Falls es einen Sportler in der Bibel gibt, ist es der Apostel der Nationen, der Kämpfer des Herrn. Paulus verwendet oft Vergleiche aus der Welt des Sportes, um den Einsatz der Getauften in der Nachfolge Christi darzustellen, und er lässt sich auch persönlich darauf ein: «Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!», ruft er aus (1. Korinther 9, 16), und ohne zu zögern erträgt er Prüfungen, Gefängnis und Tod. Er verwandelt sich in einen Langstreckenläufer: «Darum laufe ich wie einer, der nicht ziellos läuft»(9, 26a); in einen entschlossenen Boxer: «Ich kämpfe mit der Faust wie einer, der nicht in die Luft schlägt»(9, 26b); in einen Sportler, der sich einem rauen Training unterzieht, um zu verhindern, dass er ins Abseits gerät:«Vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit ich nicht anderen verkünde und selbst verworfen werde»(9, 27). Sein ständiger Einsatz für den Dienst an der Guten Nachricht verfolgt ein einziges Ziel: die Errettung aller, die der Meister ihm anvertraut hat: «Wisst ihr nicht, dass die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!»(9, 24).
Ja, es ist notwendig, seinen Körper, seine Intelligenz und sein ganzes Sein für den Sieg des Reiches Gottes fit zu halten. Dies ist das erste Gebot, der zentrale Kern des gesamten Neuen Testaments: «Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft»(Markus 12, 30). Nehmen wir uns ein Beispiel an den Leistungssportlern: «Jeder Wettkämpfer lebt aber völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen» (1. Korinther 9, 25). Es ist dies die berühmte Begründung für ein «Jetzt erst recht!». Wenn Turner und Zehnkämpfer bereit sind, ihre Freizeit, ihre Ernährung und ihr Lebenstempo zu opfern, um einen sehr kurzlebigen Meistertitel zu gewinnen, um wie viel mehr werden wir alle, die getauft sind, gedrängt, alles zu investieren, um die einzige Belohnung zu erhalten, die nicht verdorrt, die Krone der ewigen Herrlichkeit (stephanos auf Griechisch). Und an den «Evangelischen Spielen» nehmen alle teil: Es sind die Schwachen, die auf die höchsten Stufen des Podiums des Geistes klettern.
Letzthin habe ich gelesen, dass man auch mit den Füssen beten könne. Wie soll denn das gehen? Der Ausdruck ist sicher zuerst gewöhnungsbedürftig, aber er unterstreicht, dass wir Menschen ganzheitlich, also nicht nur mit dem Mund beten können, sondern mit dem ganzen Körper, auch mit den Füssen.
Und was verstehen Sie denn darunter? Gerade die diesjährigen Sommerferien laden uns zum Beten mit den Füssen ein. Corona-bedingt sind unsere Reisemöglichkeiten wahrscheinlich noch etwas eingeschränkt, so dass viele von uns in der Heimat Ferien machen. Hier bietet sich die gute Gelegenheit einmal die vielen Wallfahrtsorte unseres Landes zu entdecken und zwar nicht bequem mit dem Auto oder dem Zug, sondern zu Fuss.
Das kann aber mühsam sein. Das stimmt, aber genau das bedeutet «Beten mit den Füssen». Ich mache mich auf den Weg zu einem Heiligtum, nehme dabei vielleicht auch einige Mühen und Strapazen auf mich, um mein Ziel zu erreichen. Unterwegs kann ich still oder in der Gemeinschaft der mich begleitenden Menschen beten.
Laufen und gleichzeitig beten, kann aber sehr mühsam sein. Beten geschieht ja nicht nur durch das Sprechen, sondern eben mit den Füssen. Ich breche auf, lasse meinen Arbeitsplatz hinter mir und trage all meine Sorgen und Probleme mit mir zu Gott, dem ich im angestrebten Heiligtum begegnen will. Ich kann ihn aber auch schon unterwegs erfahren, indem ich durch das staunende Betrachten seiner Schöpfung dem Schöpfer danke und ihn neu schätzen lerne.
Das erinnert aber stark an einen Selbstfindungstrip Das wäre ja auch nicht nur schlecht, denn ich kann den anderen nur offen begegnen, wenn ich mich selbst gefunden habe und weiss, wer ich bin. Bei diesem Unterwegssein und den Begegnungen mit anderen Menschen und dem Umgang mit ihnen kann ich sehr viel lernen, was christlicher Glaube ist und ich kann so konkret erleben, was die ganze Kirche auszeichnet: pilgerndes Gottesvolk zu sein, eine Gemeinschaft, die miteinander auf dem Weg ist und sich gegenseitig stärkt und ermutigt. Das ist Beten mit den Füssen
Besten Dank, Herr Pfarrer. Ich werde versuchen in den kommenden Ferien diese Art des Betens umzusetzen. mpl
Darstellung der Anna Selbdritt. Dieser Ausdruck bedeutet «zu dritt» oder «Teil einer Dreiergruppe». In der christlichen Ikonographie ist die Heilige Anna nämlich oft mit ihrer Tochter Maria und dem Jesuskind darge-stellt worden. Die Darstellungen von Grossmutter Anna, Mutter Maria und dem Jesuskind waren seit dem 16. Jahr-hundert fester Bestandteil der Volksfrömmigkeit.
Bild der heiligen Anna Selbdritt in der Hofkirche von Luzern, Statue der St. Anna-Schwestern
Gebet zur heiligen Anna für die Kinder
Heilige Mutter Anna! Deiner Muttersorge war die selige Jungfrau Maria, die Mutter unseres Herrn Jesus Christus, anvertraut. Unter deiner Hut wuchs sie heran, die sich ganz Gott schenken wollte und so für uns zur Mittlerin der Gnade wurde. Ich bitte dich für unsere Kinder: Erbitte uns den Beistand Gottes, dass unsere Kinder unter unserer Hut zu guten, glücklichen Menschen und überzeugenden Christen heranwachsen. Erbitte uns die Eigenschaften, die dazu notwendig sind: Verständnis in allem; tiefe Liebe zu unseren Kindern; Einsicht, was gut für sie ist; milde Strenge und achtungsvolle Zurückhaltung zur richtigen Zeit, rechtes Augenmass in der Sorge und im Gewähren lassen; Bereitschaft, sie zur Selbstständigkeit zu erziehen und sie zur rechten Zeit in die Freiheit entlassen zu können. Halte deine mütterliche Hand über unsere Kinder, wo unsere Anstrengung und Sorge nichts mehr vermag: beschütze sie vor Krankheit an Leib und Gemüt, vor Unfall und allzu schweren Prüfungen; beschütze sie vor Einflüssen, die sie auf falsche Wege bringen, und vor falschen Freunden. Erwecke in ihnen die Liebe zu allem, was edel ist, und bestärke sie in ihrem Glauben und bewahre sie vor allzu schweren Glaubenskrisen, damit sie mit unserer Hilfe das Ziel erlangen, das Gott für sie gesteckt hat, hier im Leben und dort in der Ewigkeit, der beglückenden Gemeinschaft mit ihm. Amen.
(Quelle: Basilika St. Anna, Altötting, basilika.ds-it.com)
Heiliger Antonius, voller Vertrauen und gestärkt von der Gewissheit, dass wir nicht umsonst zu dir beten, nehme auch ich meine Zuflucht zu dir, denn du bist ein mächtiger Fürsprecher vor Gott.
Du, der ein Leben des Evangeliums geführt hast, komme mir zu Hilfe und bestärke meinen Glauben und meine christliche Hoffnung; du, Prediger der Botschaft der Menschenliebe, wecke in allen Menschen den Wunsch nach Friedenund Brüderschaft: Du, Schutzpatronder Armen und Leidenden, hilf’ den Armen und den Verlassenen.
