.
5. Ein Engel dort im Lichtgewand  
Den frommen Frauen macht bekannt 
Dass Jesus Christus auferstand.
6. Die Jünger waren in dem Saal  
Da sprach der Herr zu ihnen all 
Der Friede sei euch allzumal.
7. Doch Thomas war nicht bei der Schar  
Der wollte nun fast leugnen gar  
Dass Christus auferstanden war.
8. Sieh Thomas, sieh die Seite an 
Sieh Händ und Füss, die Male dran 
O glaube doch, was Gott getan.
9. Als Thomas im genüber stand  
An Jesus dann die Male fand  
«Mein Herr, mein Gott!» er da bekannt.
10. Glückselig sind die nicht gesehn

Und dennoch fest im Glauben stehn 
Sie werden in den Himmel gehn.
11. An diesem Tag, den Gott gemacht  
Sei Lob & Ehr & Preis & Macht  
Dem Allerhöchsten dargebracht.
12. Auch wir von Tod und Höll befreit  
Erlöst zu ewger Herrlichkeit 
Wir danken jubelnd Christo heut! 

Das Evangelium nach Markus, eine Botschaft des Glücks

Der Stil des Markus passt gut zu unserer Zeit.

Foto: ESA

Es lohnt sich, das Markus-Evangelium in einem Zug durchzulesen – andere auch!  Weil es eine gute Nachricht ist, die zu uns von einem Lebenden spricht, der immer bei uns ist, wie er es schon bei den Jüngern gewesen war.  
Traditionell mit einem Löwen dargestellt, wegen der «wilden Tiere», mit denen Jesus während der vierzig Tage, in der er sich in der Wüste aufhielt, zusammenlebte (vgl. Markus 1, 12–13), schrieb der zweite Evangelist seinen Text zweifellos für die Christen in Rom, die von der Frohboschaft der ersten Missionare fasziniert waren. Man sieht in ihm einen Einheimischen aus Jerusalem, der zuerst ein Begleiter von Paulus und dann von Petrus war.
Seine Art zu schreiben überrascht uns und begeistert uns: Manchmal ist er in seinen Erzählungen reich an Details, die an Ort und Stelle festgehalten werden; anderseits ist er überraschend nüchtern, so sagt er z. B. nichts über die Kindheit Jesu. Das liegt daran, dass das Evangelium nicht in erster Linie geschrieben wurde, um unsere Neugier zu befriedigen, sondern um den toten und auferstandenen Christus zu bezeugen. Markus präsentiert den Messias in der Gestalt des leidenden Knechtes des Propheten Jesaja, und es ist, als ob sich seine Herrlichkeit auf sehr feine oder transparente, ja man könnte sagen sehr diskrete Art, zeigt. Das Evangelium des Markus stellt uns, seine Leser, vor die eindringliche Frage: Wer ist für dich dieser Mensch?
Die Frage ist zentral, sie beschäftigte schon die Apostel immerzu. Das zweite Evangelium zeigt, dass es für sie sehr schwierig war, Jesus und sein Handeln zu verstehen, da es nicht dem Bild entsprach, das sie von dem Messias hatten, der von Israel erwartet wurde. Schlussendlich ist es ein Heide, ein Fremder, ein römischer Zenturio, der ihn am Kreuz als «Gottes Sohn» erkennt (vgl. Markus 15, 39).  
Das Markus-Evangelium ist daher besonders gut geeignet für unsere Zeit, die sucht und zweifelt. Die begriffsstutzigen Jünger bieten dem zeitgenössischen Menschen guten Willens einen Spiegel ihrer eigenen Fragen. Es ist deshalb gut, genau auf die Texte dieses Evangeliums zu hören, aus dem uns während diesem Jahr (man nennt es das Lesejahr B) in den Gottesdiensten vorgelesen wird. Es lohnt sich, in diesen Texten « zuhause » zu sein.

François-Xavier Amherdt

Zahl der weltweit getöteten Christen stark angestiegen

Traurige Statistik
Die Zahl der Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens getötet wurden, hat einem Bericht zufolge zuletzt stark zugenommen. Das ist das Ergebnis des nun veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2021 der Hilfsorganisation Open Doors.
Seien im Zeitraum 2018/19 noch 2 983 Fälle dokumentiert worden, waren es zwischen Oktober 2019 und September 2020 mindestens 4 761, darunter mehr als 90 Prozent in Afrika, heisst es in dem Report.
Zu beobachten sei eine weiter zunehmende Intensität der Christenverfolgung, die auch durch die Corona-Epidemie und damit verbundene Diskriminierungen, Reise- und Ausgehverbote begünstigt werde. Weltweit sind demnach mehr als 340 Millionen Christen einem hohen bis extremen Mass an Verfolgung ausgesetzt.

Angriffe in Afrika
Besonders in Westafrika und der Sahelregion haben Angriffe islamistischer Gruppen auf Christen und ihre Kirchen laut Bericht stark zugenommen. In Nigeria seien mit 3 530 die meisten Christen getötet worden, der Grossteil von April bis August 2020, als das Land wegen der Pandemie abgeriegelt war.
Der Weltverfolgungsindex enthält eine Rangliste von 50 Ländern mit der stärksten Christenverfolgung. Zum 20. Mal in Folge steht Nordkorea auf Rang 1. Auf den Rängen 2 bis 10 folgen Afghanistan, Somalia, Libyen, Pakistan, Eritrea, Jemen, Iran, Nigeria und Indien.
China ist seit 2018 von Rang 43 auf aktuell Rang 17 des Index gestiegen. Open Doors verweist auf die immer stärkere digitale Überwachung der Bürger unter Staatschef Xi Jinping. Seit 2013 habe das Regime rund 18 000 Kirchen oder kirchliche Einrichtungen schliessen oder zerstören lassen, sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland.

Religiöser Nationalismus
In Indien sowie der Türkei macht die Hilfsorganisation religiösen Nationalismus für eingeschränkte Religionsfreiheit verantwortlich.
Unter der hindunationalistischen Regierung von Indiens Premierminister Narendra Modi habe sich die Anzahl der gemeldeten Übergriffe gegen Christen zwischen 2014 und 2018 verfünffacht. Im September beschlossene Einschränkungen für Nichtregierungsorganisationen sorgten dafür, dass Tausende von Christen geführte Krankenhäuser, Schulen und Initiativen keine Spenden mehr aus dem Ausland erhalten dürften.
Mit Blick auf die Türkei wirft die Hilfsorganisation Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, die Religionsausübung zu behindern, etwa durch Verweigerung der Aufenthaltsgenehmigung von ausländischen Geistlichen oder Mitarbeitern.
Durch die türkische Militäroffensive im Nordirak würden abermals viele jener Christen vertrieben, die ab 2014 vor dem IS aus der Ninive-Ebene in die Region Dohuk geflohen waren. Im Nordosten von Syrien hätten islamistische Söldner unter Führung der Türkei viele Christen vertrieben.
kath.ch/Christoph Arens (KNA) 

Christen im Heiligen Land
Die Christen sind im Heiligen Land eine kleine Minderheit. Genaue Zahlen sind schwer zu benennen, auch angesichts des Wegzugs vieler Christen in den vergangenen Jahren. In Israel sind es rund zwei Prozent von rund 8,7 Millionen Bürgern; viele von ihnen sind Araber.
Die Christen sind im Heiligen Land in rund 30 verschiedenen Kirchen, kirchlichen Gemeinschaften oder Denominationen zusammengeschlossen. Die bedeutendsten sind die Griechisch-Orthodoxen, die Armenier, Syrer, Kopten, Äthiopier, die Katholiken, Lutheraner und Anglikaner. Die katholische Kirche tritt neben den «Lateinern», den Gläubigen des römischen Ritus, in verschiedenen ostkirchlichen Gemeinschaften auf: Maroniten, Melkiten sowie katholische Armenier und Syrer.
Ein Ehrenrang innerhalb der Christenheit von Jerusalem wird dem orthodoxen Patriarchen Theophilos III. eingeräumt, dem Inhaber des frühchristlichen Patriarchalsitzes von Jerusalem. Er leitet auch die informelle Konferenz der christlichen Patriarchen und Bischöfe im Heiligen Land.
Alle christlichen Kirchen im Heiligen Land leiden unter einer zunehmenden Auswanderung aufgrund der teils prekären politischen oder wirtschaftlichen Lage. Auch in der Region um Bethle-hem, wo Christen früher die Mehrheit stellten, sind sie zur Minderheit geworden. Ihr Anteil an der Bevölkerung im enorm gewachsenen Jerusalem sank von rund 25 Prozent in den 1920er Jahren auf unter 2 Prozent im Jahr 2016. Das Lateinische Patriarchat wurde 1847 neu begründet. Es umfasst neben Israel und den Palästinenser-gebieten auch Jordanien und Zypern. 
kath.ch/kna

«Verfolgt und vergessen?»
Der Countdown bis zum Ende des Christentums in Teilen des Nahen Osten tickt immer lauter – und kann nur gestoppt werden, wenn die internationale Gemeinschaft jetzt handelt. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Bericht von «Kirche in Not». Er wurde vom britischen Nationalbüro des weltweiten päpstlichen Hilfswerks erstellt und liegt nun in deutscher Übersetzung vor.
Der Bericht umfasst den Zeitraum von 2017 bis 2019 und stellt die Entwicklung der Christenverfolgung in zahlreichen Weltregionen vor. Was die Entwicklung für die einzelnen Christen bedeutet, wird anhand zahlreicher Fallbeispiele und kurzer Länderberichte illustriert.

Zahl der Christen im Irak um bis zu 90 Prozent gesunken
In den Ländern des Nahen Ostens ist nach dem militärischen Sieg über den sogenannten «Islamischen Staat» der Völkermord an Christen und anderen Minderheiten gestoppt. Allerdings hält der Exodus der Christen aus der Region weiterhin an – die Angst vor einem Wiederaufflammen des Terrors ist zu gross. 
Vor dem Jahr 2003 gab es im Irak noch rund 1,5 Millionen Christen. Bis Mitte 2019 ist die Zahl auf deutlich unter 150 000 gefallen – ein Rückgang von bis zu 90 Prozent innerhalb nur einer Generation. Auch in Syrien ist die Anzahl der Christen seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 um zwei Drittel zurückgegangen.


Foto: © opendoors.ch

Mehr Aufmerksamkeit, aber Hilfen stocken
Der Bericht von «Kirche in Not» hebt hervor, dass die Weltöffentlichkeit in den vergangenen Jahren dem Thema Christenverfolgung mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ursachen waren neben dem Genozid im Irak unter anderem das Schicksal von Asia Bibi in Pakistan. Die Christin war wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilt und nach Jahren der Einzelhaft im Oktober 2018 freigesprochen worden.