Segne meine Arbeit und meine Familie, halte fern von meinen Angehörigen Krankheiten und alle Gefahren für Leib und Seele. Gib, dass ich auch in Stunden der Prüfung und des Leides stark bleibe in meinem Glauben und in der Liebe zu Gott. Amen.
In der vergangenen Osterzeit wurde oft «Halleluja» gesungen. Können Sie mir erklären, woher dieses Wort stammt? Das Wort «Halleluja» stammt aus dem Hebräischen, also der Sprache des Volkes Israel und ist ein liturgischer Jubelgesang und ein Aufruf zum Lobe Gottes.
Und was heisst «Halleluja»? Das Wort setzt sich zusammen aus «hillel» (hebräisch für «preisen») und «Jah», was eine Abkürzung für den Namen Gottes, also Jahwe ist. Somit heisst «Hal-leluja»: Preist den Herrn!
Das kommt also in der Bibel vor? Ja, in den Psalmen des Alten Testaments finden wir es 23mal. Zudem wird es vier Mal in der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament gesungen.
Manchmal kann man auch «Alleluja» lesen. Was hat es damit auf sich? Das ist die lateinische Form, die aus dem Griechischen übernommen wurde. Die griechische Sprache kennt den Buchstaben «H» nicht, deshalb ist er hier weggefallen. Das Wort bedeutet aber dasselbe.
Wird das «Halleluja» in den katholischen Gottesdiensten nur in der Osterzeit gebetet oder gesungen? Nein, sondern in jeder Messe und zwar vor dem Evangelium! Nur in der Fastenzeit wird darauf verzichtet.
Und warum ausgerechnet vor dem Evangelium? Die Gläubigen begrüssen mit diesem Jubelgesang den Herrn Jesus, der im Evangelium sein Wort an uns richtet. Es ist dasselbe wie die Leute, die Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem mit Hosanna-Rufen als König von Israel willkommen hiessen.
Modern gesagt! In moderner Sprache kann man Halleluja übersetzen mit: Hurra, Bravo, Juhui usw. Deshalb soll das Halleluja nicht einfach nur so gesprochen, sondern wirklich mit froher Stimme gesungen werden. Kann es nicht gesungen werden, so ist es eines der wenigen Elemente der Liturgie, die in einem solchen Fall weggelassen werden, so zumindest schreibt es das Liturgische Institut der Schweiz. Lieber kein Alleluja als ein nur gesprochenes. pam
Die jungen Menschen müssen sich den Schatz des Glaubens aneignen
Zeichnung aus Youcat
«Euch jungen Menschen kommt in besonderer Weise die Aufgabe der Evangelisierung dieses “digitalen Kontinents” zu. Seid bereit, euch mit Begeisterung die Verkündigung des Evangeliums bei euren Alters-genossen zur Aufgabe zu machen!» Diese feurigen Äusserungen des “alten” Papstes Benedikt XVI. zum Medientag 2009 drücken das Vertrauen aus, das die Führer der katholischen Kirche den jungen Menschen von heute entgegenbringen. Letztere sind in der Lage, sich den Schatz des Glaubens anzueignen (siehe Youcat und Youcat-Jugendgebetbuch) und ihn besser zu teilen als ihre Ahnen, mit all den Quali-täten kreativer Neuerungen, spiritueller Tiefe und technologischer Kompetenz, zu denen sie fähig sind.
Jeremia: ein junger Prophet Die Propheten der Bibel verweigern sich Gott regelmässig, wenn sie seinen Ruf erhalten: «Ach, Herr und Gott, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung». Regelmässig erwidert der Gott Israels: «Sag nicht: “Ich bin zu jung!” Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden» (Jeremia 1, 6–7). Der Herr glaubt an junge Menschen, er legt seine Worte in ihren Mund, er macht sie zu Sprechern seiner guten Nachricht für die Nationen und Königreiche (vgl. Jer 1,9b-10a). Er macht sie zu seinen Zeugen im Internet, würden wir heute sagen. Das ist keine Frage des Alters, sondern der Annahme der göttlichen Gegenwart und der Verfügbarkeit für seinen Geist: «Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten» (Jer 1, 8). Den Kindern und den Jugendlichen, das heisst uns allen, sagt Gott: «Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutter-schoss hervorkamst, habe ich dich geheiligt» (Jer 1. 5), jeweils für eine bestimmte Berufung. Die Bibel erkennt immer wieder das Potenzial von Kindheit und Jugend an, so dass das Himmelreich für diejenigen ist, die wie die Kleinen sein werden (vgl. Matthäus 10, 1–4). Der Herr «ist mit» den jungen Leuten, wo immer sie sich auch treffen. Die Neuevangelisierung gehört ihnen. Die Mission ist zeitlos: Junge Menschen beteiligen sich aktiv daran. Rufen wir sie ausgiebig! Unterstützen wir sie mit allen Mitteln! Öffnen wir ihnen die Türen unserer Gruppen, Teams und Pfarreiräte!
Dieses Motto des Bistums St. Gallen möchte ich über die Gedanken zum «Jahr der Familie» stellen, das Papst Franziskus Ende 2020 ausgerufen hat. In diesem «Jahr der Familie», das am 19. März 2021 eröffnet wurde, soll besonders über die Enzy-klika «Amoris Laetitia» nachgedacht werden.
Dieses Motto des Bistums St. Gallen möchte ich über die Gedanken zum «Jahr der Familie» stellen, das Papst Franziskus Ende 2020 ausgerufen hat. In diesem «Jahr der Familie», das am 19. März 2021 eröffnet wurde, soll besonders über die Enzyklika «Amoris Laetitia» nachgedacht werden.
Die Hauptanliegen In einem Interview mit Radio Vatikan hat der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, erklärt, was das Anliegen des Papstes für dieses Jahr ist. Der Papst «selbst schreibt und sagt, dass es eigentlich drei oder vier Hauptanliegen sind. Am 19. März waren es genau fünf Jahre her, dass «Amoris Laetitia» unterzeichnet und veröffentlicht wurde. Er möchte, dass wir erstens den Inhalt von «Amoris Laetitia» in diesem Jahr noch einmal wirklich in den Mittelpunkt der Betrachtungen unseres Denkens setzen sollen und, dass zweitens die Ehe als Sakrament gestärkt werden soll. Die Beobachtung des Papstes ist, dass sehr viel gesprochen wird über die soziologische und juristische sowie psychologische Bedeutung der Ehe, aber die theologische und spirituelle Dimension zu kurz kommt. Das ist das zweite Anliegen, das in den Mittelpunkt rückt und das Dritte ist schlicht und ergreifend, dass er die Familien und die Ehen wirklich als selbst aktiv handelnde Familienpastoral in der Verkündigung im Leben der Kirche ins Bewusstsein heben will. Das sind die drei Hauptanliegen. Immer wieder klingt die Sorge durch, dass gerade jungen Menschen diese Dimension von Ehe und dann Familie überhaupt nochmal deutlich gemacht werden muss, da sie diese oftmals nicht kennen.