Foto: © opendoors.ch

Die für Christen wie andere religiöse Minderheiten erforderlichen Hilfen wurden von der internationalen Gemeinschaft jedoch zu wenig gewährt, so der Bericht. Für den Wiederaufbau im Irak seien zum Beispiel von den USA umfangreiche Mit-tel zugesagt worden, die Auszahlung jedoch stockte. «Kirche in Not» und weitere Organisationen setzen sich für die Wiederbesiedelung christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene ein. Dort ist mittlerweile rund die Hälfte der ehemaligen Bewohner zurückgekehrt.

Asien ist neuer «Hotspot» der Christenverfolgung
«Verfolgt und Vergessen?» arbeitet ebenfalls heraus, dass sich in zahlreichen asiatischen Ländern die Situation für Christen und andere religiöse Minderheiten deutlich verschärft hat. Die Anschläge am Ostersonntag auf Sri Lanka mit über 250 Toten und mehr als 500 Verletzen haben dies gezeigt.
Neben islamistischen Gruppen sind ein zunehmender Nationalismus und autoritäre Regime für das gewaltsame Vorgehen gegenüber Christen verantwortlich. In Indien sind allein 2017 über 450 antichristliche Überfälle gemeldet worden, die meist auf das Konto von nationalistischen Hindus gehen. Auch in China hat sich trotz eines vorläufigen Übereinkommens mit dem Vatikan die Lage für Gläubige verschärft. Die kommunistische Regierung geht rigoros gegen religiöse Aktivitäten vor, die nicht staatlich genehmigt sind.

Foto: © Kirche in Not

In Afrika geht Verfolgung auch von Regierungen aus
Die meisten verfolgten Christen leben auf dem afrikanischen Kontinent, so der Bericht von «Kirche in Not». In Nigeria hält der Terror von Boko Haram weiter an, auch spielten im Landkonflikt mit mehrheitlich muslimischen Fulani-Nomaden religiöse Gewalt eine zunehmende Rolle. So seien allein in Nigeria im Jahr 2018 über 3 700 Christen getötet worden, ermittelt der Bericht.
In anderen Teilen Afrikas geht die Bedrohung für Christen vom Staat aus: So hat das Regime in Eritrea im Sommer 2019 die verbleibenden Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft geschlossen. Im Sudan habe die Regierung zahlreiche Kirchen angreifen und niederbrennen lassen.

«Wir haben es in der Hand»
«Der Bericht “Verfolgt und vergessen” zeigt einmal mehr: Die Lage für Christen weltweit ist ernst. Die Verletzungen des Grundrechts auf Religionsfreiheit nehmen weiter zu.»
«Der Bericht zeigt auch: Proteste und tatkräftige Hilfe machen einen Unterschied für verfolgte Christen». «Wir haben es in der Hand, in welchem Masse verfolgte Christen Hilfe erfahren.»

Mehr zum Thema bei www.opendoors.ch
oder bei www. kirche-in-not.ch 

                                                                                                                         

April 2021: Zahl der weltweit getöteten Christen stark angestiegen

Traurige Statistik

Die Zahl der Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens getötet wurden, hat einem Bericht zufolge zuletzt stark zugenommen. Das ist das Ergebnis des nun veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2021 der Hilfsorganisation Open Doors.
Seien im Zeitraum 2018/19 noch 2 983 Fälle dokumentiert worden, waren es zwischen Oktober 2019 und September 2020 mindestens 4 761, darunter mehr als 90 Prozent in Afrika, heisst es in dem Report.

.

Josef, der alte Depp

Gedanken über diesen verkannten Heiligen

Ich habe obigen Titel einmal über einen Zeitungsartikel gesetzt. Klar, dass dieser mir einige Kritik eingebracht hat, denn schliesslich ist Josef ein Heiliger und zudem der Bräutigam von Maria und der Pflegevater Jesu. Auch ist er Patron der Arbeiter, Patron der Kirche, der Sterbenden, mehrerer Länder, bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung, bei Wohnungsnot und noch einiges mehr.

Jahr des heiligen Josef
Daher ist natürlich mein provokativer Titel nicht angebracht, aber es ist doch so, dass viele Menschen in Josef nur einen alten Mann sehen, der in seinem Leben zu kurz gekommen ist und stets im Schatten von Maria stand und sich dann im Dunkel der Geschichte verliert, so nach dem Motto: «Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen!»
Diese Herabwürdigung tut dem heiligen Josef Unrecht, denn er ist viel mehr als der schweigende Dritte im Hintergrund und auch nicht der alte Depp, der von allen hintergangen und belächelt wird, über den man Witze macht und den man bedauert. Wer das denkt, verkennt Josef und seine Bedeutung für den christlichen Glauben. Gut, dass Papst Franziskus mit dem Ausrufen eines besonderen «Jahres des heiligen Josef», das am 8. Dezember 2020 begann und bis zum 8. Dezember 2021 dauern soll, seine Gestalt wieder ins Licht unseres Bewusstseins gerückt hat. In seinem Schreiben, das den Titel trägt «Patris corde» (mit dem Herzen eines Vaters) beschreibt der Papst den hl. Josef als «unauffälligen Mann, einen Menschen der täglichen, diskreten und verborgenen Gegenwart». Und doch sei Josef einer, «der in der Heilsgeschichte eine unvergleichliche Hauptrolle spielt».
Aber was wissen wir eigentlich vom heiligen Josef ? Nicht viel! Die Bibel berichtet nur sehr wenig von ihm und das Wenige könnte man natürlich auch noch kritisch hinterfragen. Ich möchte das hier nicht tun, sondern einfach ein paar Punkte aus Josefs Leben betrachten, wie sie uns in der Heiligen Schrift überliefert werden. 

Josef mit Jesus in der Synagoge
Ikonenmalerei, Sr Elisabeth,
La Maigrauge FR

Schwanger – aber nicht von ihm
Josef war der Sohn Jakobs bzw. Elis. Er stammte aus dem Haus von König David, aus dem nach dem Zeugnis des Alten Testamentes der Messias hervorgehen sollte. Trotz dieser königlichen Abstammung lebte und arbeitete Josef als ein-facher Zimmermann in Nazaret, ein Beruf, der ihn nicht reich machte, denn bei der Opferung Jesu im Tempel von Jerusalem brachten er und Maria zwei Turteltauben als Opfer dar, was als Opfergabe der Armen galt. In Nazaret verlobte sich Josef mit Maria, die wohl 14 Jahre alt war, was der damals üblichen Regelung im Judentum entsprach. Als Josef merkte, dass seine Verlobte schwanger ist, aber eben nicht von ihm, brach er nicht den Stab über Maria und verurteilte sie nicht. Vielmehr dachte er an eine stillschweigende Trennung, indem er ihr, wie nach dem Gesetz des Mose möglich, eine ein-fache Scheidungsurkunde ausstellt, weil dies menschlich am wenigsten verletzend ist. Aber, weil er nichts falsch machen wollte, schläft er noch einmal dar-über. Im Traum weiht ihn Gott durch einen Engel in das Geheimnis ein. Für Josef sind Träume nicht Schäume, viel-mehr weiss er, dass Gott auf vielfältige Weise zu uns spricht, hie und da eben auch in Träumen, die nicht immer leicht zu verstehen sind. Josef Ratzinger meinte dazu in einer Predigt: «Josef schläft, aber zugleich ist er fähig, den Engel zu hören. Es geht von ihm sozusagen das aus, was das Hohelied einmal sagte: “Ich schlief, aber mein Herz wachte” (Hld 5,2). Die Sinne ruhen, aber der Grund der Seele ist offen […], dass das Leben Gottes und seiner heiligen Engel an das Ohr seines Herzens dringt. In der Tiefe berührt sich eines jeden Menschen Seele mit Gott. Von innen her will er zu jedem von uns sprechen, ist er einem jeden von uns nahe». 

Jesu Geburt
Josef stand auf und führte Maria heim. Während der Schwangerschaft musste das junge Paar in Josefs Heimatstadt Betlehem ziehen, um sich dort auf kaiserlichen Befehl in Steuerlisten einzutragen. Dort brachte Maria ein Kind zur Welt, dem sie auf Anweisung des Engels den Namen Jesus gab. Josef dürfte damals noch ein junger Mann gewesen sein: zwischen 16 und 18 Jahre alt. Eine Erklärung darüber, warum Josef stets als alter Mann abgebildet ist, gibt der Theologe Jörg Sieger: «Die Vorstellung, dass er … schon sehr alt gewesen sei, beruht auf einem Irrtum, der auf alte Weihnachtsdarstellungen zurückgeht. In den ersten Jahrhunderten hat man gerne die Mutter mit dem Kind und den Weisen, die ihre Geschenke bringen, abgebildet. Und an den Rand der Szene stellte man meist einen alten Mann mit einem Stock. Diesen hat man später als Josef identifiziert und daraus geschlossen, dass er bei der Geburt dann schon sehr alt gewesen sei. Josef war mit dieser Abbildung aber gar nicht gemeint! Die greise Gestalt auf diesen alten Weihnachtsdarstellungen war der Seher Bileam aus dem Alten Testament.


Josef mit Jesus, Eingang zur Kapelle im Karmel von Develier JU, Foto Sr Catherine

Seine Weissagung: “Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen” (Numeri 24, 17) ging hier in Erfüllung, denn diese Prophezeiung sieht das Neue Testament in Jesus Christus erfüllt, und man hat ihn deshalb als deutende Person mit abgebildet». Ab dem 17. Jahrhundert ändert sich das Bild des Josef auch in der Kunst: jünger, vitaler, als Handwerker fest zupackend, mit Alltagsszenen der Heiligen Familie.

Treue
Josef blieb bei Maria, hielt zu ihr und das auch in schweren Zeiten, als Herodes das Kind töten wollte, um sich seine eigene Herrschaft zu sichern. Er floh mit Mutter und Kind nach Ägypten, von wo er erst nach Herodes’ Tod zurückkehrte. Im Gegensatz zu manchen Männern heute, lässt er die Frau nicht mit dem Kind sitzen. Er lebt uns die Treue zum einmal gegebenen Versprechen und zum geliebten Menschen vor – egal, was für Probleme und Nachteile dadurch entstehen könnten. 
Josef sei ein wichtiges Vorbild für alle Vater, schreibt Papst Franziskus. Vater werde man nicht, «indem man ein Kind in die Welt setzt, sondern indem man sich verantwortungsvoll um es kümmert». Vater zu sein bedeute, ein Kind in die Wirklichkeit des Lebens einzuführen und zu begleiten. Dies geschieht laut Franziskus nicht, indem man den Sohn, die Tochter «festhält, gefangen hält, besitzt, sondern sie zu Entscheidungen, Freiheit und Aufbruch befähigt». Wenn Josef als «keusch» bezeichnet werde, dann auch deshalb, weil «keusche Liebe» den anderen nicht besitzen und festschreiben wolle. Zugleich sei Josef aber auch «Vater im Annehmen», weil er «Maria ohne irgendwelche Vorbedingungen annimmt», eine noch heute bedeutsame Geste, «in dieser Welt, in der die psychische, verbale und physische Gewalt gegenüber der Frau offenkundig ist», wie der Papst feststellt. Doch Marias Ehemann nimmt laut Franziskus im Vertrauen auf den Herrn in seinem Leben auch die Ereignisse an, die er nicht versteht: Josef über-nimmt «mutig und stark» eine tragende Rolle, welche der Stärke, die vom Heiligen Geist kommt, entspringt. Es sei so, als ob uns Gott durch die Gestalt des heiligen Josef wiederholt: «Fürchtet euch nicht!», denn der Glaube gibt jedem glücklichen oder traurigen Ereignis einen Sinn.