Raus aus der Mief-Ecke Der Papst will die katholische Auffassung von Ehe, Liebe und Sexualität aus der Mief-Ecke von Lebensfeindlichkeit und rigider Lehre holen, in der viele sie sehen. Der christliche Glaube bietet seiner Ansicht nach viel mehr, ohne dass es grosser Änderungen in der Morallehre bedürfe. Die heilige Familie ist nach den Vorstellungen des Papstes «das Vorbild, in dem alle Familien der Welt Inspiration und einen sicheren Bezugspunkt finden können». Diese Familie wurde jedoch im Laufe der Jahrhunderte so heilig gemacht, dass sie in der Wirklichkeit kaum bestehen kann. Doch sie war in Tat und Wahrheit alles andere als heilig, wenn wir diese Heiligkeit als vollkommen und nur harmonisch definieren. Wer das Neue Testament kennt, weiss um das nicht nur glückliche Familienleben von Josef, Maria und Jesus. Wahrlich, alles andere als eine heilige Familie! Und gerade deshalb ist sie auch heute noch hoch aktuell. Natürlich gibt es in Familien auch Auseinandersetzungen, mitunter sehr heftige. Wenn irgend möglich soll solcher Streit nach Franziskus‘ Worten beendet werden, «bevor der Tag zu Ende geht». Denn der «kalte Krieg des nächsten Tages ist noch schlimmer», so der Papst. Dabei erinnerte er erneut an drei für das Zusammenleben wichtigen Worte: «Bitte, Danke und Entschuldigung». In der breiten Öffentlichkeit wird immer wieder davon gesprochen, dass rund 50% aller Ehe geschieden werden. Dabei wird aber vergessen, dass es auch 50% Ehen gibt, die halten. Ehen, in denen die Menschen ihr Glück gefunden haben. Auch das gilt es zu sehen. Es gibt auch heute noch glückliche Familien, in denen es hie und da auch Krach und Krisen gibt, die sich aber immer wieder «zusammenraufen», siebenundsiebzigmalsiebenmal einander verzeihen und sich unzählige Male eine neue Chance geben. Papst Benedikt XVI. hat anlässlich des 7. Weltfamilientreffens in Mailand im Juni 2012 folgende Ratschläge gegeben um in Partnerschaft und Familie in der Liebe zu wachsen: «eine ständige Beziehung zu Gott unterhalten und am kirchlichen Leben teilnehmen, den Dialog pflegen, den Standpunkt des anderen respektieren, bereit sein zu dienen, geduldig sein mit den Schwächen des anderen, fähig sein zu verzeihen und um Verzeihung zu bitten, eventuelle Konflikte mit Verständigkeit und Demut überwinden, die Richtlinien der Erziehung miteinander abstimmen, offen sein für die anderen Familien, aufmerksam gegenüber den Armen und verantwortlich in der zivilen Gesellschaft. All das sind Elemente, die die Familie aufbauen. Lebt sie mutig, in der Gewissheit, dass ihr in dem Mass, in dem ihr mit Hilfe der göttlichen Gnade die Liebe zueinander und zu allen lebt, ein leben-diges Evangelium, eine wirkliche Hauskirche werdet».
Wiederverheiratete Geschiedene Dieses Jahr der Familie möchte «das Ideal der ehelichen und familiären Liebe neu vor Augen führen», so Franziskus und die Verkündigung der Ehe als Sakrament intensivieren. Das Ideal soll allerdings so vermittelt werden, dass es Paaren und Familien angesichts ihrer eigenen Lebensverhältnisse und Schwierigkeiten wirklich hilft. Auf diese Schwierigkeiten ist Papst Franziskus in seinem am 19. März 2016 unterzeichneten Schreiben «Amoris Laetitia» eingegangen. etwas anderes. In diesem Schreiben wurde auch die Frage nach einer Wiederzulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion angesprochen. ranziskus in dieser Sache am notwendigen Mut fehlte, um hier eine klare Lehrentscheidung zu treffen. Vielmehr versteckte er seine offensichtliche Überzeugung in der Fussnote 351 von «Amoris Laetitia» wo es heisst, dass wiederverheiratete Geschiedene unter Umständen auch die «Hilfe der Sakramente» erhalten könnten. Das heisst, dass in Einzelfällen die Zulassung zu den Sakramenten der Versöhnung und der Eucharistie möglich ist. Voraussetzung dafür ist, dass das Gespräch mit einem Seelsorger gesucht wird, um gemeinsam herauszufinden, was in der jeweiligen konkreten Lage Gottes Wille ist.
Oft wird man dann entdecken, dass eine geschiedene und wiederverheiratete Person «in der Gnade Gottes leben kann, dass man lieben kann und dass man auch im Leben der Gnade und der Liebe wachsen kann, wenn man dazu die Hilfe der Kirche bekommt».
Bereits in seinem apostolischen Schreiben «Evangelii gaudium» aus dem Jahr 2013 betonte der Papst, dass die Eucharistie «nicht eine Belohnung für die Vollkommenen, sondern ein grosszügiges Heil-mittel und eine Nahrung für die Schwachen» (Nr. 47) ist. Deshalb sollen die Menschen, deren Ehe gescheitert ist, sehen und spüren dürfen, dass sie «Teil der Kirche sind, dass sie keineswegs exkommuniziert sind und nicht so behandelt werden, weil sie immer Teil der kirchlichen Gemeinschaft sind», so der Papst.
Barmherzigkeit Es wäre falsch, wollte man damit unterstellen, es sei in der heutigen Zeit nicht mehr möglich in einer Ehe zu leben, in der die gegenseitige Treue die wesentliche Rolle spielt. Es gibt unzählige Menschen, die in einer glücklichen Familie aufwachsen; es gibt Frauen und Männer, die ein erfülltes Eheleben haben; es gibt Kinder, die wohl hie und da über die Stränge schlagen, was ja in einer Phase der menschlichen Entwicklung normal ist, die aber dennoch, ja vielleicht gerade deshalb, eine Bereicherung sind. Die Realität zeigt aber ebenfalls, dass viele, auch gläubige, Menschen an der Forderung nach ehelicher Treue nicht nur scheitern, sondern oft auch zerbrechen. Hier nützt es nichts, mit mahnendem Zeigefinger auf das Eheversprechen zu pochen, das man sich vor einigen Jahren oder Jahrzehnten gegeben hat. Gewiss waren die Allermeisten damals voll guten Willens, aber innere und äussere Umstände haben zum Scheitern dieser Liebesbeziehung geführt. Niemand darf sich anmassen, diese Menschen zu verurteilen. Das ist Sache Gottes und er sieht viele Dinge und Ereignisse ganz anders als wir Menschen. Er will in erster Linie Barmherzigkeit (Mt 9, 13), sagt Jesus. Vor allem braucht es auch Barmherzigkeit gegenüber Menschen, die in schwierige, komplexe Situationen geraten: wenn Ehen zerbrechen, Paare sich trennen und die ehemaligen Partner einen Neuanfang in einer neuen Beziehung suchen. Die Barmherzigkeit Jesu besteht darin, dass er sich die Klage der Leidenden anhört und die Menschen so annimmt, wie sie sind.
Die Begegnung mit Jesus wirkt heilsam. Wer das am eigenen Leibe und an der Seele erfahren hat, wird fähig, selbst barmherzig zu sein. Wer meint, er könne mit dem Finger auf gescheiterte Menschen zeigen, möge sich an das Wort von Papst Franziskus erinnern, dass es auch im Zusammenhang von Ehe und Familie und deren Scheitern notwendig sei, «vor dem heiligen Boden des anderen sich die Sandalen von den Füssen zu streifen» (vgl. Ex 3, 5). Das hilft, damit unsere Familien zwar «nicht immer heile Welt sind, aber manchmal heilig».