Die menschliche Arbeit
Mit Blick auf die handwerkliche Tätigkeit des heiligen Josef, lädt der Papst auch dazu ein, «den Wert, die Bedeutung und die Notwendigkeit der Arbeit wieder neu zu entdecken» und so «eine neue “Normalität” zu begrün-den, in der niemand ausgeschlossen ist». Die Corona-Pandemie hat in vielen Ländern zu einem Ansteigen der Arbeitslosigkeit geführt. Dies beraubt die Betroffenen der «Gelegenheit, die eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten weiterzuentwickeln und sie in den Dienst der Gesellschaft und der Gemeinschaft zu stellen». Deshalb ruft Franziskus alle auf, dafür zu sorgen, dass «kein junger Mensch, keine Person, keine Familie ohne Arbeit!» ist. Die Gestalt des heiligen Josef ist auch heute noch aktuell und vorbildlich wie nie, «in einer Welt die Väter braucht, Despoten aber ablehnt» – jene also, «die Autorität mit Autoritarismus verwechseln, Dienst mit Unterwürfigkeit, Auseinandersetzung mit Unterdrückung, Nächstenliebe mit übertriebener Fürsorge, Stärke mit Zerstörung».

Unauffällig
Einmal noch erscheint Josef, als der 12-jährige Jesus im Tempel von Jerusalem zurückbleibt. Dann wird nichts mehr von Jesu Pflegevater berichtet. Ob dies wirklich geschah, weil er kurze Zeit später gestorben sei, ist nicht wirklich erwiesen. Die Forschung vermutet, dass sein Todeszeitpunkt zwischen der gemeinsamen Wallfahrt und dem öffentlichen Auftreten von Jesus liegen könnte. Die Bibel bringt keinen lobenden Nachruf und weiss auch nicht zu berichten, dass Josef von den Anhängern Jesu besonders verehrt wurde. Die Verehrung dieses grossen Menschen setzt erst 800 Jahre nach seinem Tod ganz zögerlich ein. Zu Recht schreibt Ulrich Lüke: «Mir imponiert an dieser Gestalt, dass da jemand ohne medienwirksames Gegacker das Notwendige und das Gute tut, einfach nur, weil es getan werden muss. Ohne Aufhebens von sich zu machen, besteht er den Alltag und heiligt ihn, d.h. lässt ihn heil werden, soweit es in seinen Gott zur Verfügung gestellten Kräften steht. Wie peinlich nimmt sich dagegen die im Blitzlichtgewitter zur Heldentat hochstilisierte, streng öffentliche Überreichung eines kleinen Schecks aus.

Wir können lernen von diesem Menschen: 
1. in der Beurteilung anderer nicht nur dem Augenschein zu vertrauen; 
2. mit dem Einspruch und Zuspruch Gottes im eigenen Inneren zu rechnen; 
3. treu zum einmal gegebenen Versprechen zu stehen, auch dann, wenn Nachteile zu erwarten sind und 
4. das Gute in Stille auch dann zu tun, wenn wir deshalb für “deppert” gehalten werden. Josef ist von stiller, aber umso nachhaltigerer Grösse. Diese Art von Grösse fehlt unserer Zeit».

Paul Martone

                                                                                                                         

Die Taufe, eine Zeugung Apg 8, 26–40

Geburt zu einem Leben aus Gott und dem Glauben

Foto: DR

Manche halten diesen Ausdruck für grob und erstaunlich. Jedenfalls, wenn wir von einer «Pastoral der Zeugung» sprechen. Das kommt zuerst einmal daher, dass die Taufe eine wirkliche «Geburt» zum Leben aus Gott und dem Glauben ist. Als Jesus dem Nikodemus aufzeigte, wie man ins Reich Gottes gelange, schlug er ihm vor, «aus Wasser und dem Heiligen Geist geboren» (Joh 3, 5) zu werden. Es gibt kein besonderes Alter, um die Taufe zu empfangen und aus dem Geist wiedergeboren zu werden.
Als der Diakon Philippus den äthiopischen Eunuchen auf dem Weg von Jeru-salem nach Gaza traf, wohin der Engel des Herrn ihn hingesandt hatte, erleben wir eine menschliche und geistliche Geburt, die die Taufe am Schluss ermöglicht (Apg 8, 26–40). Die Taufseelsorge findet hier ihr Vorbild.

– Der Gesandte des Geistes trifft den Hof–beamten der Königin Kandake, der sich gerade mit grundlegenden Fragen beschäftigt: Er liest aus dem Buch des Propheten Jesaja, ohne diesen jedoch zu verstehen. 

– Philippus fängt mit ihm ein Gespräch an und lässt sich in die Kutsche des Frem-den einladen.

– Der Kämmerer merkt, dass ihm jemand zuhört und ihn ernst nimmt. Daher fängt nun auch er an dem Mann Gottes Fragen zu stellen.

– So ist der Boden vorbereitet, damit Philippus dem Eunuchen die Gute Nachricht von Jesus verkünden kann.

– Der hohe Funktionär ist bis ins Inners-te von dieser privaten Unterweisung getroffen, sodass er von sich aus die Taufe erbittet.

– Einmal wiedergeboren, fährt er freudig auf seinem Weg weiter, aber er ist nun Träger eines Schatzes, den er mit dem königlichen Hof teilen kann.

– Der Gesandte des Herrn aber wird vom Heiligen Geist entführt, nachdem er die Taufe gespendet hatte, und setzt seine Verkündigung des Evangeliums fort.

Dies ist eine grossartige Form der Seel-sor-ge, ein schönes menschliches und geistliches Werk. Die Taufe besiegelt die Zeugung zum neuen Leben, Frucht einer einzigen entscheidenden Begegnung oder auch eines langen Weges. Sie fordert eine enge Verbindung mit Christus. Sie eröffnet ein neues Dasein in der Kraft des Geistes.

François-Xavier Amherdt

BETEN IM ALLTAG

Heilige Familie (Flachrelief, Stein), 
von Edious Nyagweta, Simbabwe, Afrika.
Museum Forum der Völker, 
Völkerkundemuseum der Franziskaner, Werl

© Foto Poss

Sei gegrüsst, du Beschützer des Erlösers
und Bräutigam der Jungfrau Maria.
Dir hat Gott seinen Sohn anvertraut;
auf dich setzte Maria ihr Vertrauen;
bei dir ist Christus zum Mann herangewachsen.

O heiliger Josef, erweise dich auch uns als Vater,
und führe uns auf unserem Lebensweg.
Erwirke uns Gnade, Barmherzigkeit und Mut,
und beschütze uns vor allem Bösen. Amen.

Papst Franziskus

Für jung und alt

Der Traum des Josef (1886–90), Fresko von M. Faustini in der Kapelle des heiligen Josef oder Spanische Kapelle, Wallfahrtsbasilika in Loreto, Italien. Foto © Poss

Die beiden Bilder sind nicht identisch. Beim rechten Bild haben sich insgesamt acht Fehler eingeschlichen. Schauen Sie genau hin und überlegen Sie, was sich im Vergleich zum linken Bild geändert hat.


Jakob wurde der Vater von Josef, dem Mann der Maria. Sie wurde die Mutter von Jesus, der auch Messias genannt wird.
Es folgt die Geschichte der Geburt von Jesus, dem Messias: Seine Mutter Maria war mit Josef verlobt. 
Da stellte sich heraus, dass Maria ein Kind erwartete, obwohl sie noch nicht miteinander geschlafen hatten. Sie war durch den Heiligen Geist schwanger geworden.
Josef, der schon als ihr Ehemann galt und ein aufrechter Mann war, nahm sich vor, den Ehevertrag stillschweigend rückgängig zu machen, um sie nicht zum Gespött werden zu lassen.
Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum. «Josef», sagte er, «du Sohn Davids, zögere nicht, Maria als deine Frau öffentlich zu dir zu holen. Denn das Kind, das sie erwartet, wurde vom Heiligen Geist gezeugt.»
Matthäus 1, 16–20

Kappe ab!

Wieso muss ein Mann in der Kirche seinen Hut oder seine Kappe abnehmen?
Dieser Brauch zeigt, dass ich Gott Respekt und Hochachtung erweisen will.

Und woher kommt dieser Brauch?
Die Regelung steht bereits in der Bibel, wo es heisst, dass es sich für den Mann nicht gehört, mit einer Kopfbedeckung vor Gott zu treten und zu beten. Denn die Kopfbedeckung eines Mannes war damals ein Zeichen für Ehre und Herrschaft. Und da in einer Kirche allein Gott die Ehre gebührt, zeigt ein Mann Demut und Ehrerbietung Gott gegenüber, wenn er Hut oder Mütze absetzt. 

Ich kann Gott aber doch auch samt Hut ehren?
Natürlich kann man Gott auch ehren, wenn man eine Kopfbedeckung trägt. Die Bibel erklärt aber, dass ein Mann sein Haupt nicht verhüllen solle, weil er Abbild und Abglanz Gottes ist. Der Mann, der einen Hut oder eine Kappe in der Kirche trägt, verunehrt nach der Meinung des Apostel Paulus den Herrn Jesus Christus. Dahinter steckt das Empfinden, dass alles «Bedecken» und «Verhüllen» Ausdruck einer Scheu oder Unterordnung ist. Der Mann darf und soll frei und ohne diese Art von Scheu vor Gott stehen, weil er in Christus das Abbild Gottes ist.

Klingt etwas kompliziert!
Man kann sagen, dass das Abnehmen eines Hutes oder einer Kappe in der Kirche das Zeichen dafür sein soll, dass ich ein freier Mensch bin, der von Gott als sein Abbild geschaffen worden ist. Der Brauch des Abnehmens der Kopfbedeckung in der Kirche will also keine Bevormundung sein, sondern unter-streicht, die Grösse und Würde, die ein Mensch vor Gott hat, vor dem er nichts verstecken muss.

Bin ich denn nur ohne Hut ein guter Christ?
Klar kann man sagen, diese Regelung sei wirklich ein alter Hut und darüber kann man geteilter Meinung sein. Es hängt aber nicht vom Tragen bzw. Nicht-Tragen der Kappe in der Kirche ab, ob jemand ein guter oder ein schlechter Christ ist. Das ist «nur» ein äusseres Zeichen, durch das wir aber auch sehr viel von unserer inneren Haltung ausdrücken können.