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Thomas More war der Sohn eines Richters. Geboren am 7. Februar 1478 in London, gestorben am 6. Juli 1535 ebendort. 1501 schloss er sein juristisches Studium in Oxford ab. Der erfolgreiche Rechtsanwalt wurde 1504 Parlamentsmitglied und gründete eine Familie. More machte sich einen Namen als Undersheriff (Richter) von London sowie als Rechtslehrer, weltweit besonders aber als Humanist, Satiriker und Schriftsteller. König Heinrich VIII. förderte Mores Karriere, schlug ihn 1521 zum Ritter und liess sich von ihm bei einer Schrift gegen Luther helfen, die ihm und allen englischen Monarchen nach ihm den päpstlichen Ehrentitel «Verteidiger des Glaubens» eintrug. 1529 wurde More Lordkanzler, weil sein Vorgänger die Annullierung der Ehe des Königs nicht zuwege gebracht hatte. Als Heinrich VIII. die Lösung der englischen Kirche von Rom betrieb und von den Geistlichen seine Anerkennung als Kirchenoberhaupt verlangte, trat More aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurück. 1534 verlangte das Parlament von allen Inhabern öffentlicher Ämter, die Kinder aus Heinrichs zweiter Ehe als legitime anzuerkennen. Diesen Eid verweigerte More als Mitglied des Oberhauses, weil ihn sein Gewissen an die Unauflöslichkeit der Ehe band und weil er den Zugriff des Königs auf die Rechte der Kirche als unrechtmässig ablehnte; er wurde gemeinsam mit Bischof John Fisher von Rochester eingekerkert, des Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt. Am 6. Juli 1535 wurde er enthauptet. 1886 wurde er gemeinsam mit dem Märtyrerbischof John Fisher seliggesprochen, von dessen Todesdatum, am 22. Juni, der gemeinsame Gedenktag rührt. 2000 erklärte Papst Johannes Paul II. ihn zum Patron der Regierenden und der Politiker. (Bistum Augsburg)
Am kommenden 16. Mai ist der 55. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Es ist ein Themensonntag, der leider oft zu wenig beachtet wird. Vielleicht weil manche meinen, dieser Sonntag und auch die Botschaft, die die Päpste in den vergangenen Jahrzehnten zu diesem Welttag jeweils veröffentlich hatten, seien nur etwas für Journalisten in Zeitung, Radio und Fernsehen. Dabei ist jeder Mensch, sei er gläubig oder nicht, ein Medienmensch, der bei der Begegnung mit anderen durch seine Worte und mehr noch durch seine Taten etwas berichtet. Darauf weist auch Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel hin.
Gegen Hofberichterstattung Der Papst stellt das «Komm und sieh!» Jesu in das Zentrum seiner Gedanken, die für ihn als «Anregung für jede kommunikative Ausdrucksform» gilt, wenn sie «klar und ehrlich sein will». Dies betrifft die Redaktion einer Zeitung ebenso wie die Welt des Internets, die alltägliche Verkündigung der Kirche und auch die politische oder gesellschaftliche Kommunikation. Dieses «Komm und sieh» ist für den Papst «die Art und Weise, auf die der christliche Glaube mitgeteilt wird, beginnend mit jenen ersten Begegnungen an den Ufern des Jordan und des Sees Genesaret». Diese ehrliche und klare Kommunikation kann aber in Gefahr geraten und zwar durch eine «Verflachung in “voneinander abkopierten Zeitungen” oder durch einander stark ähnelnde Nachrichtensendungen in Radio und Fernsehen sowie auf Internetseiten». Diese Gefahr wird grösser, wo die Recherche und Reportage an Raum und Qualität verlieren und durch eine vorgefertigte Form von ausgewählten Informationen zu einer «Hofberichterstattung» werden, der es immer weniger gelingt, die Wahrheit der Dinge und das konkrete Leben der Menschen einzufangen, und die weder die schwerwiegendsten gesellschaftlichen Probleme noch das Gute, das geschieht, zu vermitteln imstande sind. Grund dafür ist, dass viele Informationen nicht mehr direkt vor Ort gesammelt werden, sondern nur «vor dem Computer, in den Presseagenturen und in sozialen Netzwerken hergestellt werden, ohne jemals auf die Strasse zu gehen, ohne “sich die Schuhsohlen abzulaufen”, ohne Menschen zu begegnen, um nach Geschichten zu suchen oder bestimmte Situationen von Angesicht zu Angesicht zu verifizieren».Deshalb bleibt trotz aller technischen Hilfsmittel, die uns zur Verfügung stehen und die nützlich und wertvoll sein können, die Verpflichtung «hinauszugehen und Dinge zu sehen, von denen wir sonst nichts wüssten».
Persönliche Begegnung «Worte bewegen, Beispiele reissen hin!», sagt ein Sprichwort, das schon zur Zeit von Jesus seine Gültigkeit hatte. Wer ihn kennenlernen wollte, wurde eingeladen zu ihm zu kommen und zu sehen. Durch diese persönliche Begegnung, durch das Verweilen bei Jesus lernten die Menschen ihn kennen und änderten ihr Leben. «Der christliche Glaube beginnt auf diese Weise. Und er wird so weitergegeben: als direkte Erkenntnis, hervorgegangen aus Erfahrung, nicht nur vom Hörensagen.» Diese Schritte sind auch heute noch richtig, «denn um zu erkennen, muss man sich begegnen. Ich muss dem Menschen, den ich vor mir habe, ermöglichen, zu mir zu sprechen, und zuzulassen, dass sein Zeugnis mich erreicht». Auch der Journalist muss hingehen und sehen. «Neugierde, Offenheit und Leidenschaft. Wir müssen danken für den Mut und den Einsatz so vieler Medienschaffender, die oft unter grossen Gefahren arbeiten», wenn sie über Armut, Menschenrechtsverletzungen, Ungerechtigkeit, Kriege und Unterdrückung von Volksgruppen berichten. «Es wäre ein Verlust nicht nur für die Information, sondern für die gesamte Gesellschaft und die Demokratie, wenn diese Stimmen verschwinden würden: unsere Menschheit würde ärmer werden.»
Chancen und Fallstricke im Internet Das Internet und auch andere digitale Kanäle geben uns die Möglichkeit, Informationen aus erster Hand und zeitnah zu bekommen, was besonders bei Unglücksfällen und Katastrophen nützlich sein kann, wenn schnelle Hilfe erforderlich ist. Dann aber bietet uns das Internet die Möglichkeit, auch positive Geschichten und Ereignisse bekannt zu machen. Leider ist aber auch die Gefahr von «Fake News» gross, also von Nachrichten, die nicht nachgeprüft wurden, ja vielleicht nicht nachgeprüft werden konnten. «Wir wissen seit geraumer Zeit, wie leicht Nach–richten und sogar Bilder manipuliert werden können, aus tausenderlei Gründen, manchmal auch nur aus banalem Narzissmus.» Es wäre zu einfach, das Internet wegen diesen Gefahren zu verteufeln, aber wir müssen dieses sowohl bei der Verbreitung als auch beim Empfang von Inhalten, mit einem reifen kritischen Verantwortungsbewusstsein gebrauchen. «Wir alle sind verantwortlich für die Kommunikation, die wir betreiben, für die Informationen, die wir verbreiten, für die Kontrolle, die wir gemeinsam über falsche Nachrichten ausüben können, indem wir sie entlarven. Wir alle sind aufgerufen, Zeugen der Wahrheit zu sein: zu gehen, zu sehen und zu teilen.»
Sprechen mit den Augen Vor allem das direkte Sehen, ist dem Papst in seinem Schreiben wichtig, denn dieses persönliche Sehen, kann durch kein Internet komplett ersetzt werden. Gerade in unserer Zeit, die so geschwätzig ist, oder wie es ein Dichter sagte: «Er spricht unendlich viel nichts», ist die Begegnung von Mensch zu Mensch, von Herz zu Herz wichtig, denn man lernt auch durch Erfahrung und man kommuniziert nicht nur mit Worten, sondern auch mit Gesten, mit den Augen, mit der Körperhaltung, mit Taten. Aus diesem Grund war und ist das «Komm und sieh» von grundlegender Bedeutung. Die Menschen vor 2000 Jahren sind durch die direkte Begegnung mit Jesus zum Glauben gekommen. Die Frauen und Männer sind seiner Einladung «Komm und sieh!» gefolgt und waren beeindruckt von Jesu mitfühlender Menschlichkeit, die in seinem Blick und in seinen Taten spürbar wurde. Seine Zeitgenossen, die den Apostel Paulus predigen hörten, beeindruckte er vor allem durch seinen Glauben, seine Hoffnung und seine Liebe. Er würde heute sicher auch Internet und andere Netzwerke gebrauchen und wäre, nach einem Wort von Papst Johannes Paul I., wohl Journalist geworden. Seine Art in Christus zu leben, bezeugten dann auch seine Jünger, die er aussandte, sodass auch lange nach dem Tod des Paulus sein Zeugnis Menschen zu Christus führte. «So ereignet sich das Evangelium auch heute jedes Mal von Neuem, wenn wir das klare Zeugnis von Menschen empfangen, deren Leben, durch die Begegnung mit Jesus verändert wurde. Seit über 2000 Jahren ist es eine Kette von Begegnungen, die die Faszination des christlichen Abenteurers vermitteln. Die Herausforderung, die uns erwartet, besteht also darin, zu kommunizieren, indem wir den Menschen dort begegnen, wo sie sind.» Texte aus der Botschaft zum Mediensonntag 2021 von Papst Franziskus
Der Patron der Presse Jährlich veröffentlicht der Papst am 24. Januar eine Botschaft zum kommenden Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Der 24. Januar ist der Festtag des heiligen Franz von Sales, welcher 1922 zum Patron der Journalisten ernannt wurde. Franz von Sales wurde am 21. August 1567 auf dem Stammschloss der Familie Sales in Savoyen geboren. Nach Studien in Paris und Padua wurde er 1592 zum Priester geweiht. 1602 wurde er Bischof von Genf, wo er eine rege Tätigkeit zur Förderung des Glaubens entfaltete. Mit der hl. Franziska von Chantal gründete er 1610 den Orden der Heimsuchung Mariens. Auf einer Reise starb er in Lyon am 28. Dezember 1622. Im Jahr 1665 wurde er heiliggesprochen und 1877 zum Kirchenlehrer ernannt.
Gebet von Papst Franziskus Herr, lehre uns, aus uns selbst herauszugehen, und uns auf den Weg der Suche nach Wahrheit zu machen. Lehre uns, zu gehen und zu sehen, lehre uns zuzuhören, nicht vorschnell zu urteilen, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Lehre uns, dorthin zu gehen, wohin sonst niemand gehen will, uns die Zeit zu nehmen, zu verstehen, auf das Wesentliche zu achten, uns nicht von Überflüssigem ablenken zu lassen, den trügerischen Schein von der Wahrheit zu unterscheiden. Schenke uns die Gnade, deine Wohnstätten in der Welt zu erkennen, und die Ehrlichkeit, zu erzählen, was wir gesehen haben.
Grund für die Ernennung zum Patron der Journalisten war, dass Franz von Sales fünf Jahre als Missionar im Chablais am Genfersee tätig war, einem Gebiet, das zum Calvinismus übergetreten war und das er durch seine Bemühungen wieder für den katholischen Glauben gewann. Dies war höchst gefährlich, denn die calvinistischen Machthaber verboten der Bevölkerung unter Androhung von Strafen den Kontakt zu Franz. Dieser sann nach einer List und druckte seine Predigten auf Blätter, die er überall dort befestigte, wo Menschen lebten, arbeiteten und unterwegs waren. Trotz eines versuchten Attentats auf ihn und anderer Schwierigkeiten gab er nicht auf. Seine Beharrlichkeit machte sich bezahlt: seine Argumentation und seine Sprache waren so glaubwürdig, dass schon bald fast die ganze Bevölkerung wieder zum katholischen Glauben zurückgekehrt war. Als er 1602 zum Bischof von Genf ernannt wurde, wurde es für ihn schwieriger ins Gebirge zu steigen, um dort zu predigen. Deshalb schrieb er während seiner Amtszeit über 20 000 Briefe. Diese behandelten Fragen, wie wir sie heute in den Fragekästen unserer Zeitschriften finden; persönliche Briefe zwar, jedoch von allgemeinem Interesse; Briefe, die Antwort geben auf Fragen und Probleme des Lebens, Fragen höchst persönlicher und privater Art wie solche, die in das gesellschaftliche und selbst in das politische Leben tief eingreifen. Ein besonderes Produkt dieser Briefliteratur zeigt sich uns in der «Philothea» oder «Anleitung zum frommen Leben». Es wurde zum Beststeller und zählt bis heute zu den Hauptwerken der religiösen Literatur. Um die Leute zum Lesen zu animieren, beschrieb er darin weniger das fromme Leben als vielmehr die «Versuchungen», die das fromme Leben bedrohen. Dieses Werk, das noch heute einen Bestseller der religiösen Literatur darstellt, ist auch für die Menschen des 21. Jahrhunderts lesenswert.
Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus; lass uns darunter sicher stehn, bis alle Stürm vorüber gehn. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte.
Dein Mantel ist so weit und breit, er deckt die ganze Christenheit, er deckt die weite, breite Welt, ist aller Zuflucht und Gezelt. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte!
Maria, hilf der Christenheit, zeig deine Hilf uns allezeit; mit deiner Gnade bei uns bleib, bewahre uns an Seel und Leib! Patronin voller Güte, uns allezeit behüte!
O Mutter der Barmherzigkeit, den Mantel über uns ausbreit; uns all darunter wohl bewahr, zu jeder Zeit in aller Gefahr. Patronin voller Güte, uns allezeit behüte.
Die gotische Wallfahrtskirche (Basilika der Schutzmantelmadonna) in Ptujska Gora, Slowenien stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde 2010 von Papst Benedikt XVI. zur Basilica minor erhoben. Am Hauptaltar der Basilika befindet sich ein bekanntes Gnadenrelief der Schutzmantelmadonna, entstanden um das Jahr 1410. Unter ihrem Mantel befinden sich 82 Figuren, die teilweise historische Personen jener Zeit darstellen. Einer Legende nach hüllte Maria die Kirche während der Türkenangriffe in eine dunkle Wolke, damit die Türken sie nicht sehen konnten.
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Das Benediktienerkloster und der Wallfahrtsort Mariastein Die lächelnde Madonna in der Felsengrotte, die wohltuende Weite der Landschaft und die Präsenz der Benediktinermönche machen Mariastein zu einem einzigartigen Wallfahrtsort 1875 liessen sich der Abt und die Mönche in Delle (Frankreich) nieder, 1902 in Dürrenberg bei Hallein (Salzburg), 1906 in Bregenz, gleichzeitig übernahmen Mariasteiner Mönche die Leitung des Kollegiums Karl Borromäus in Altdorf. Als die Gestapo die Mönche am 2. Januar 1941 aus Bregenz verjagte, gewährte Solothurn ihnen in Mariastein Asyl. Dieser Zustand dauerte fort bis zur Volksabstimmung 1970 und ihrem Vollzug 1971. 2021 sind es 50 Jahre her, seit der Kanton Solothurn das Kloster Mariastein staatsrechtlich wiederhergestellt hat. Abt Peter von Sury: «Heute sind wir definitiv im 21. Jahrhundert angekommen. Wir stehen vor neuen Aufgaben und miten drin in diversen Projekten. Das Heiligtum Unserer Lieben Frau im Stein bleibt unser erstes Anliegen. Wir möchten diesem schönen Ort neue Vitalität einhauchen, im Dienst an den Menschen, die aus nah und fern hierher kommen und mit uns auf dem Weg sind.» Die Informationsschrift «Willkommen daheim» gibt darüber Auskunft. Sie kann postalisch bestellt werden bei: mariastein2025@kloster-mariastein.ch
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Können Sie mir sagen, warum der Fisch ein christliches Symbol ist? Kommt das, weil die ersten Apostel Fischer waren? Sie haben recht, die ersten Apostel waren Fischer und sie kannten sich daher mit Fischen sicher gut aus, aber deswegen hat er im Christentum nicht solche Bedeutung.