Besten Dank für die Auskunft         pam

Foto: Poss

März 2021: Josef, der alte Depp

Gedanken über diesen verkannten Heiligen

Ich habe obigen Titel einmal über einen Zeitungsartikel gesetzt. Klar, dass dieser mir einige Kritik eingebracht hat, denn schliesslich ist Josef ein Heiliger und zudem der Bräutigam von Maria und der Pflegevater Jesu. Auch ist er Patron der Arbeiter, Patron der Kirche, der Sterbenden, mehrerer Länder, bei Augenleiden, in Versuchungen und Verzweiflung, bei Wohnungsnot und noch einiges mehr.

Die Asche, das Zeichen der Hoffnung

Foto: © by_Karl-Michael_Soemer_pixelio.de

Am 17. Februar ist Aschermittwoch, an dem viele sich mit Asche ein Kreuz auf den Kopf streuen, oder auf die Stirn zeichnen lassen. Woher stammt denn eigentlich diese Asche? Die meisten Pfarrhäuser haben keinen Holzofen mehr.
Seit dem 12. Jahrhundert wird die Asche durch das Verbrennen der Palmzweige vom Palmsonntag aus dem letzten Jahr erzeugt. Dies geschieht bis heute, denn die Palmzweige wurden ja gesegnet und man sollte sie daher nicht einfach im Kehricht entsorgen.

Und was will man durch das Auflegen der Asche ausdrücken?
Seit alters her ist es ein Zeichen, dass mit diesem Tag die Fastenzeit beginnt, also die Zeit der Busse und der Umkehr. Man geht «in Sack und Asche» (Mt 11, 21) als eindrückliches Zeichen der erneuten Hinwendung zu Jesus Christus und seiner Botschaft.

Die Asche erinnert aber, vor allem in unserer Zeit, in der viele Verstorbene sich kremieren, also verbrennen lassen, sehr stark an die Vergänglichkeit des Lebens.
Das ist ja auch der Sinn des Spruches, der bei der Austeilung der Asche gesagt wird: «Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehrst!» Es erinnert daran, dass wir vergängliche Wesen sind und eines fernen oder nahen Tages sterben werden.

Dieses Zeichen der Hinfälligkeit und Vergänglichkeit des Menschen trifft mich aber sehr hart.
Die Asche kann auch zum Zeichen des Trostes und der Hoffnung werden. Sie wird vor dem Austeilen ja gesegnet. Damit wird ausgedrückt, dass es jemanden gibt, der immer bei uns ist, uns auf unserem Lebensweg begleitet, auch dann, wenn wir unsere Grenzen erfahren, wenn die Lebenskraft erschüttert wird, wenn wir endgültig diese Welt verlassen müssen. Bei Christus, der uns einlädt ihm zu folgen, sind wir auch in unseren Grenzerfahrungen gut aufgehoben.

Besten Dank! So habe ich diesen Ritus mit der Asche noch nie betrachtet.   pam       

BETEN IM ALLTAG

Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre,
Ihr Schall pflanzt seinen Namen fort.
Ihn rühmt der Erdkreis, ihn preisen die Meere,
Vernimm, o Mensch, ihr göttlich Wort.

Wer trägt der Himmel unzählbare Sterne?
Wer führt die Sonn’ aus ihrem Zelt?
Sie kommt und leuchtet und lacht uns von ferne,
Und läuft den Weg gleich wie ein Held.

Vernimm’s, und siehe die Wunder der Werke.
Die die Natur dir aufgestellt!
Verkündigt Weisheit und Ordnung und Stärke
Dir nicht den Herrn, den Herrn der Welt?

Kannst du der Wesen unzählbare Heere,
Den kleinsten Staub fühllos beschaun?
Durch wen ist alles? O gib ihm die Ehre!
Mir, ruft der Herr, sollst du vertraun.

Mein ist die Kraft, mein ist Himmel und Erde;
An meinen Werken kennst du mich.
Ich bin’s, und werde sein, der ich sein werde,
Dein Gott und Vater ewiglich.

Ich bin dein Schöpfer, bin Weisheit und Güte,
Ein Gott der Ordnung und dein Heil;
Ich bin’s! Mich liebe von ganzem Gemüte,
Und nimm an meiner Gnade teil.

Foto © by_s.kunka_pixelio.de

Drehbuch für eine bessere Zukunft

Was schreiben Sie in Ihr Drehbuch des Lebens?

Liebe Leserin, lieber Leser

Jeden Tag aufs Neue füllen wir die noch leeren Seiten in unserem «Drehbuch des Lebens» mit Routinen und Alltagstätigkeiten wie aufstehen, pendeln, arbeiten und einkaufen. Das Schöne, die Freude und auch die Ruhe kommen oft zu kurz.
Die Fastenzeit bietet die Chance, innezuhalten und die Pflichten und den Stress bewusst gegen Momente einzutauschen, die den Blick weiten und uns guttun. Geben Sie Ihrem «Drehbuch des Lebens» doch einmal bewusst eine neue Richtung, indem Sie Szenen ändern und auch mal eine neue Perspektive einnehmen.Zum Beispiel jene von Menschen im globalen Süden, deren «Drehbuch des Lebens» oft mitgeschrieben wird von Hunger, Armut, Ungerechtigkeit und vermehrt von den lebensbedrohlichen Folgen des Klimawandels. Mit Ihrer Spende können Sie dazu beitragen, dass es im Leben der Menschen in unseren Projekten eine Kehrtwende zum Besseren gibt. Herzlichen Dank.

Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Fastenzeit.