Aha, warum dann also? Der Fisch ist seit alters her ein Zeichen für Christus. Als die Christen im römischen Reich verfolgt wurden, haben sie, um sich einander wortlos zu erkennen zu geben, einen Fisch angedeutet, z. B. in den Sand geschrieben. Dies war ein Ge–heimzeichen, das nur ein Christ verstand und dadurch wusste man, dass man es hier mit einem gleichgesinnten Christen zu tun hat.
Und warum ausgerechnet ein Fisch? «Fisch» heisst auf Griechisch «Ichthys». Die ersten Christen haben in diesen Buchstaben ein ganzes Glaubensbekenntnis gefunden. Es war eine Abkürzung für: «Iesous Christos Theou Yios Soter».
Sehr schön, nur gibt es dabei ein Problem: ich kann nicht Griechisch! Auf Deutsch heisst das: Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser. Es ist also unser Bekenntnis, dass Jesus Christus, der Sohn Gottes ist und unser Erlöser.
Immer wieder gibt es Autos, auf denen man einen Kleber mit einem Fisch sieht. Sind das Sektenmitglieder? Das Symbol des Fisches ist nicht für eine bestimmten Sekte reserviert. Vielmehr soll damit lediglich darauf hingewiesen werden, dass der Fahrer/die Fahrerin an Jesus glaubt. Möglicherweise finden wir solche Kleber mehrheitlich auf Autos von Mitgliedern einer Sekte oder einer Freikirche, weil diese vielleicht mutiger sind als viele katholische Kirchgänger, um ihren Glauben auch nach aussen zu zeigen. Vielleicht ein Ansporn für uns….
«Wer bin ich, sie zu verurteilen?» Dieser Satz, den Papst Franziskus gegenüber den Journalisten auf dem Rückflug einer seiner Reisen formulierte, ging um die ganze Welt. Er bezog sich auf homosexuelle Menschen. Aber er gilt im Grunde für alle Situationen, die im Hinblick auf die kirchliche Lehre als «nicht in Ordnung» angesehen werden. «Wer bin ich, dass ich mich selber in einer rechtmässigen Situation wähne?», könnten wir die Worte des Bischofs von Rom weiterführen.
Strenge Weisung «Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden» (Matthäus 7, 1–2). Diese Worte Jesu, die dem Gleichnis vom Splitter im Auge des Bruders/der Schwester und dem Balken in unseren eigenen Augen (Matthäus 7, 3–5), vorangestellt sind, eröffnen das dritte Kapitel der Bergpredigt (Matthäus 5–7). «Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du zusehen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen!», schliesst die energische Anordnung Christi (Matthäus 7, 5).
Nur Gott urteilt Denn «die Leuchte des Leibes ist das Auge. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Leib hell sein», unterstreicht schon der neue Mose im vorausgehenden Kapitel (Matthäus 6, 22). Es geht also um sehr viel. Es geht nicht darum, «schwierige Paare» und den jeweiligen familiären Kontext bedingungslos gut zu heissen, oder sie oberflächlich zu beurteilen. Nur Gott urteilt, da er allein Herz und Nieren prüfen und die wahren Ab–sichten und den Grad der Gerechtigkeit eines jeden beurteilen kann. Wir sollen nicht nur jede Vereinigung und jede Familie in ihrer Besonderheit begleiten, indem wir ihr helfen, zu unterscheiden und jede Person in unsere Gemeinschaften zu integrieren, wie das nachsynodale apostolische Schreiben Amoris laetitia (Die Freude der Liebe) uns dazu auffordert (in seinem Kapitel 8). Aber auf das Urteilen über andere zu verzichten, bedeutet auch, alle Dinge mit Sorgfalt zu betrachten und so unser ganzes Wesen mit Licht zu erfüllen. «Ändere deinen Blick auf andere und die Welt wird sich ändern», schlägt ein Lied von Noël Colombier zu Recht vor!
Am kommenden 16. Mai ist der 55. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel. Es ist ein Themensonntag, der leider oft zu wenig beachtet wird. Vielleicht weil manche meinen, dieser Sonntag und auch die Botschaft, die die Päpste in den vergangenen Jahrzehnten zu diesem Welttag jeweils veröffentlich hatten, seien nur etwas für Journalisten in Zeitung, Radio und Fernsehen. Dabei ist jeder Mensch, sei er gläubig oder nicht, ein Medienmensch, der bei der Begegnung mit anderen durch seine Worte und mehr noch durch seine Taten etwas berichtet. Darauf weist auch Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag der sozialen Kommunikationsmittel hin.
Am 2. April begehen wir dieses Jahr den Karfreitag. Woher stammt denn dieses Wort? «Kara, chara» ist althochdeutsch und bedeutet «Trauer, Wehklage». Dieser Tag steht im Zeichen des Leidens und Sterbens Christi. Er ist der höchste Feiertag für evangelische Christen. Sie betonen besonders das Sterben Jesu für uns und die daraus resultierende Erlösung aus Sünde und Schuld.
Aber für die Katholiken ist dieser Tag doch auch wichtig! Selbstverständlich! Nicht umsonst wird er als Fasttag und im Zeichen der Trauer in Stille und Besinnlichkeit begangen und ist neben dem Aschermittwoch der zweite Fast- und Abstinenztag im Kirchenjahr.
Sehr ökumenisch klingt das aber nicht gerade! Heute sagt die evangelische Kirche: «Protestanten betrachten den Karfreitag als ganz besonderen Feiertag. Doch Ostern, die Feier der Auferstehung Jesu, ist für sie – wie für alle Christen – das höchste Fest.» Karfreitag ohne Ostern ist nur ein Freitag und Jesus ohne die Auferstehung, ein bedauernswerter Mensch, der wie so viele von der römischen Justizmaschinerie g-e-tötet wurde. Deshalb gehören beide Tage zusammen.
Wenn der Karfreitag auch für die Katholiken so wichtig ist, warum wird denn ausgerechnet an diesem Tag keine Eucharistie gefeiert? Die drei heiligen Tage, Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag sind liturgisch gesehen nur ein einziger Tag – und ein einziger Gottesdienst, der mit der Messe am Gründonnerstag beginnt und mit der Osternachtmesse schliesst, wobei mit dem Gründonnerstagabend schon der Karfreitag anfängt. Somit handelt es sich bei diesen drei Tage eigentlich um die längste Messe des Jahres.
Warum spendet man am Karfreitag aber trotzdem am Schluss noch die Kommunion? Diese Frage wird öfter diskutiert. Es gibt Gründe, keine Kommunionfeier abzuhalten, und Gründe dafür. Begründet wird die Kommunionspendung am Karfreitag damit, dass es nicht nur um Jesu Tod am Kreuz gehe, sondern um die ganze Erlösung. Zudem ermögliche dies die sakramentale Vereinigung der Gläubigen mit dem leidenden und sterbenden Christus.
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In der christlichen Ikonographie gilt das Ei als eines der Symbole für die Auferstehung Jesu Christi, einige Autoren vergleichen das Öffnen der Schale mit dem des leeren Grabes am Ostermorgen. Im 12. Jahrhundert wurde von der katholischen Kirche die Benedictio ovorum, die Segnung von Eiern oder Osterspeisen, eingeführt. Zur Zeit Papst Pauls V. (1605–1621) betete der Priester in der Ostermesse: «Segne, Herr, wir bitten dich, diese Eier, die du geschaffen hast, auf dass sie eine bekömmliche Nahrung für deine gläubigen Diener werden, die sie in Dankbarkeit und in Erinnerung an die Auferstehung des Herrn zu sich nehmen.» Das Färben von Eiern zu Ostern ist ein Brauchtum, das von Armenien über Russland, den Mittelmeerraum bis hin nach Mitteleuropa bekannt ist. Für Deutschland werden gefärbte Eier erstmals im frühen 13. Jahrhundert erwähnt. Das Wort Osterei erscheint im 14. Jahrhundert in der Bedeutung «zu Ostern abzulieferndes Zinsei». 1553 wird von roten Eiern bei der österlichen Speisenweihe berichtet. 1617 spricht Puteanus in seinem Werk Ovi enconium von beschrifteten, bemalten und geätzten Ostereiern, des-gleichen Georg Franck 1682 in der Schrift Satyrae, in der auch das Verstecken der Ostereier für Kinder und der Osterhase beschrieben werden. Eine weitere Erwähnung des Brauches, die Eier für Kinder zu verstecken, stammt aus dem Tagebuch des Abtes Jakob vom Kloster Schuttern (Ortenaukreis) für das Jahr 1691. (siehe Wikipedia)
O filii et filiae ist ein zwölfstrophiger lateinischer Hymnus, der zu Ostern und in der Osteroktav gesungen wird.
1. Christen singet hocherfreut Der Herr der ewgen Herrlichkeit Vom Tod ist auferstanden heut. Alleluja. 2. Die Frauen kamen schnell herbei Maria und die andern zwei Zu salben ihn mit Spezerei. 3. Die Jünger auch am frühen Tag Seh’n ängstlich an der Stätte nach Wo Jesus Christ begraben lag. 4. Der Liebesjünger Sankt Johann Dem Petrus eilend schnell voran Kam früher bei dem Grabe an. 5. Ein Engel dort im Lichtgewand Den frommen Frauen macht bekannt Dass Jesus Christus auferstand. 6. Die Jünger waren in dem Saal Da sprach der Herr zu ihnen all Der Friede sei euch allzumal. 7. Doch Thomas war nicht bei der Schar Der wollte nun fast leugnen gar Dass Christus auferstanden war. 8. Sieh Thomas, sieh die Seite an Sieh Händ und Füss, die Male dran O glaube doch, was Gott getan. 9. Als Thomas im genüber stand An Jesus dann die Male fand «Mein Herr, mein Gott!» er da bekannt. 10. Glückselig sind die nicht gesehn Und dennoch fest im Glauben stehn Sie werden in den Himmel gehn. 11. An diesem Tag, den Gott gemacht Sei Lob & Ehr & Preis & Macht Dem Allerhöchsten dargebracht. 12. Auch wir von Tod und Höll befreit Erlöst zu ewger Herrlichkeit Wir danken jubelnd Christo heut!
Es lohnt sich, das Markus-Evangelium in einem Zug durchzulesen – andere auch! Weil es eine gute Nachricht ist, die zu uns von einem Lebenden spricht, der immer bei uns ist, wie er es schon bei den Jüngern gewesen war. Traditionell mit einem Löwen dargestellt, wegen der «wilden Tiere», mit denen Jesus während der vierzig Tage, in der er sich in der Wüste aufhielt, zusammenlebte (vgl. Markus 1, 12–13), schrieb der zweite Evangelist seinen Text zweifellos für die Christen in Rom, die von der Frohboschaft der ersten Missionare fasziniert waren. Man sieht in ihm einen Einheimischen aus Jerusalem, der zuerst ein Begleiter von Paulus und dann von Petrus war. Seine Art zu schreiben überrascht uns und begeistert uns: Manchmal ist er in seinen Erzählungen reich an Details, die an Ort und Stelle festgehalten werden; anderseits ist er überraschend nüchtern, so sagt er z. B. nichts über die Kindheit Jesu. Das liegt daran, dass das Evangelium nicht in erster Linie geschrieben wurde, um unsere Neugier zu befriedigen, sondern um den toten und auferstandenen Christus zu bezeugen. Markus präsentiert den Messias in der Gestalt des leidenden Knechtes des Propheten Jesaja, und es ist, als ob sich seine Herrlichkeit auf sehr feine oder transparente, ja man könnte sagen sehr diskrete Art, zeigt. Das Evangelium des Markus stellt uns, seine Leser, vor die eindringliche Frage: Wer ist für dich dieser Mensch? Die Frage ist zentral, sie beschäftigte schon die Apostel immerzu. Das zweite Evangelium zeigt, dass es für sie sehr schwierig war, Jesus und sein Handeln zu verstehen, da es nicht dem Bild entsprach, das sie von dem Messias hatten, der von Israel erwartet wurde. Schlussendlich ist es ein Heide, ein Fremder, ein römischer Zenturio, der ihn am Kreuz als «Gottes Sohn» erkennt (vgl. Markus 15, 39). Das Markus-Evangelium ist daher besonders gut geeignet für unsere Zeit, die sucht und zweifelt. Die begriffsstutzigen Jünger bieten dem zeitgenössischen Menschen guten Willens einen Spiegel ihrer eigenen Fragen. Es ist deshalb gut, genau auf die Texte dieses Evangeliums zu hören, aus dem uns während diesem Jahr (man nennt es das Lesejahr B) in den Gottesdiensten vorgelesen wird. Es lohnt sich, in diesen Texten « zuhause » zu sein.
Traurige Statistik Die Zahl der Christen, die weltweit wegen ihres Glaubens getötet wurden, hat einem Bericht zufolge zuletzt stark zugenommen. Das ist das Ergebnis des nun veröffentlichten Weltverfolgungsindex 2021 der Hilfsorganisation Open Doors. Seien im Zeitraum 2018/19 noch 2 983 Fälle dokumentiert worden, waren es zwischen Oktober 2019 und September 2020 mindestens 4 761, darunter mehr als 90 Prozent in Afrika, heisst es in dem Report. Zu beobachten sei eine weiter zunehmende Intensität der Christenverfolgung, die auch durch die Corona-Epidemie und damit verbundene Diskriminierungen, Reise- und Ausgehverbote begünstigt werde. Weltweit sind demnach mehr als 340 Millionen Christen einem hohen bis extremen Mass an Verfolgung ausgesetzt.
Angriffe in Afrika Besonders in Westafrika und der Sahelregion haben Angriffe islamistischer Gruppen auf Christen und ihre Kirchen laut Bericht stark zugenommen. In Nigeria seien mit 3 530 die meisten Christen getötet worden, der Grossteil von April bis August 2020, als das Land wegen der Pandemie abgeriegelt war. Der Weltverfolgungsindex enthält eine Rangliste von 50 Ländern mit der stärksten Christenverfolgung. Zum 20. Mal in Folge steht Nordkorea auf Rang 1. Auf den Rängen 2 bis 10 folgen Afghanistan, Somalia, Libyen, Pakistan, Eritrea, Jemen, Iran, Nigeria und Indien. China ist seit 2018 von Rang 43 auf aktuell Rang 17 des Index gestiegen. Open Doors verweist auf die immer stärkere digitale Überwachung der Bürger unter Staatschef Xi Jinping. Seit 2013 habe das Regime rund 18 000 Kirchen oder kirchliche Einrichtungen schliessen oder zerstören lassen, sagt Markus Rode, Leiter von Open Doors Deutschland.