+ Bischof Felix Gmür, Stiftungsratspräsident / Fastenopfer
Raymond Dumont, Präsident / Partner sein
Jeanne Pestalozzi, Stiftungsratspräsidentin / Brot für alle

Machen Sie dieses Drehbuch zu Ihrem eigenen. 

Wie schön wäre es, sich einfach seine Zukunft selbst schreiben zu können. Die Welt als besseren Ort für alle zum Beispiel. Das ist einfacher als gedacht: Denn Veränderungen beginnen bei uns selbst. Notieren Sie sich, welchen Teil Ihres «Drehbuch des Lebens» Sie neu schreiben möchten.
Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise. Erfahren Sie von den Menschen im Süden, welchen Einfluss unser Konsum aufs Klima und die Lebensrealitäten im Süden hat. Und lassen Sie sich inspirieren, was Sie selbst für den Klimaschutz tun können: www.klimagerechtigkeit-jetzt.ch


                                                                                                                         

Für jung und alt

Diese beiden Bilder sind nicht identisch. Beim rechten Bild haben sich insgesamt sieben Fehler eingeschlichen. 

Tag des Geweihten Lebens
Geweihtes Leben (lateinisch Vita consecrata) beschreibt vor allem im Christentum eine Anzahl von Formen des gottgeweihten Lebens, die in ihrer Ursprungsform auf das frühe Christentum zurückgehen. 
Am 2. Februar beging die katholische Kirche traditionell ihren «Tag des geweihten Lebens» mit zahlreichen Veranstaltungen. Papst Johannes Paul II. hatte den Tag am Kirchenfest «Mariä Lichtmess» im Jahr 1997 eingeführt, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens zu fördern.
Der Welttag soll ein Gebets- und der Reflektiontag der Ortskirchen sein und helfen, das Geschenk des geweihten Lebens immer mehr zu schätzen und sich an seiner Botschaft zu messen, um das rechte und fruchtbare Gleichgewicht zwischen Aktion und Kontemplation, Gebet und tätiger Nächstenliebe, Engagement im Hier und Jetzt der Geschichte und eschatologischer Erwartung zu finden.
Das Leben der besonderen Weihe an Gott in seinen vielfältigen Ausdrucksformen steht somit im Dienst an der Taufweihe aller Gläubigen.
www.kathpedia.com

Die Salbung:

eine reichhaltige Sammlung an Lesungen

Foto: © Philippe Martin

Die Leidenschaft Gottes für alle, die leiden
Neben dem Abschnitt aus dem Jakobusbrief (5, 13–16), auf den sich die katholische Theologie beruft, um die Krankensalbung als eines der sieben Sakramente zu erklären, schlägt das «Rituale»der Sakramente für die Kranken eine Vielzahl an biblischen Texten vor, die von der Leidenschaft Gottes für alle, die an Leib und Seele leiden, berichten. Es lohnt sich, sich gründlich mit ihnen zu befassen, um den Reichtum dieses Sakramentes zu entdecken und seine Feier an jeden konkreten Fall anzupassen.

Gebrochene Herzen heilen
 Angesichts menschlicher Not, wie etwa beim unschuldigen Ijob, der zu Unrecht all seiner Güter beraubt wurde (Ijob 3, 1–33; 7, 1–11), setzt sich der Herr selbst dafür ein, uns zu retten (Jesaja 35, 1–10): Er zeigt seinen Willen darin (Weisheit 9, 9–18), dass er dem Messias den Auftrag anvertraut, gebrochene Herzen zu heilen (Jes 61, 1–3).

Heilung und Ruhe
 Seine Krankenheilungen sind für Christus (Matthäus 15, 29–31) Zeichen für das Kom-men des Reiches Gottes (Lukas 7, 19–23; 10, 5–9): die Blinden sehen (Markus 10, 46–52; Johannes 9, 1–7), der Gelähmte steht auf (Mk 2, 1–12), die Aussätzigen werden rein (Mt 8, 1–4). Alle, die in seine Nähe kommen, finden Ruhe (Mt 11, 25–30), weil er so weit geht, sich mit den Kranken zu identifizieren (Mt 25, 31–40). Wir müssen den Vater bitten (Lk 11, 5–13), damit wir offen sein können für dieses Gesetz der Liebe, dessen Vorbild der barmherzige Samariter ist (Lk 10, 25–37), und bereit für das Kommen des Menschensohnes (Lk 12, 35–44).

Vom Leiden zur Herrlichkeit 
Da «Jesus unsere Leiden auf sich genommen hat» (Mt 8, 17), sendet er seine
Apos-tel aus, um sein Werk fortzusetzen (Mk 16, 15–20). Durch den Glauben an seinen Namen werden die Behinderten geheilt (Apostelgeschichte 3, 1–16). Wenn wir uns mit seinem Leiden vereinen, werden wir an seiner Herrlichkeit teilhaben (Römer 8, 14–27). Jesus kannte, wie wir, Prüfungen (Hebräer 4, 14–16; 5, 7–9): Nichts kann uns daher von seiner Liebe trennen (Röm 8, 31–39), und eines Tages wird Gott alle Tränen von unseren Augen abwischen (Offenbarung 21, 1–7). Lassen Sie uns in der Zwischenzeit die Kranken wie den Herrn selbst willkommen heissen (Galater 4, 12–19) und helfen wir einander das Leid zu tragen (1. Korinther 12, 12–27).

François-Xavier Amherdt

An Pfarreiblatt abonnieren


    Wordpress Social Share Plugin powered by Ultimatelysocial
    LinkedIn
    Share
    WhatsApp