Religiöser Nationalismus In Indien sowie der Türkei macht die Hilfsorganisation religiösen Nationalismus für eingeschränkte Religionsfreiheit verantwortlich. Unter der hindunationalistischen Regierung von Indiens Premierminister Narendra Modi habe sich die Anzahl der gemeldeten Übergriffe gegen Christen zwischen 2014 und 2018 verfünffacht. Im September beschlossene Einschränkungen für Nichtregierungsorganisationen sorgten dafür, dass Tausende von Christen geführte Krankenhäuser, Schulen und Initiativen keine Spenden mehr aus dem Ausland erhalten dürften. Mit Blick auf die Türkei wirft die Hilfsorganisation Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, die Religionsausübung zu behindern, etwa durch Verweigerung der Aufenthaltsgenehmigung von ausländischen Geistlichen oder Mitarbeitern. Durch die türkische Militäroffensive im Nordirak würden abermals viele jener Christen vertrieben, die ab 2014 vor dem IS aus der Ninive-Ebene in die Region Dohuk geflohen waren. Im Nordosten von Syrien hätten islamistische Söldner unter Führung der Türkei viele Christen vertrieben. kath.ch/Christoph Arens (KNA)
Christen im Heiligen Land Die Christen sind im Heiligen Land eine kleine Minderheit. Genaue Zahlen sind schwer zu benennen, auch angesichts des Wegzugs vieler Christen in den vergangenen Jahren. In Israel sind es rund zwei Prozent von rund 8,7 Millionen Bürgern; viele von ihnen sind Araber. Die Christen sind im Heiligen Land in rund 30 verschiedenen Kirchen, kirchlichen Gemeinschaften oder Denominationen zusammengeschlossen. Die bedeutendsten sind die Griechisch-Orthodoxen, die Armenier, Syrer, Kopten, Äthiopier, die Katholiken, Lutheraner und Anglikaner. Die katholische Kirche tritt neben den «Lateinern», den Gläubigen des römischen Ritus, in verschiedenen ostkirchlichen Gemeinschaften auf: Maroniten, Melkiten sowie katholische Armenier und Syrer. Ein Ehrenrang innerhalb der Christenheit von Jerusalem wird dem orthodoxen Patriarchen Theophilos III. eingeräumt, dem Inhaber des frühchristlichen Patriarchalsitzes von Jerusalem. Er leitet auch die informelle Konferenz der christlichen Patriarchen und Bischöfe im Heiligen Land. Alle christlichen Kirchen im Heiligen Land leiden unter einer zunehmenden Auswanderung aufgrund der teils prekären politischen oder wirtschaftlichen Lage. Auch in der Region um Bethle-hem, wo Christen früher die Mehrheit stellten, sind sie zur Minderheit geworden. Ihr Anteil an der Bevölkerung im enorm gewachsenen Jerusalem sank von rund 25 Prozent in den 1920er Jahren auf unter 2 Prozent im Jahr 2016. Das Lateinische Patriarchat wurde 1847 neu begründet. Es umfasst neben Israel und den Palästinenser-gebieten auch Jordanien und Zypern. kath.ch/kna
«Verfolgt und vergessen?» Der Countdown bis zum Ende des Christentums in Teilen des Nahen Osten tickt immer lauter – und kann nur gestoppt werden, wenn die internationale Gemeinschaft jetzt handelt. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Bericht von «Kirche in Not». Er wurde vom britischen Nationalbüro des weltweiten päpstlichen Hilfswerks erstellt und liegt nun in deutscher Übersetzung vor. Der Bericht umfasst den Zeitraum von 2017 bis 2019 und stellt die Entwicklung der Christenverfolgung in zahlreichen Weltregionen vor. Was die Entwicklung für die einzelnen Christen bedeutet, wird anhand zahlreicher Fallbeispiele und kurzer Länderberichte illustriert.
Zahl der Christen im Irak um bis zu 90 Prozent gesunken In den Ländern des Nahen Ostens ist nach dem militärischen Sieg über den sogenannten «Islamischen Staat» der Völkermord an Christen und anderen Minderheiten gestoppt. Allerdings hält der Exodus der Christen aus der Region weiterhin an – die Angst vor einem Wiederaufflammen des Terrors ist zu gross. Vor dem Jahr 2003 gab es im Irak noch rund 1,5 Millionen Christen. Bis Mitte 2019 ist die Zahl auf deutlich unter 150 000 gefallen – ein Rückgang von bis zu 90 Prozent innerhalb nur einer Generation. Auch in Syrien ist die Anzahl der Christen seit Beginn des Krieges im Jahr 2011 um zwei Drittel zurückgegangen.
Mehr Aufmerksamkeit, aber Hilfen stocken Der Bericht von «Kirche in Not» hebt hervor, dass die Weltöffentlichkeit in den vergangenen Jahren dem Thema Christenverfolgung mehr Aufmerksamkeit geschenkt hat. Ursachen waren neben dem Genozid im Irak unter anderem das Schicksal von Asia Bibi in Pakistan. Die Christin war wegen angeblicher Blasphemie zum Tod verurteilt und nach Jahren der Einzelhaft im Oktober 2018 freigesprochen worden.
Die für Christen wie andere religiöse Minderheiten erforderlichen Hilfen wurden von der internationalen Gemeinschaft jedoch zu wenig gewährt, so der Bericht. Für den Wiederaufbau im Irak seien zum Beispiel von den USA umfangreiche Mit-tel zugesagt worden, die Auszahlung jedoch stockte. «Kirche in Not» und weitere Organisationen setzen sich für die Wiederbesiedelung christlicher Dörfer in der Ninive-Ebene ein. Dort ist mittlerweile rund die Hälfte der ehemaligen Bewohner zurückgekehrt.
Asien ist neuer «Hotspot» der Christenverfolgung «Verfolgt und Vergessen?» arbeitet ebenfalls heraus, dass sich in zahlreichen asiatischen Ländern die Situation für Christen und andere religiöse Minderheiten deutlich verschärft hat. Die Anschläge am Ostersonntag auf Sri Lanka mit über 250 Toten und mehr als 500 Verletzen haben dies gezeigt. Neben islamistischen Gruppen sind ein zunehmender Nationalismus und autoritäre Regime für das gewaltsame Vorgehen gegenüber Christen verantwortlich. In Indien sind allein 2017 über 450 antichristliche Überfälle gemeldet worden, die meist auf das Konto von nationalistischen Hindus gehen. Auch in China hat sich trotz eines vorläufigen Übereinkommens mit dem Vatikan die Lage für Gläubige verschärft. Die kommunistische Regierung geht rigoros gegen religiöse Aktivitäten vor, die nicht staatlich genehmigt sind.
In Afrika geht Verfolgung auch von Regierungen aus Die meisten verfolgten Christen leben auf dem afrikanischen Kontinent, so der Bericht von «Kirche in Not». In Nigeria hält der Terror von Boko Haram weiter an, auch spielten im Landkonflikt mit mehrheitlich muslimischen Fulani-Nomaden religiöse Gewalt eine zunehmende Rolle. So seien allein in Nigeria im Jahr 2018 über 3 700 Christen getötet worden, ermittelt der Bericht. In anderen Teilen Afrikas geht die Bedrohung für Christen vom Staat aus: So hat das Regime in Eritrea im Sommer 2019 die verbleibenden Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft geschlossen. Im Sudan habe die Regierung zahlreiche Kirchen angreifen und niederbrennen lassen.
«Wir haben es in der Hand» «Der Bericht “Verfolgt und vergessen” zeigt einmal mehr: Die Lage für Christen weltweit ist ernst. Die Verletzungen des Grundrechts auf Religionsfreiheit nehmen weiter zu.» «Der Bericht zeigt auch: Proteste und tatkräftige Hilfe machen einen Unterschied für verfolgte Christen». «Wir haben es in der Hand, in welchem Masse verfolgte Christen Hilfe erfahren.»
Mehr zum Thema bei www.opendoors.ch oder bei www. kirche-in-not.ch
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